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News rund um die Ausbildung
Klingt gut, oder? Aber ganz so einfach ist es dann doch immer nicht, wie wir von Jungunternehmerin Candy Hansch (29) erfahren. Doch sie ist das beste Beispiel dafür, dass man sich mit Mut und Durchsetzungswillen seine Träume erfüllen kann. Ihrer war der von einem eigenen süßen Café in Cottbus, welches sie im Alter von 27 Jahren eröffnete.
Erzähl uns ein wenig von dir. Was hast du gemacht, bevor du das Café eröffnet hast?Hast du vorher das Abitur gemacht?
Nein, also ich war noch nie so die Theoretische und ehrlich gesagt, mochte ich die Schule auch nicht so gern (lacht). Ich bin nach dem Abschluss der 10. Klasse in die Lehre gegangen.
Welche Ausbildung hast du dann gemacht?
Ich habe die Ausbildung zur Restaurant und Hotelfachfrau absolviert.
War das deine Traumausbildung?
Nein, eigentlich gar nicht. Ich wollte sehr gern Bürokauffrau werden und durfte in einem Praktikum viele tolle Erfahrungen sammeln. Das hat mir super viel Spaß gemacht. Nur leider habe ich keine passende Ausbildungsstelle gefunden. Dann kam von Freunden, die ein eigenes Restaurant haben, das Angebot, dass ich dort die Ausbildung zur
Hotel- und Restaurantfachfrau machen darf. Und da dachte ich mir, dass das
natürlich auch erstmal nicht schlecht ist. Es hat aber auch keine zwei Wochen
gedauert, da habe ich diesen Beruf voll für mich entdeckt und es ging einfach
nicht mehr ohne.
Kam daher auch die Leidenschaft fürs Backen?
Nein, das ist alles ganz anders gekommen. Nach meiner Ausbildung arbeitete ich 6 Jahre in der Fabrikanten-Villa, welche ich dann auch leitete, bis sie Anfang 2013 leider geschlossen wurde. Gebacken und gekocht habe ich vorher noch nie. Was ich aber immer gut konnte, war die Köche durch die Gegend zu scheuchen (lacht) und die Organisation. Nach der Schließung der Villa hatte ich Zeit und eine Freundin machte mich auf die Fernsehsendung „Sweet and Easy - Enie backt“ aufmerksam. Ich probierte es aus und es war ganz einfach, was sie da gezaubert hat. Das inspirierte
mich, ein Café mit zuckersüßen und herzhaften Köstlichkeiten zu eröffnen. Dabei habe ich von meinen Eltern viel Unterstützung und jede Menge Tipps bekommen.
Was waren bei der Eröffnung die größten Herausforderungen?
Anfangs habe ich mir gar nicht so viele Gedanken darüber gemacht. Ich finde, manchmal sollte man ein bisschen frei an die Dinge herangehen. Ich musste
dann aber auch feststellen, dass es schon schwer war. Unter anderem hat die Agentur für Arbeit einem dabei eher noch Steine in den Weg gelegt und die Behördengänge waren wirklich schwierig. Da musste ich mich echt durchboxen, aber mit der tollen Unterstützung meiner Eltern und mit dem Ziel vor Augen haben wir es gemeinsam geschafft.
Hast du denn aus der Schule oder aus der Ausbildung wichtige Dinge mitnehmen können, die dir heute noch helfen?
Auf jeden Fall das Ganze drum herum, denn ich bin immer der Meinung, dass man den Job wirklich lieben muss. Durch die langen Schichten kann der Job echt hart sein. Aber man hat viel mit Menschen zu tun und das gefällt mir eben sehr gut. In der Ausbildung
musste ich viel allein machen und war sehr auf mich selbst gestellt. Das hat mich ganz gut weitergebracht, auch wenn ich ab und an auf den Hintern gefallen bin, weil ich mir gesagt habe, dass ich das alles kann. Da musste man eben auch wieder hochkommen und sich durchboxen, nachdem einem gezeigt wurde, dass man eben doch noch nicht alles kann.
Also findest du es nicht schlimm, wenn man mal Fehler macht?
Nein, absolut nicht. Ich finde Fehler gehören einfach dazu und auch daraus lernt man viel Wichtiges für das Leben. Schließlich prägen sie dich und machen aus dir die Person, die du bist.
Welche Tipps kannst du Schülern mitgeben, die gern ihre Leidenschaft zum Beruf machen möchten, der Mut aber noch ein wenig fehlt?
Was ich immer ganz gut finde sind Praktika, Ferienarbeit oder wenn man während der Schule irgendwo arbeitet. Das formt dich bereits. Neben Erfahrungen, die man mitnimmt, entdeckst du, ob dir etwas liegt oder nicht. Durch mein Praktikum war ich der festen Überzeugung, dass Bürokauffrau für mich der ideale Job ist und ich mache es heute noch gerne. Ich freue mich auch jedes Mal, wenn ich die Buchhaltung machen darf. Einfach überall mal reinschnuppern und Mut zu neuen Dingen haben. Man sollte sich auch nicht sagen, dass man etwas nun sein ganzes Leben lang so machen muss. Wenn sich zeigt, dass die erste Entscheidung einen nicht glücklich macht, dann sollte das
auch sicherlich zu irgendwas gut sein. Manchmal sollte man sich nicht immer so viele Sorgen machen und positiv an die Sache herangehen, dann schafft man das auch!
Und zum Abschluss: Was sind die Dauerrenner in deinem Café „Sweet Candy“?
Beliebt ist die hausgemachte Limonade, aber auch die Weiße-Schokoladen-Tarte ist nicht mehr wegzudenken sowie der New York Cheesecake und die veganen Gerichte.
Übrigens! Auch Candy Hansch bietet Praktika an. Ihr Café befindet sich in der
Friedrich-Ebert-Straße 36 in Cottbus.Du möchtest mehr über die Ausbildungsberufe Kaufmann/-frau für Büromanagement, Hotelfachmann/-frau
oder Restaurantfachmann/-frau erfahren? Dann schau mal beim Ausbildungsfinder vorbei.