Berufe im Vergleich: Zahnmedizinischer Fachangestellter (m/w/d) vs. Zahntechniker (m/w/d)
Ausbildungsfinder
„Wie da gibt’s einen Unterschied?“ Sämtlichen pensionierten Zahnmedizinern ist gerade ihr Gebiss aus dem Mund gefallen. Da gibt es nicht nur einen Unterschied, sondern dutzende. PLANBAR stellt dir heute zwei völlig unterschiedliche Berufe in ein und derselben Branche vor.
Medizin vs. Handwerk
Zahnmedizinische Fachangestellte (m/w/d)
Zahnmedizinische Fachangestellte (m/w/d), abgekürzt ZFA, organisieren den alltäglichen Praxisablauf. Sie planen Termine, empfangen Patienten und nehmen ihre Personalien ab. Außerdem bestellen sie Material, warten und bedienen die Instrumente und erledigen kleinere Laborarbeiten. ZFA assistieren den Zahnärzten (m/w/d) bei der allgemeinen zahnärztlichen sowie bei der chirurgischen Behandlung und führen Aufklärungsgespräche mit Patienten. Also allerhand unterschiedliche Aufgaben, die in einer Zahnarztpraxis so anstehen.
Zahntechniker (m/w/d)
Die von Zahnärzten (m/w/d) und ZFA gefertigten Zahnabdrücke von Patienten landen letztendlich bei den Zahntechnikern (m/w/d). Sie sind für die Herstellung eines Zahnersatzes zuständig. Darunter zählen Brücken, Kronen und Prothesen wie die, die Oma und Opa über Nacht immer in ein Glas Wasser legen. Sportschienen, wie bspw. Boxer oder Hockeyspieler sie tragen, werden auch von ihnen gefertigt. Und wenn mal nach jahrelangem Gebrauch, eine Prothese kaputt geht, kümmern sie sich um die Reparatur. Das Besondere an ihrer Arbeit: Jedes Stück ist ein Unikat. Jede Zahnprothese, jede Krone, jede Schiene wird individuell an den Patienten angepasst. Dabei orientieren sie sich an den restlichen Zähnen (wenn der Patient noch welche hat) und passen bei ihrer Arbeit die Zahnfarbe, -form und -größe an.
Praxis vs. Labor
Zahnmedizinische Fachangestellte (m/w/d)
ZFA arbeiten in der gesamten Zahnarztpraxis, also sowohl am Empfang als auch in den Behandlungsräumen. Um den Aufenthalt der Patienten so angenehm wie möglich zu gestalten, sind Praxen für gewöhnlich sehr hell und freundlich eingerichtet. Das kommt auch den ZFA bei ihrer Arbeit zu guten.
Zahntechniker (m/w/d)
Zahntechniker (m/w/d) arbeiten dagegen in einem Labor. Zwar gibt es auch Labore direkt in Zahnarztpraxen, doch das unterscheidet sich deutlich vom Rest der Praxis. Das Labor eines Zahntechnikers ähnelt eher einer Werkstatt mit all ihren Maschinen und Geräten.
Absauger vs. Fräsmaschine
Zahnmedizinische Fachangestellte (m/w/d)
Für die Organisation sind die üblichen Büroartikel wie Stift und Papier sowie Computer notwendig. Aber es gibt ja auch noch die medizinischen Instrumente wie Abformmaterialien, Anmischplatten, Sauger und Scalern. Letzteres würden unwissende Patienten (wie ich) als Mini-Spiegel und Metallzahnstocher bezeichnen, womit Zahnärzte (m/w/d) einem dauernd zwischen den Zähnen rumkratzen. Mit dem Sterilisator werden Instrumente gereinigt und desinfiziert. Und dann gibt es da noch das Röntgengerät mit dem natürlich (Achtung Schocker) geröntgt wird.
Zahntechniker (m/w/d)
Für die Herstellung der Prothesen, Brücke und Co. verarbeiten Zahntechniker (m/w/d) die unterschiedlichsten Stoffe. Gips und Keramik werden nach dem Modellieren im Ofen gebrannt. Mit einem Laser wird Metall geschweißt. Wachs und spezielle Kunststoffe werden mit dem Fräsgerät, Schleifwerkzeug oder Bunsenbrenner bearbeitet.
