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Wahre Lebenshilfe

Reportagen

Veröffentlicht am 27.09.2011

Einem Menschen das Leben zu schenken ist das wohl schönste Gefühl der Welt. Wenn du glaubst, dass man dieses Geschenk nur seinen eigenen Kindern machen kann, dann täuschst du dich, es gibt sogar einen Beruf dafür!

Die zwanzigjährige Lisa Miatke aus Peitz hilft tagtäglich kleinen Babys auf die Welt – sie absolviert eine Ausbildung zur Hebamme. "Als meine Mutter mit meinem kleinen Bruder, der jetzt acht Jahre alt ist, schwanger war, war ich vom ersten Augenblick an fasziniert von diesem kleinen Wunder. Zu beobachten, wie ein Lebewesen heranwächst, sich entwickelt und zur Welt kommt, war einfach unglaublich“, erinnert sich Lisa. In dieser Zeit hat sich ihr Wunsch entwickelt, diesen Prozess zu begleiten und Mütter in der Schwangerschaft zu unterstützen. Da war die Ausbildung zur Hebamme genau das Richtige für sie.

Hebamme

Am 1. Oktober 2010 begann die gebürtige Peitzerin, die mittlerweile in Cottbus wohnt, ihre dreijährige Ausbildung im Carl-Thiem-Klinikum. Lisa: „Ich habe damals gezielt im Internet und bei der Agentur für Arbeit nach Ausbildungsmöglichkeiten zur Hebamme gesucht.“ Es folgte das übliche Bewerbungsprozedere und ein Vorstellungsgespräch im CTK in Cottbus, bei dem Lisa scheinbar alles richtig gemacht hat.

Dann ging es auch gleich los. In der Ausbildung wechseln sich Theorie- und Praxisphasen im Vierwochenrhythmus ab. In der Berufsschule lernen die angehenden Hebammen alles, was man über die Schwangerschaft und Geburt wissen muss. Es gibt Fächer wie Anatomie, allgemeine Krankenpflege, Pädiatrie, Medikamentenlehre und auch Psychologie, Chemie und Physik. „In den Praxisphasen kann man das Gelernte gleich anwenden“, erklärt die Zwanzigjährige, „aber natürlich wird man nicht sofort ins kalte Wasser geworfen“. Am Anfang sollen die Azubis erst einmal beobachten und alles genau analysieren, um dann auch bald selbst aktiv zu werden. Lisa strahlt, als sie von ihrer ersten Geburt, die sie miterlebt hat, erzählt: „Es war einfach nur wunderschön und faszinierend, wie ein Lebewesen das Licht der Welt erblickt!“ Nicht nur für die glücklichen Eltern, sondern auch für Lisa ist der Satz „das Kind ist da“ immer eine unglaubliche Erleichterung. In der ersten Zeit  hat sie die Geburten noch gezählt, „aber bei 20 habe ich dann irgendwann den Faden verloren“, so Lisa. Leider gibt es auch traurige Ereignisse im Berufsalltag einer Geburtshelferin, wenn einmal nicht alles so verläuft wie geplant. Aber auch das gehört dazu.

Auf die Frage, wie ein typischer Arbeitsablauf als Hebamme aussieht, antwortet die Auszubildende: „Einen Standardtag gibt es nicht. Man könnte fast sagen, ich trete zum Dienst an und lasse mich überraschen. Aber das nächste Baby lässt meist nicht lange auf sich warten!“

Wer auch „wahre Lebenshilfe“ als Hebamme oder Geburtshelfer (ja, auch Jungs können diese Ausbildung absolvieren!) leisten möchte, muss mindestens einen Haupt-, Realschulabschluss, oder besser noch, Abitur haben. Besonders wichtig ist es, aufgeschlossen, teamfähig und felxibel zu sein, um sich bestmöglich auf die verschiedenen Frauen einstellen zu können. Lisa empfiehlt ein Praktikum zur ersten Orientierung, um in den Beruf hinein zu schnuppern. Für Sie ist der Beruf der Hebamme genau das, was sie sich vorgestellt hat, ihr absoluter Traumberuf!