FÖJ = Fantastisches Ökologisches Jahr

Marisa Schiffer machte nach der Schule ein FÖJ. Das freiwillige ökologische Jahr entwickelte sich fantastisch.
Schornsteinfegerin streichelt Esel

Ein Erfahrungsbericht


Ihr kennt Sie. Ihr liebt Sie. WIR LIEBEN SIE.
Marisa hat sich schon eine ganze Weile in unsere Herzen geschornsteinfegert.
Warum also nicht noch ein klitzekleines bisschen mehr Marisa Content hier auf PLANBAR…
Wir nutzen heute unseren Fangirl-Moment, um dir in Verbindung zur Geschichte wie Marisa zu einer zweifachen Eselmama geworden ist, auch noch etwas über das FÖJ zu erzählen.

Wie alles begann…

Wir schreiben das Jahr 2017. Marisa, jung & gutaussehend (nicht, dass das irgendeine Relevanz hätte) und ganz frisch aus der Schule raus. Wie Viele quälte auch sie die Frage, was sie nach der Schule mit ihrer Zukunft machen soll. Der Abschluss ist in der Tasche und die Existenzängste schlagen ihr Lager auf. Ich weiß nicht, wie es bei dir war/ ist, aber mir ging es damals zu 100% genauso, wie Marisa. Es kam, wie es kommen musste – die Verzweiflung machte sich breit.

Plötzlich! Ein helles Licht am Horizont.

Der Erzählung zufolge, schwebte Marisas Freund, Ricardo (Marisa + Ricardo = together 4 ever since 2017), hinein und erleuchtete den Raum mit einem genialen Geistesblitz.
„Was hältst du denn von einem FÖJ!?“ Marisa war augenblicklich Feuer und Flamme und so nahmen die dunklen Zeiten ein Ende.

Wie alles so lief…

Wir stellen uns so ein FÖJ einfach super vor. Viele kennen ja das FSJ, aber nicht die vielen anderen Möglichkeiten, die mal abgesehen von Ausbildung und Studium nach der Schule auf einen warten. Besonders, wenn man noch nicht genau weiß, was man nach der Schule machen möchte, ist ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ), ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) oder der Internationale Jugendfreiwilligendienst (IJFD) die optimale Lösung.
Marisa erzählt uns, dass sie sich damals direkt auf einer Website informiert hat, auf der aktuelle Stellen für ein FÖJ ausgeschrieben waren (Wir verlinken dir das gerne unter dem Artikel). Dort findet sie auch die Stelle im Tierpark Cottbus, auf die sie sich gleich bewirbt. Kurz darauf folgte schon eine Art Bewerbungs- und Kennlerngespräch mit dem Zooschulchef.
„Bei einem Rundgang durch den Tierpark konnte ich mir alles anschauen und mir wurden ein paar Fragen gestellt.“ - Für uns klingt das nach einem sehr angenehmen Bewerbungsgespräch.

Und Schwuppdiwupp – war der Vertrag für das FÖJ unterzeichnet.
„Ich durfte dann eine Woche reinschnuppern und bekam von meinem Vorgänger alles gezeigt“, erzählt sie. Und was gibt es jetzt für Aufgaben bei einem FÖJ? „Zooschulthemen ausarbeiten, Spiele für Führungen entwerfen, Führungen und Kindergeburtstage im Tierpark leiten, Infoschilder für die Tiergehege herstellen und im Park aufstellen, Fotos vom Park und den Tieren machen und vieles mehr.“ Sehr vielfältig finden wir, was Marisa uns bestätigen kann. „Das war an sich eine gute Mischung zwischen Büroarbeit und Arbeit draußen im Freien.“ Wie Jesus, nur im Tierpark Marisa Schiffer.

