Was ist ein Ausbildungsvertrag?
Ausbildungsvertrag: Was ist das überhaupt?
Ein Ausbildungsvertrag ist eine zweiseitige übereinstimmende Willenserklärung, die von dir und deinem Arbeitgeber unterzeichnet wird. Falls du zu diesem Zeitpunkt noch keine 18 Jahre alt bist, muss zusätzlich eine gesetzliche Vertretung (also vermutlich deine Mutter oder dein Vater) den Ausbildungsvertrag unterschreiben. Dein Ausbildungsvertrag läuft mit dem Abschluss deiner letzten Prüfung aus und ist daher ein befristeter Vertrag, welcher ohne Kündigung endet nach Ende der Ausbildungszeit.
In einem Ausbildungsvertrag findest du folgende Inhalte:
Deine Aufgaben und Verantwortlichkeiten
Beginn und Dauer deiner Ausbildung
Deine Arbeitszeiten
Dein Urlaubsanspruch und Regelungen über Freizeitausgleich ggf.
Deine Vergütung
Regelungen zur Probezeit und Kündigungsfristen
Regelungen zum Verkürzen deiner Ausbildung
Angaben zu anzuwendenden Tarifverträgen, Betriebs- oder Dienstvereinbarungen
Sämtliche nachträglichen Ergänzungen und Änderungen an deinem Vertrag müssen schriftlich festgehalten und nochmals von beiden Parteien unterschrieben werden. Mündliche Absprachen außerhalb des Ausbildungsvertrags sind ungültig!
Alles rund um deinen Ausbildungsvertrag: Das musst du beachten
Jetzt, wo du all deine Vorbereitungen getroffen hast, kommen wir zum Ausbildungsvertrag. Es gibt einige Sachen, auf die du achten solltest, bevor du deinen Ausbildungsvertrag unterschreibst.
Klar, ich kann dir dabei helfen, einen Artikel über das Thema Ausbildungsvertrag für dein Jugendmagazin zu verfassen. Hier sind einige wichtige Punkte, die du beachten solltest, bevor du einen Ausbildungsvertrag unterschreibst:
Vertragsdauer und Kündigungsfristen
Achte auf die Laufzeit des Vertrags und die Kündigungsfristen. Du solltest wissen, wie lange die Ausbildung dauert und unter welchen Umständen du den Vertrag vorzeitig beenden kannst. Oftmals kannst du deine Ausbildung um ein halbes bis sogar ein ganzes Jahr verkürzen. Wenn du eine Verkürzung deiner Ausbildungsdauer planst, denke daran den Antrag dafür rechtzeitig bei deinem Arbeitgeber, deiner Berufsschule und der für dich zuständigen Kammer einzureichen.
Vergütung und Zusatzleistungen
Informiere dich über die Vergütung und eventuelle Zusatzleistungen wie Urlaubstage, Weihnachtsgeld oder Fahrtkostenerstattung. Vergleiche dies mit dem branchenüblichen Standard. Zu dem bieten viele Unternehmen auch Benefits für Ihre Angestellten wie beispielsweise eine Beteiligung am Jobticket oder Leasing von Fahrrädern und vieles mehr.
Arbeitszeiten und Probezeit
Kläre die Arbeitszeiten und Überstundenregelungen. Stelle sicher, dass sie im Einklang mit den gesetzlichen Vorschriften stehen und für dich akzeptabel sind. Erkundige dich außerdem auch nach der Dauer der Probezeit und den Bedingungen für eine Verlängerung oder Beendigung während dieser Zeit. Innerhalb der Probezeit kann der Ausbildungsvertrag ohne Begründung gelöst werden.
Urlaub und Freizeit
Überprüfe die Regelungen bezüglich des Urlaubs und deiner Freizeit. Es ist wichtig, dass du genug Zeit für Erholung und persönliche Interessen hast.
Welche Kammer ist für welchen Ausbildungsberuf zuständig?
