Duale Ausbildung – Dein Zukunftsweg

Hast du dich schon immer gefragt, ob eine duale Ausbildung nach deinem Schulabschluss genau das Richtige für dich ist? Mit diesem einzigartigen Konzept, das theoretisches Wissen in der Berufsschule mit praktischer Erfahrung im Unternehmen verbindet, stehen dir unzählige Möglichkeiten zur Weiterbildung offen. Sei gespannt, denn wir werden dir Klarheit verschaffen und dich über die wichtigsten Fakten einer dualen Ausbildung informieren.
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Was ist eine duale Ausbildung?

Eine duale Ausbildung ist ein spezifisches Bildungssystem, das in Deutschland weit verbreitet ist. Bei der dualen Ausbildung handelt es sich um eine praxisorientierte Form der Berufsausbildung, bei der theoretischer Unterricht in einer Berufsschule mit praktischer Arbeit in einem Unternehmen kombiniert wird. Dieses duale System bietet den Auszubildenden die Möglichkeit, sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Fertigkeiten und Erfahrungen zu erwerben.

Eine duale Ausbildung bietet dir zahlreiche Vorteile, darunter eine praxisnahe Ausbildung mit frühzeitiger Berufserfahrung, gute Karrierechancen, eine enge Verbindung zwischen Theorie und Praxis, sowie die Möglichkeit schnell dein eigenes Geld zu verdienen.

Ein Nachteil für viele ist jedoch am Anfang die geringere Flexibilität bei der persönlichen Zeitplanung, da Auszubildende möglicherweise den Anforderungen sowohl der Berufsschule als auch des Unternehmens gerecht werden müssen. Es kann daher schwierig sein, Berufsausbildung und persönliche Interessen oder Verpflichtungen in Einklang zu bringen.

 

Wer kann eine duale Ausbildung machen?

Laut Berufsbildungsgesetzt (BBiG) gibt es keine spezifisch rechtlichen Anforderungen einer dualen Ausbildung. So kann also jeder, unabhängig von Geschlecht, Alter oder Schulabschluss, eine duale Ausbildung absolvieren. Jedoch legen viele Unternehmen bestimmte Mindestanforderungen, wie bestimmte Schulnoten oder spezifische Kenntnisse in bestimmten Schulfächern für Bewerber fest.

Welche Rechte und Pflichten haben Auszubildende in der dualen Ausbildung?

Rechte von Auszubildenden

Pflichten von Auszubildenden

1. Abschluss eines Ausbildungsvertrags

1. Aktive Teilnahme am Ausbildungsprozess (Teilnahmepflicht & Lernpflicht)

2. Erhalt der vereinbarten Ausbildungsinhalte

2. Erfüllung der zugewiesenen Aufgaben (Arbeitspflicht)

3. Anspruch auf angemessene Ausbildungsvergütung

3. Einhaltung der Verschwiegenheitspflicht

4. Gewährleistung von bezahltem Urlaub

4. Einhaltung der Betriebsregeln

5. Regelmäßiger Besuch der Berufsschule

5.Krankmeldungspflicht

Führung eines Ausbildungsnachweises

6. Recht auf erhalten eines Ausbildungszeugnis

7. Kündigungsrecht

8. Anspruch auf Verkürzung der Ausbildung

Wo kann ich eine duale Ausbildung machen?

Du kannst eine duale Ausbildung in verschiedenen Betrieben und Branchen absolvieren, da zahlreiche Unternehmen in Deutschland eine duale Ausbildung anbieten.

Hier sind einige Orte, an denen du eine duale Ausbildung machen kannst:

Industrie- und Handelsunternehmen: Viele diverse Ausbildungsberufe bietet der Handel und Industrie für deine Zukunft mit großartiger Karrierechance. Das können beispielsweise Ausbildungen im Einzelhandel, Groß- und Außenhandel, Logistik oder Produktion sein.

Handwerksbetriebe: Keine Zukunft ohne Handwerk. Spannende und abwechslungsreiche Ausbildungsberufe warten auf dich in Bereichen wie Elektrotechnik, Tischlerhandwerk, Friseurhandwerk, Maler- und Lackiererhandwerk, Sanitär- und Heizungstechnik und vielen mehr.