Eines schönen Tages erblickte Eselbaby Finja das Licht der Welt. Auch wenn es für Finja wahrscheinlich kein so schöner Tag war. Ihre Mutter nahm das kleine Eselfohlen nicht an und so landete die kleine Finja schon kurz nach ihrer Geburt getrennt von ihrer Mama im Hängebauchschweingehege. Am Tag darauf bekam Marisa vom Leiter des Huftierreviers eine neue, ganz besondere Aufgabe. „Er kam in mein Büro, fragte, ob ich nicht nach einer neuen Aufgabe suche und zeigte mir dann den Babyesel beim Hängebauchschwein. Sie war ganz traurig und stand da, wie ein begossener Pudel.“ Der Leiter des Geheges erzählte Marisa, dass Esel sehr empfindsam sind und starke Sehnsucht fühlen. Finja verstand also gar nicht, was vor sich ging und fühlte sich einsam und verloren. Marisa war überglücklich zum ersten mal ein Babyesel zu sehen – es war Liebe auf den ersten Blick. An dem Tag änderte sich das Leben der beiden komplett. „(…) und dann kam Finja und meine eigentliche Arbeit änderte sich.“  Mein Tag fing meistens schon früh um 7 Uhr an. Ich ging Finja füttern, lief mit ihr einmal eine große Runde durch den Park, prüfte dabei die Schilder der Gehege und konnte gleich ein paar Tierfotos machen. Von den Tierpflegern erfuhr ich alle Neuigkeiten rund um den Park und die Tiere. Dann gab es Frühstück in großer Runde und anschließend habe ich mich an die Büroarbeit gemacht.“

Büroarbeit beim FÖJ?

Ja, auch das gehört zu den Aufgaben, erzählt sie uns. „Die Führungen müssen vorbereitet, Anfragen beantwortet und die Tierparkrallys geplant werden.“
Die Führungen durch den Park waren für Marisa immer besonders spannend. „Ich lernte vor einer ganzen Menge fremder Leute frei zu sprechen und allgemein lernte ich jedes Mal neue Leute und Kinder kennen.“ Der Nachmittag wurde dann wieder Esel Finja gewidmet und dann war auch schon Feierabend.
Im FÖJ selbst fanden auch Seminare für die Teilnehmer statt. Einwöchige Ausflüge mit ökologischem Hintergrund. „Manchmal waren sie etwas gewöhnungsbedürftig“, erzählt sie. „Wirklich im wahrsten Sinne Öko. Alle sind barfuß rumgelaufen, es gab kein Fleisch und, und, und.“ Marisa lacht. „Das soll jetzt nicht böse klingen! Es war einfach nicht so meins, aber für viele bestimmt interessant!“

Freiwlliger Dienst = Zeit verschwenden?

Zukunftssorgen und Ängste halten Jugendliche oft davon ab, sich Zeit für einen freiwilligen Dienst zu nehmen. „Viele haben immer noch Angst etwas zu verpassen, oder Zeit zu verschenken, was komplett Blödsinn ist“, versichert uns Marisa. „Es ist der ideale Zeitpunkt.“
Ihr seid jung, habt noch keine großen Verpflichtungen und könnt das Leben noch ein bisschen genießen, bevor es in das unlustige Berufsleben geht (Nur ein Witz… macht voll Spaß. Arbeiten. HaHa. Lustig). „Nehmt so viele Erfahrungen mit, wie ihr könnt“- aber Hände weg von den Drogen!
Es interessiert später niemanden, ob ihr nun mit 19 oder 23 angefangen habt zu studieren oder eine Ausbildung zu machen. Mal ganz davon abgesehen, dass Freiwilligen Dienste sich ganz hervorragend im Lebenslauf machen. Daraus wird euch kein Arbeitgeber der Welt einen Strick drehen können.
Wie alles happy endete …

Kommen wir jetzt mal zu den wirklich wichtigen Dingen. Den Eseln.

Ihr habt ja mitbekommen, dass Marisa nicht nur beruflich durchstartet, sondern auch tierisch eine ganze Menge zu bieten hat. Aus ihrem FÖJ hat sie nicht nur eine Menge Erfahrung mitgenommen, sondern auch ein Eselchen. Esel Finja lebt nun schon seit 2018 bei Marisa und damit Finja nicht so allein ist, kam 2019 auch noch Esel Molly dazu. Seitdem leben die beiden Herzensbrecher glücklich und zufrieden auf ihrer eigenen Koppel und „fressen den Vögeln das Futter weg.“. Dazu kommt noch Doggo Koko, der die Gang vervollständigt. Zwei Esel und ein Hund - wir zerfließen vor Liebe. Die beiden leben ihren Eseltraum bei Marisa und Ricardo und geben jedem Tag die Chance, der schönste ihres Lebens zu werden. Ende.


Wenn du wissen willst, was es noch für Freiwilligendienste gibt, die du nach der Schule machen kannst, schau doch mal hier vorbei:
https://planbar-magazin.de/freiwilligendienste/