Sind wir nicht alle ein bisschen Spreewaldkinder?
Lifestyle
Ja, sind wir! Egal auf welchem Fleck der Welt man sich befindet, Heimat ist für alle irgendwie etwas Besonderes. Bei einem leckeren Milchcafé trafen wir Lisa und Willi vom Modelabel SPREEWALDKINDER in Lübbenau und sprachen mit ihnen über die Verbindung von Heimatgefühl und Mode.
Wer steckt hinter dem Label SPREEWALDKINDER?
Hinter dem Label SPREEWALDKINDER stecken Lisa R. und Willi L. Die ganze Hauptverwaltung macht Lisa. Ich kümmere mich um alles was Medien, Online und die ganze Gestaltung angeht. Wir machen aber alles in Zusammenarbeit, nichts geht über den Tisch bevor wir beide uns einig sind. Hinter SPREEWALDKINDER stecken auch viele Freunde, die uns immer unterstützen und auch die Models stellten. Und unsere Eltern, die uns vor allem am Anfang finanziell unterstützt haben, da wir schnell an unsere Grenzen gekommen sind. Hinter SPREEWALDKINDER stecken außerdem alle, die sich als solche bezeichnen.
Was bedeutet Heimat für Euch?
Heimat ist für uns, seine Wurzeln zu kennen und „Heeme“ mit allen Dingen zu lieben. Wir studieren beide außerhalb der Heimat und wissen daher, wie es ist, längere Zeit von zu Hause getrennt zu sein. Wenn man dann wieder den Spreewald betritt und es einem vorkommt, als würde diese verträumte Landschaft in Zeitlupe laufen, dann sind wir endlich „Heeme“. Heimat sind für uns auch die freundlichen Spreewälder, die aber auch ganz gern ihre Sturheit beweisen und auch mal meckern. All das ist für uns Heimat. Und sie soll auch genau so bleiben.
Wie seid ihr zur Mode und auf ihre Verbindung mit Heimat gekommen?
Das war eine ganz lustige Idee, wir haben eines Tages ein Fischbrötchen am Lübbenauer Hafen gegessen, die Beine ins Wasser gehalten und eine Frau in der spreewaldtypischen Tracht gesehen. Ich studiere in München und dort tragen die Buben und Madel öfter Tracht. Wir waren der Meinung, es ist schade, dass unsere Tracht so teuer und zu unbequem ist, um sie jeden Tag zu tragen. Dann haben wir uns überlegt, wie es
denn wäre, die Trachten mit lässiger, moderner und alltagstauglicher Mode
zu gestalten. Eine Ausbildung/Studium in der Richtung haben wir nicht. Alles
nur kreative Kopfi dee und dann haben wir probiert, es umzusetzen. Wenn man
im Ausland eine Lederhose trägt, wissen alle gleich, dass man Deutscher ist. Und
was der Spreewald ist, weiß halt keiner. Wir wollten das Gefühl vermitteln, dass
die Heimat mit all seinen Wurzeln doch immer ein wenig bei einem ist. Und falls
das Heimweh einen packt, hat man immer ein Teil dabei, welches schöne Erinnerungen hervorruft. Das ist der beste Weg, Heimatgefühl und Mode für uns zu
verbinden.

Spreewaldkinder
Eure Shirts, Hoodies etc. kommen sehr gut bei den Leuten an. Habt ihr mit diesem schnellen Erfolg gerechnet und wie geht ihr damit um?
Mit dem schnellen Erfolg haben wir gar nicht gerechnet. Wir haben letztes Jahr im Sommer erst angefangen, Handskizzen und erste Layouts am Computer zu designen, und dann versucht, die ersten Textilien selber zu veredeln. Die ersten Sachen haben wir dann bei Instagram gepostet. Wir hatten ca. 10 Shirts da und die waren auch schon nach Tagen weg. Danach war uns klar, wenn wir das mit dem Label machen wollen, dann müssen wir jetzt auch den Arsch in der Hose haben und es durchziehen. Also haben wir
uns eine eigene Siebdruckmaschine gekauft und probiert. Wir haben geschaut, ob der Druck hält, die Textilien immer wieder gewaschen und dass alles in unserer
Wohnung. Dann sind auch schon die ersten Fotos/Videos entstanden, bei einer Kahnfahrt mit unseren Freunden. Im April haben wir unsere Facebook- Seite erstellt und haben am ersten Tag schon 800 Likes bekommen. Das war so überwältigend und da wussten wir, es könnte echt etwas werden. Unsere „HEEME“- Hoodies waren der Verkaufsschlager. Zudem produzieren wir immer nur eine limitierte Auflage, so weiß jeder,dass er ein Unikat hat. Aber wir kochen alle mit Wasser, von daher sind wir relaxt und auf dem Boden geblieben.

Welche Ziele habt ihr für die Zukunft?
Das Hauptmotiv unserer neuen Kollektion ist eine Frau, mit einer Trachtenhaube
auf dem Kopf und einem Lolli in der Hand. Für die Zukunft haben wir aber eine regionale Stickerei gefunden, welche für uns Polos und Sweatshirt veredeln wird. Wir wollen weiterhin quartalsweise eine neue Kollektion rausbringen. Im August/September wird es die Herbstkollektion geben. Es fragen auch viele, was mit den Hoodies ist. Es wird sie in dem Design nicht mehr geben, aber das „HEEME“ wird in einer neuen Aufmachung erscheinen. Unsere Ziele sind mehr wendische/sorbische Muster einzubringen und viele, viele Caps und Hoodies zu designen. Die Verwirklichung eines Onlineshops oder eines stationären Ladens liegen noch in weiter Ferne.
Heimatgefühl ist ein wichtiges Thema bei euch. Warum sollten Jugendliche hier in der Region bleiben?
Viele sind sehr stolz von hier zu kommen, sie wissen, was es hier alles gibt. Es gibt viele Möglichkeiten, etwas zu erreichen, man sollte für das kämpfen, was man verwirklichen will. Vielleicht gibt es jetzt auch einige, die die Idee haben, etwas anderes mit Heimat zu verbinden, dann sollten sie es einfach machen.
Du willst dich der Fangemeinde der SPREEWALDKINDER anschließen? Oder bist auch du ein echtes SPREEWALDKIND und kannst auf Hoodie, Cap oder Shirt der beiden Designer nicht verzichten? Dann schau auf der Facebook-Seite vorbei. Hier findest du alle aktuellen Informationen und den Link zum Bestellformular. Über einen Daumen nach oben freuen sich die Macher auch sicher!