Landwirtschaftsbetriebe: Ausbildungsberufe in den Bereichen Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Gärtnerei oder Umwelt zählen zu den grünen Berufen und bringen viel Abwechslung und echte Herausforderungen an der frischen Luft.

Öffentlicher Dienst: Auch im öffentlichen Dienst, wie beispielsweise bei Behörden, Stadtverwaltungen, Krankenhäusern oder Polizei, gibt es duale Ausbildungsmöglichkeiten in verschiedenen Bereichen.

Freie Berufe: Mit über 300 dualen Ausbildungen in Deutschland geben dir die freien Berufe in den Bereichen Heilkundler, Rechts- und Wirtschaftsberatend und Technik gute Zukunftsaussichten für deinen Karriereweg.

Wie lange dauert eine duale Ausbildung?

Die Dauer einer dualen Ausbildung variiert je nach Beruf und Ausbildungsordnung. In der Regel dauert eine duale Ausbildung jedoch zwischen zwei und dreieinhalb Jahren. Die genaue Ausbildungsdauer ist im jeweiligen Ausbildungsvertrag oder in der Ausbildungsordnung festgelegt.

 

Duale Ausbildung: Voraussetzungen

Für eine duale Ausbildung gibt es keine spezifischen rechtlichen Voraussetzungen. Es gibt jedoch einige allgemeine Voraussetzungen, die von den meisten Ausbildungsbetrieben erwartet werden.

Dein Schulabschluss: In den meisten Fällen wird mindestens ein Hauptschulabschluss oder ein vergleichbarer Abschluss vorausgesetzt. Für einige Ausbildungsberufe, insbesondere solche mit höheren Anforderungen, kann ein höherer Schulabschluss erforderlich sein, wie zum Beispiel die Fachhochschulreife oder das Abitur.

Deine Interessen und Fähigkeiten: Es ist wichtig, dass du Interesse und Neigung für den gewählten Ausbildungsberuf mitbringst. Eine realistische Selbsteinschätzung deiner eigenen Stärken, Fähigkeiten und Interessen kann dir bei deiner Berufswahl sehr hilfreich sein.

Die Gesundheitliche Eignung: In einigen Berufen (z.B. in der Pflege) ist eine bestimmte körperliche Verfassung und gesundheitliche Eignung erforderlich, die du vorweisen musst.

Duale Ausbildung: Was spricht dafür?

Eine duale Ausbildung bietet dir zahlreiche Vorteile und gute Gründe, dich für dieses Ausbildungssystem zu entscheiden. Hier sind nochmal die wichtigsten Punkte zusammengefasst.

Eine praxisnahe Ausbildung: Durch die Kombination aus betrieblicher Praxis und schulischer Theorie kannst du dein erlerntes Wissen direkt im Betrieb anwenden und zusätzlich deine eigenen praktischen Erfahrungen sammeln.

Mehr berufliche Perspektiven: Eine duale Ausbildung eröffnet vielfältige berufliche Perspektiven. Sei es eine direkte Übernahme im Ausbildungsbetrieb, eine Weiterqualifizierung oder der Start in die Selbstständigkeit. Die Türen stehen dir offen!

Eine Ausbildungsvergütung: Du verdienst endlich dein erstes eigenes Geld und kannst finanziell ein Stück weit unabhängig sein.

Aufbau eines Ausbildungsnetzwerks: Während der dualen Ausbildung knüpfst du Kontakte zu Kollegen, Ausbildern und Lehrern, was nicht nur fachlich, sondern auch persönlich bereichernd sein kann.

Jede Menge Berufserfahrung und Fachkompetenz: Durch die praktische Arbeit im Ausbildungsbetrieb sammelst du frühzeitig Berufserfahrung und entwickelst fachliche Fähigkeiten, die dir für deinen Karriereweg zugutekommen.

Ein anerkannter Abschluss: Mit einer duale Ausbildung bekommst du am Ende einen anerkannten Berufsabschluss und hast somit vielfältige berufliche Möglichkeiten.