Körperkontakt vs. fern von Fremden
Zahnmedizinische Fachangestellte (m/w/d)
ZFA arbeiten den ganzen Tag über mit Patienten. Ein freundliches Gesicht am Empfang kann Patienten gleich ein besseres Gefühl geben und bei manchen sogar die Angst vor einer Behandlung lindern. Deshalb ist es wichtig, besonders positiv und freundlich zu sein. Die Kunst dabei ist es, auch an einem schlechten Tag, gute Laune zu verstreuen. Besonders wichtig ist es aber, keine Scheu vor Körperkontakt zu haben, wenn sie einem fremden Menschen im Mund rumfummeln.
Zahntechniker (m/w/d)
Ein Patient im Labor? Der landet dort nur, wenn er auf dem Weg zur Toilette falsch abgebogen ist oder eine so spezielle Zahnfarbe hat, dass sie vom Zahntechniker (m/w/d) selbst bestimmt werden muss. Ansonsten arbeiten Zahntechniker (m/w/d) nur im eigenen Kollegium und haben so gut wie nie Kontakt zu Patienten.
Hygiene- & Arbeitsschutzmaßnahmen
Zahnmedizinische Fachangestellte (m/w/d)
ZFA tragen praxisrelevante Schutzkleidung, Handschuhe und Mundschutz. Außerdem müssen regelmäßig Hände- und Arbeitsflächen desinfiziert werden. All das haben sie auch schon lange vor Corona gemacht – diese Trendsetter.
Zahntechniker (m/w/d)
Auch Zahntechniker (m/w/d) achten auf Hygiene und desinfizieren die Abdrücke der Patienten sorgfältig, während sie Handschuhe und Mundschutz tragen. Schutzscheiben und -brillen verhindern, dass beim Fräsen und Schleifen wortwörtlich nichts ins Auge geht. Doch bei kleinen, detailreichen Arbeiten würden Schutzhandschuhe stören. Deshalb sollte man sehr vorsichtig sein, wenn man bspw. mit einem Skalpell arbeitet.
Sozialkompetenzen vs. handwerkliches Geschick
Zahnmedizinische Fachangestellte (m/w/d)
Durch die viele Arbeit mit Patienten sollten ZFA besonders kommunikativ und empathiefähig sein. Viele Leute haben Angst vorm Zahnarzt. Da kommt es gelegentlich vor, dass ein Patient getröstet oder beruhigt werden muss. ZFA sollten deshalb gut auf die Patienten eingehen und sie fachlich beraten können. Als rechte Hand des Zahnarztes (m/w/d) ist es wichtig selber in der Materie drin zu stecken. Aber um Fachbegriffe und Behandlungen zu lernen, gibt es ja schließlich die Ausbildung.
Zahntechniker (m/w/d)
Räumliches Denken, Genauigkeit und Geduld sind unglaublich wichtig bei der Arbeit als Zahntechniker (m/w/d). Nicht immer klappt alles auf Anhieb. Gerade am Anfang der Ausbildung oder wenn sie vor neuen Herausforderungen stehen, kann einiges schief gehen. Dann heißt es, nicht gleich aufgeben, sondern weiter probieren. Und während an der einen Arbeit fröhlich modelliert wird, härtet die andere im Ofen aus. Deshalb ist es sehr wichtig in stressigen Zeiten Ruhe zu bewahren und ein Zeitmanagement zu besitzen.
Sprechzeiten vs. Auftragsmenge
Zahnmedizinische Fachangestellte (m/w/d)
Die Arbeitszeiten sind abhängig von den Sprechzeiten eines Zahnarztes. ZFA kommen aber nicht erst früh mit den Patienten in die Praxis, sondern sind schon früher da, um bei den Vorbereitungen für den Tag zu helfen. Das gleiche gilt für nachmittags. Denn auch nach den Sprechzeiten stehen noch Nacharbeiten und Reinigungen an.
Zahntechniker (m/w/d)
Die Arbeitszeiten von Zahntechnikern (m/w/d) sind abhängig vom Betrieb. In vielen Laboren gibt es feste Arbeitszeiten. Ein paar bieten ihren Mitarbeitern aber auch Gleitzeiten mit der Bedingung, dass die aufgetragenen Arbeiten, also z.B. die Prothesen, rechtzeitig zum gewünschten Termin beim Zahnarzt (m/w/d) sind. Dort werden sie letztendlich zusammen mit dem ZFA (m/w/d) beim Patienten eingesetzt – und so schließt sich der Kreis.