Von bunten Bildern und Metall - Tattoos & Co. in der Arbeitswelt
Wir leben in Zeiten der Toleranz und Individualität – vor allem, was unser Aussehen angeht. Heutzutage ist es normal, mit bunten Haaren und tätowiertem Körper durch die Straßen zu laufen – und sich für einen Ausbildungsplatz zu bewerben. Aber halt! Wie kommen Tattoos, Piercings und anderer Körperschmuck eigentlich bei Unternehmen an? PLANBAR geht dieser Frage auf die Spur!
Beamte/-r sein mit Tattoos und Piercings?
Wenn man vom Beamtentum hört, denkt man sofort an konservative Arbeitsbedingungen. Piercings, Tattoos und Beamtenlaufbahn? Passt wohl nicht zusammen – Doch! Allerdings muss man bestimmte Bedingungen beachten. Der Zoll beispielsweise ist sehr tolerant, Tattoos sind kein Problem, solange man sie stets abdecken kann. Politische Tattoos sind allerdings in keinem Fall erlaubt. Auch lange Haare und Bart werden toleriert, solange das äußere Erscheinungsbild stets gepflegt ist. Dies hat etwas mit dem Auftreten an den praktischen Arbeitsplätzen, wie z.B. bei Fahrzeugkontrollen, zu tun. Schließlich müssen Zöllner sich so seriös wie möglich präsentieren. Bunte Haare sind immer im Einzelfall zu klären, je extremer die Haarfarbe, umso wahrscheinlicher ist es, dass man einen Kompromiss mit dem Arbeitgeber finden muss. Tunnels und Piercings sind bei Zoll, Polizei und Co. nicht erwünscht. was der Eigensicherung der Person dient, wenn es zu Auseinandersetzungen im Einsatz kommen sollte. Dennoch sind Zoll und Co. sehr tolerant und besprechen stets mit den Bewerbern, was an Körperschmuck okay ist.
Medien sind modern – Arbeitgeber/-innen in dieser Branche auch?
In der Medienbranche kommt es stets darauf an, welche Richtung man einschlägt. Gestalter oder Designer können optisch anders auftreten als beispielsweise Verkäufer oder Kundenberater. Die Medienbranche ist generell sehr tolerant und genauso flexibel. Je mehr Kundenkontakt besteht, umso seriöser muss natürlich das Äußere sein. Wenn man z.B. eine Tageszeitung vertritt, so muss der Vertreter den seriösen und informativen Ruf der Zeitung auch vermitteln. Das bedeutet, dass Tattoos weitestgehend abgedeckt und Piercings herausgenommen werden sollten. Im Büro spielt das keine Rolle, dort kann man sich optisch frei entfalten. Bunte Haare spielen sowohl im Büro, als auch in Kundenterminen keine große Rolle, solange man gepflegt aussieht. Tattoos mit politischen Meinungen sind okay, solange sie sich im rechtlich zugelassenen Rahmen befinden.
Ein Tattoo bleibt ein Leben lang auf deiner Haut verewigt. Überlege dir deshalb gut, wo du dir ein Motiv stechen lassen möchtest.
Wie ist das mit dem Bewerbungsfoto?
Aufgrund des allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) in Deutschland ist es für Bewerber nicht mehr notwendig, seinem Anschreiben ein Lichtbild hinzuzufügen. Das hat den Hintergrund, dass kein Bewerber wegen seines Aussehens, Geschlechts, seiner Herkunft oder Behinderung diskriminiert werden soll. Ist es dennoch von Vorteil, ein Bewerbungsfoto beizufügen? Die Antwort überrascht: Tatsächlich wünschen sich einige Unternehmen Bewerbungen ohne Foto , da sie so die Bewerber objektiver und unvoreingenommener beurteilen können. Der erste Eindruck zählt nun mal – und kann auf Bewerbungsfotos auch täuschen!
Und wie sieht’s mit der Karriere aus?
Ähnlich wie bei den Bewerbungschancen sieht es bei den Karrierechancen aus. Es gilt: Ist man in der Lage, sämtliche Tattoos abzudecken, so steht einem die Karriereleiter in jeder Branche offen. Tätowiert man sich Hände, Hals und Co., so können diese Tattoos Hindernisse auf dem Karriereweg darstellen, da es heutzutage eben noch nicht in jedem Beruf etabliert ist, mit bunten Verzierungen auf der Haut zu erscheinen. Jedoch ist das, wie bereits aufgezeigt, branchenabhängig. Bunte Haare und kleine Piercings stellen heutzutage keinerlei Probleme dar, da sich die eigene Haarpracht umfärben lässt und Piercings entfernbar sind, sollte ein Arbeitgeber doch Kritik daran äußern. Von daher gilt – Tattoos und Co. sind in der Ausbildung und im Berufsleben kein Problem. Es kommt stets auf die ausgeübte Tätigkeit an. Generell gilt: Ein gepflegtes Äußeres ist ein Muss!