Dein Betrieb schickt den ausgefüllten und unterschriebenen schriftlichen Ausbildungsvertrag an die zuständige Stelle. Laut § 71 teilen sich die zuständigen Stellen in sechs unterschiedliche Kammern auf:
Handwerkskammer für handwerkliche Berufe wie Kraftfahrzeugmechaniker oder Elektroniker für Betriebstechnik
Ärzte-, Zahnärzte-, Tierärzte-, Apothekerkammer für Gesundheitsberufe wie Medizinische Fachangestellte oder Pharmazeutisch-technische Assistentin
Industrie- und Handelskammer für Handelsberufe wie Bankkaufmann oder Groß- und Außenhandelskaufmann
Rechtsanwalts-, Patentanwalts- und Notarkammer für Berufe im Bereich der Rechtspflege wie Rechtsanwalts- oder Notarfachangestellte
Wirtschaftsprüfer- und Steuerberaterkammer für Berufe im Bereich der Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung wie Steuerfachangestellter
Landwirtschaftskammer für landwirtschaftliche Berufe wie Landwirt oder Milchtechnologe
Sollten keine Kammern für einzelne Berufsbereiche bestehen, bestimmt das Land die zuständige Kammer für den Auszubildenden.
Welche Unterlagen brauchst du zum Abschließen eines Ausbildungsvertrags?
Wenn du in einem Betrieb eine Ausbildung beginnen möchtest braucht dieser einige Unterlagen von dir.
An diese Unterlagen solltest du denken:
Einen Nachweis deiner Haftpflichtversicherung
Dies ist eine der wichtigsten Versicherungen. Wenn du einer anderen Person Schaden zufügst, musst du dafür finanziell aufkommen! Davor schützt dich eine private Haftpflichtversicherung. Erkundige dich bei deinen Eltern, ob du während deiner Ausbildung noch über sie mitversichert bist.
Deinen Sozialversicherungsausweis
Wenn du dich bei einer Krankenkasse angemeldet hast, erhältst du deinen Sozialversicherungsausweis. Zur Sozialversicherung gehören übrigens die Kranken-, Pflege-, Renten-, Arbeitslosen- und Unfallversicherung. Die Sozialversicherungsbeiträge werden automatisch von deiner Ausbildungsvergütung (Bruttogehalt) abgezogen.
Eine ärztliche Bescheinigung
Wenn du unter 18 Jahre bist benötigst du eine Bescheinigung über die ärztliche Erstuntersuchung, sonst kannst du deine Ausbildung nicht antreten. Die Bescheinigung darf zu Beginn der Beschäftigung nicht älter als 14 Monate sein.
Ein Girokonto
Ohne Moos nix los! Damit dein Arbeitgeber dir deine Ausbildungsvergütung überweisen kann, benötigst du ein Bankkonto. Viele Banken bieten kostenlose Girokonten für Jugendliche an, informiere dich darüber bei Banken in deiner Stadt.
Deinen Krankenkassennachweis
Da du als Azubi nicht mehr über deine Eltern versichert werden kannst, musst du dich selbst bei einer Krankenkasse anmelden. Das Angebot an Krankenkassen ist groß, vergleiche die Leistungen, welche sie anbieten. Du kannst dich aber auch über deine Eltern, für ihre Krankenkasse, werben lassen.
Deine Lohnsteueridentifikationsnummer
Dein künftiger Arbeitgeber muss bei jedem Gehalt die staatliche Lohnsteuer abziehen. Dazu benötigt er deine Lohnsteueridentifikationsnummer, diese wurde dir vom Finanzamt per Post zugestellt. Frag' einfach mal deine Eltern, sie haben sie sicherlich ordnungsgemäß abgelegt.
Inhaltsverzeichnis
- Ausbildungsvertrag: Was ist das überhaupt?
- Alles rund um deinen Ausbildungsvertrag: Das musst du beachten
- Vertragsdauer und Kündigungsfristen
- Vergütung und Zusatzleistungen
- Arbeitszeiten und Probezeit
- Urlaub und Freizeit
- Welche Kammer ist für welchen Ausbildungsberuf zuständig?
- Welche Unterlagen brauchst du zum Abschließen eines Ausbildungsvertrags?