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Wie sag ich’s meinen Eltern?

Ausbildungsfinder

Veröffentlicht am 16.09.2013

Wenn die Vorstellungen der beruflichen Laufbahn zwischen Eltern und Jugendlichen auseinandergehen, kommt es recht häufig zu Streit, rauchenden Köpfen und knallenden Türen. Unverständnis der Eltern trifft auf Unverständnis bei den Jugendlichen, obwohl die Eltern es meistens gar nicht böse meinen. Wir wollen euch ein paar Hinweise mit auf den Weg geben, damit die Situation gar nicht erst eskaliert.

Die Vorbereitung

Bevor du mit deinen Eltern sprichst, solltest du dich auf jeden Fall umfassend informieren und dir auch selbst ein paar Fragen stellen:

• Wieso wollen deine Eltern überhaupt, dass du diesen Beruf erlernst? Beachte dabei auch die möglichen Vorteile dieses Berufs.

• Bereuen sie vielleicht ihre Berufswahl oder war dieser Beruf schon immer ihr Traum?

• Suche gute Argumente dafür, wieso dieser Beruf nicht das Richtige für dich ist.

• Informiere dich genauestens über deinen Wunschberuf. Du solltest ein richtiger Experte sein.

• Suche nicht nur im Internet, sondern sprich auch mit der Agentur für Arbeit oder stelle den Kontakt zu jemandem her, der bereits deinen Traumberuf ausführt.

• Suche positive Argumente für deinen Wunschberuf.

• Mache Vorschläge, wie du eventuell auftretende Probleme lösen würdest.

• Denke darüber nach, welche Einwände deine Eltern gegen diesen Beruf vorlegen könnten und finde dafür Gegenargumente oder Lösungsvorschläge.

• Sprich mit einer neutralen, berufstätigen Person (Berufsberaterin, Familienmitglied, Lehrer), die bei dem Gespräch mit deinen Eltern dabei ist und in Streitsituationen vermitteln kann.

Lege unbedingt vorher fest, welche Argumente dir besonders wichtig für das Gespräch sind und mache dir Notizen! Nicht dass du im hitzigen Wortgefecht nachher etwas vergisst, was zur Überzeugung beigetragen hätte.

 

Let’s fetz – Das Gespräch

Den richtigen Moment für ein solches Gespräch wird es nie geben, du kannst nur versuchen, die Situation so angenehm wie möglich zu gestalten. Achte darauf, dass du eine geeignete Atmosphäre schaffst – vielleicht nicht unbedingt nach einem stressigen Arbeitstag.

• Versuche immer ruhig zu bleiben.

• Reagiere nicht aggressiv, wenn du eine schroffe Antwort bekommst.

• Erkläre deinen Eltern sachlich, dass dir das Gespräch wichtig ist.

• Tue nichts deinen Eltern zuliebe, was du nicht möchtest.

• Zeige, dass du dich informiert und dir Gedanken gemacht hast und dir auch über mögliche Probleme im Klaren bist.

• Lass dir auf keinen Fall ein schlechtes Gewissen einreden! Argumente wie: „Ein anständiges Kind würde..“ oder „Ich bin maßlos enttäuscht von Dir!“, sollten einfach an dir abprallen.

• Zeige auch für ihre Situation und Wünsche Verständnis.

• Erkläre, dass du es toll findest, dass sie die Ausbildung oder das Studium zahlen wollen und du weißt, dass sie nur das Beste wollen, aber du lieber etwas machen möchtest, woran du Spaß hast und dafür auch auf eigenen Füßen stehen würdest.

• Sätze, die mit „aber“ beginnen, solltest du vermeiden, das klingt schnell nach Widerspruch.

• Versuche gemeinsam mit deinen Eltern eine Lösung zu suchen, vielleicht könnt ihr euch auf einen Beruf einigen, der alle glücklich macht.

• Bei großen Problemen kannst du auch gemeinsam mit deinen Eltern zur Agentur für Arbeit gehen. Eine neutrale Umgebung nimmt einem Streit meist den Wind aus den Segeln.

 

Besonders wichtig ist auf jeden Fall, immer so sachlich wie möglich zu reagieren und Verständnis für die Meinung deiner Eltern zu zeigen - auch wenn das nicht immer leicht ist. Du solltest stets im Hinterkopf behalten, dass deine Eltern dich lieben und nur das Beste für dich und deine Zukunft wollen, nur manchmal schlagen sie dabei etwas über die Stränge. Auch wenn du schon erwachsen bist, sehen deine Eltern in dir immer noch das Schulkind und wollen dir bei deinen Entscheidungen fürs Leben helfen. Mach ihnen vorsichtig klar, dass sie nicht immer auf dich aufpassen können, dass du deinen Weg selbst finden musst, auch wenn du dabei vielleicht mal einen Fehler machst.