Sicheres Ausbildungsverhältnis: Du befindest dich während deiner Ausbildung in einem geregelten Ausbildungsverhältnis mit rechtlichen Rahmen, der deine Ausbildung schützt.

 

 

Was verdiene ich eigentlich in einer dualen Ausbildung?

Das Gehalt in einer dualen Ausbildung variiert je nach Ausbildungsberuf, Ausbildungsjahr, Branche und Bundesland und fällt daher immer unterschiedlich aus. Die Höhe des Ausbildungsgehalts wird aber auch in Tarifverträgen oder betrieblichen Vereinbarungen festgelegt. Seit 2023 müssen Auszubildende einen Mindestlohn im ersten Lehrjahr von 620€ brutto pro Monat erhalten. Generell steigt aber das Ausbildungsgehalt mit jedem Ausbildungsjahr an.

Darüber hinaus können zusätzliche Leistungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld, vermögenswirksame Leistungen oder Fahrtkostenzuschüsse von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich geregelt sein.

 

Wie ist eine duale Ausbildung aufgebaut?

Eine duale Ausbildung ist immer in verschiedenen Phasen und Abschnitten aufgebaut.

Die Betriebliche Ausbildung:

-          Praktische Arbeit im Ausbildungsbetrieb

-          Vermittlung von berufsspezifischem Know-how und praktischen Fähigkeiten

-          Einbindung in betriebliche Abläufe und Projekte

-          Begleitung und Anleitung durch erfahrene Fachkräfte

Die Berufsschule:

-          Theoretischer Unterricht zu fachspezifischen Themen

-          Vertiefung des fachlichen Wissens und Erweiterung der theoretischen Kenntnisse

-          Ergänzung zur praktischen Ausbildung im Betrieb

-          Austausch mit anderen Auszubildenden aus unterschiedlichen Betrieben und Branchen

In den meisten Fällen besuchst du während der Woche bis zu 2 Tage die Berufsschule und verbringst den Rest der Woche im Betrieb. Es gibt jedoch auch Regionen, in denen der Berufsschulunterricht in längeren zusammenhängenden Blöcken stattfindet.

Zusätzliche Überbetriebliche Ausbildung:

-          Ergänzende Lehrgänge oder Kurse außerhalb des Ausbildungsbetriebs

-          Vertiefung bestimmter Fertigkeiten oder Fachkenntnisse

-          Praxisnahe Schulungen und Workshops in spezialisierten Bildungseinrichtungen

Was darf zum Schluss nicht fehlen? Richtig, die Abschlussprüfungen.

 

Häufig gestellte Fragen zur dualen Ausbildung

Was ist der Unterschied zwischen einer dualen Ausbildung und einer schulischen Ausbildung?

Duale Ausbildung

Schulische Ausbildung

Theoretische Ausbildung

Berufsschule

Berufsfachschule oder spezialisierte Bildungseinrichtung

Praktische Ausbildung

Ausbildungsbetrieb

Praktika oder Projekte

Ausbildungsdauer

2 – 3,5 Jahre

1-3 Jahre

Zuständigkeit

Industrie- und Handelskammern (IHK), Handwerkskammern (HWK)

Jeweilige Bundesland

Schwerpunkt

Kombination von theoretischem Wissen und praktischer Erfahrung

Vermittlung von fachlichem Wissen mit begrenzter praktischer Anwendung

Vergütung

Monatliche Ausbildungsvergütung

Keine Vergütung

Abschluss

Staatlich anerkannter Bildungsabschluss

Berufsbildungszertifikat, welches nur teilweise staatlich anerkannt wird

 

Ist eine duale Ausbildung auch ohne Schulabschluss möglich?

Ja, eine duale Ausbildung ist grundsätzlich auch ohne Schulabschluss möglich, da das Berufsbildungsgesetz keine spezifischen Schulabschlüsse vorschreibt. Allerdings können individuelle Mindestanforderungen der Ausbildungsbetriebe bestehen, die einen Schulabschluss verlangen.