VEGGIE WEEK: Tiere sind Freunde, kein Futter.
Afterwork
Tiere haben schon immer eine wichtige Rolle in meinem Leben gespielt. Wir hatten zu Hause immer Haustiere. Katzen, Hasen, Vögel … Schon damals wäre mir nie in den Sinn gekommen, einen Hasen zu essen, da ich ja kein Tier essen könnte, was bei uns draußen im Garten herumhoppelt, oder?
Vor circa 5 Jahren fing ich dann an, mich intensiver mit dem Thema „Fleisch“ auseinanderzusetzen. Wo kommt die Wurst eigentlich her, die ich mir da täglich aufs Brot lege? Ich war geschockt. Kurzschlussreaktion: Ab sofort kein Fleisch mehr! Ich lebte eine Woche gefühlt nur noch von Käse und Salat. Danach hieß es erstmal back to the roots - Ich aß wieder Fleisch. Doch auch nach Wochen lies mich das Thema nicht los, weil das, was ich in diesen Horrorvideos gesehen und in diesen Artikeln gelesen hatte, immer noch in meinem Kopf war. Ich habe gesehen, wie Tiere wie Objekte behandelt wurden. Wie sie in Boxen vor sich hin vegetierten und sich nicht einmal drehen konnten, weil nicht genügend Platz dafür vorgesehen war. Ich habe in den Videos ihre angsterfüllten Schreie gehört und gesehen, wie sie geschlachtet wurden, bevor die Betäubung wirken konnte. Da stellte sich mir die Frage, ob ich wirklich ein paar Minuten Geschmackserlebnis über das Leben von Tieren stellen möchte? Und warum mache ich einen Unterschied zwischen meiner Katze und einem Schweinchen, was doch eigentlich genauso liebenswert und niedlich ist? Also versuchte ich es noch einmal. Diesmal informierte ich mich vorher, was es denn so für Alternativen gibt, die ich essen kann. Und siehe da … ich musste nicht nur von Käse und Salat leben. In den 5 Jahren, die ich jetzt schon vegetarisch lebe, ist das Veggie-Angebot regelrecht explodiert. In Supermärkten findet man Regale voller fleischfreier Produkte und auch in Restaurants ist es heutzutage nicht mehr schwer, was leckeres Vegetarisches zu finden.
Wie nahm meine Familie meinen Entschluss auf, vegetarisch zu leben?
Meine Mum nahm das Ganze sehr locker hin. Anfangs kochte sie noch für mich alles extra, aber mittlerweile isst sie meistens mit mir mit. Sie steht dem ganzen sehr offen gegenüber und lässt sich auch viel über dieses Thema erzählen. Meinem Vater muss ich noch täglich erklären, dass ich die Wurst nicht esse, die er mir da gerade andrehen will und warum genau ich das nochmal mache. Schließlich ist das ja sooo ungesund, kein Fleisch zu essen.
Ich bin ehrlich zu euch. Mich nervt es manchmal extrem, dass ich mich ständig dafür rechtfertigen muss, kein Fleisch zu essen. Ständig wird mir von Menschen, die mich kaum kennen, unterstellt, dass es ja nur eine Phase sei. Wenn ich dann sage, dass ich das ganze schon 5 Jahre lang mache, sind sie auf einmal ganz überrascht. Aber es ist okay für mich, denn man gewöhnt sich irgendwann daran. Schließlich mache ich das ja nicht für andere, sondern für mich selbst und ich bin glücklich mit dieser Entscheidung. Ich bin sogar so glücklich, dass ich mir vorstellen könnte, irgendwann vegan zu leben. Und es sind bereits echt interessante und angenehme Gespräche entstanden, wenn jemand mitbekommen hat, dass ich vegetarisch lebe und es ist schön zu sehen, wie rücksichtsvoll und offen manche Menschen dann sein können. Außerdem setzt man sich auch viel mehr damit auseinander, was der Körper alles so für Nährstoffe braucht, um gesund zu sein und wo man diese herbekommt. Oder man is(s)t so wie ich und entdeckt den ganzen ungesunden (aber geilen) -Veggie-Kram und ernährt sich fast ausschließlich davon. Grundlegend will ich eigentlich nur sagen, dass man essenstechnisch nicht alles immer so hinnehmen sollte, nur, weil man es von seiner Familie so vorgelebt bekommt. Einfach mal über den Tellerrand schauen und auch die Produktion und nicht nur das Produkt sehen.
Und versteht mich bitte nicht falsch
Ich bin kein Mensch, der anderen vorschreibt, wie er oder sie zu leben beziehungsweise zu essen hat. Und ich verurteile auch niemanden, der Fleisch isst. Ich gebe nur ganz gerne Denkanstöße in die vielleicht etwas bessere Richtung.
Stay safe & eat veggie
Eure Isi
