Navigation öffnen

Aufschieben, was hilft dagegen?

Afterwork

Veröffentlicht am 26.09.2014

"Dieses Wochenende räume ich mein Zimmer auf. Samstag helfe ich mal meinen Eltern. Für die Schule lerne ich am Sonntag." Diese Gedanken kennt ja jeder. Und meistens sitzt man am Sonntagabend da und denkt sich: "Na ja, dann mache ich das halt alles nächstes Wochenende." Noch schlimmer ist es bei Bewerbungen: "Ach, nach dem Abitur kümmer ich mich mal um einen Studienplatz." Aber wieso schieben wir eigentlich immer alles auf?

Menschen, die alles aufschieben haben meistens Probleme ihre Aufgaben zu priorisieren. Mal ein Beispiel: Eine große Aufgabe steht bevor. Ich soll bei allen Nachbarn am Samstagnachmittag den Rasen mähen. Das dauert ca. 6 Stunden. Der erste Gedanke: Keine Lust. Diese Aufgabe scheint schier unüberweltbar und dauert extrem lange. Und so kommt es, dass ich, bevor ich damit anfange noch einige andere Dinge erledige. Ich helfe meinem Bruder seinen Laptop einzurichten, koche kurz Mittag und viele andere kleine Dinge.

Ja gleich, aber vorher mache ich eben noch...

Diese würde ich wahrscheinlich niemals erledigen, wenn sie mir wirklich aufgezwungen würden. Aber da diese große Aufgabe so anstrengend und langwierig erscheint, nehme ich natürlich kürzere Aufgaben gerne an, um mir das Gefühl zu geben, doch etwas getan zu haben. Meistens ist das Aufschieben begleitet von einem schlechten Gewissen. Und wenn es später und später wird, wird die Laune auch noch schlechter. Denn irgendwann muss man diese Aufgabe ja erledigen. Der Höhepunkt ist erreicht, wenn man das ganze einmal ausfallen lässt. Das endet zwangsweise damit, dass man sich alle paar Wochen denkt: "Och, ja damals hab ich das ausfallen lassen und eeeeigentlich will ich das ganze auch nicht mehr. Ich habe sowieso gerade Rückenschmerzen." Nach dem guten Gefühl, dass man endlich mehr Zeit hat und die Aufgabe nicht mehr bewältigen muss, kommt auch hier meistens das schlechte Gewissen.

Ursachen für das Aufschieben:

  • Das Vorgenommene ist schwer, anstrengend, langwierig
  • Man wartet, bis man Lust auf die Arbeit bekommt
  • Man wird unfair behandelt (vom Vorgesetzten, Aufgabensteller)
  • Angst vor Fehlern
  • Was ich nicht kann, mache ich nicht
  • Unterschätzen des Zeitaufwandes (Dafür ist morgen auch noch Zeit)
  • "ich kann unter Druck besser Arbeiten"

Es stellt sich die Frage, wie kann man dieses Aufschieben überwinden? Falls man es denn überhaupt will. Keine Frage, das Wochenende ist zum genießen da. Wieso sollte man die Hausaufgaben Freitag nach der Schule machen, wenn es auch Sonntagsabends geht? Ganz einfach: 1. dann wird es nicht vergessen. 2. Dann kann man sich während des erledigens noch auf das ganze Wochenende freuen 3. Die Sache ist aus dem Kopf und der Gedanke: "Ohh nicht schon wieder Sonntag, da muss ich Hausaufgaben machen" - entfällt. 4. Man kann den Sonntag auch noch komplett genießen. 5. Meistens ist man Freitags sowieso noch im Thema drin, das heißt die Aufgaben sind auch schneller erledigt. Bei anderen Dingen wird es schon schwieriger das Aufschieben zu bekämpfen. Natürlich kommt es immer individuell darauf an, um was es geht. Ein Zahnarzttermin wird natürlich aus einem anderen Grund aufgeschoben, als das bearbeiten einer Facharbeit in der Schule. Auch wenn die Facharbeit natürlich auch Schmerzen verursachen kann. Vor allem wenn man bis zum Ende alles hinauszögert und dann eine schlechte Note kassiert. Aufschieben ist also auch ein möglicher Grund für schlechte Noten. Erledigt man alles sofort, ist es auch meistens richtig. Wenn etwas unter Zeitdruck und totaler Demotivation erledigt wird, ist es auch schlechter.

Die Lösung für das Aufschieben

Ganz wichtig ist es also nach Lösungen zu suchen. Warum bin ich grade dabei alles aufzuschieben? Warum tue ich das überhaupt? Dabei muss man sich die richtigen Fragen stellen.

  • Was wäre, wenn ich das ganze jetzt schon erledigt hätte?
  • Wie würde ich mich fühlen, wenn ich das ganze nicht erledige?
  • Wie fühle ich mich wenn ich fertig bin?
  • Wie fühle ich mich, während ich das ganze erledige?

Meistens ist der Gedanke an die Tätigkeit schlimmer, als die Tätigkeit selbst. "Wenn man erstmal dabei ist, geht es eigentlich schnell vorbei." 10000 mal gehört diesen Spruch. Wenn man erstmal angefangen hat, die Dinge in die Hand zu nehmen, dann geht das ganze auch ruck zuck vorbei. Und am Ende ist man froh alles erledigt zu haben. Beim Aufschieben sinkt die Laune von Minute zu Minute.

Weitere Tipps

  • Pausen einplanen (Bei einer langen Aufgabe, auch ruhig öfter mal eine Pause machen. Einfach mal 5 Minuten woanders hingehen und sich ausruhen. Danach gehts munterer weiter)
  • Sich die einzelnen Etappen vor Augen halten. Guckt einfach wie viel ihr schon geschafft habt und wann ihr die nächste Pause macht.
  • Belohnt euch am Ende. Wenn ihr Fertig seid, erstmal 'n kühles Bier.
  • Immer vor Augen halten, was euch spannendes am Wochenende noch erwartet.

Und genau deshalb ist es auch wichtig, dass man am Wochenende komplett abschaltet. Man braucht einfach irgendwas, auf das man sich tagelang freuen kann. Das erhält die Motivation und erleichtert so manche Aufgabe. Also alles für die Schule so früh wie möglich am Wochenende erledigen und dann zu mit den Büchern und einfach raus und ab gehts. Also nichts mehr aufschieben, sondern gleich erledigen. Weitere Links zum Thema Aufschieben: http://de.wikipedia.org/wiki/Aufschieben http://www.zeit.de/campus/2008/04/aufschieben-report