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Sonntags shoppen und Cannabis für alle?

Blog

Veröffentlicht am 27.08.2018

PLANBAR stellt euch junge Menschen vor, die sich politisch für unsere Region engagieren. Heute: Die Jugendorganisation der FDP.

Noreen Thiel (15) ist heute zum ersten Mal beim Stammtisch der Jungen Liberalen in Cottbus dabei. Ein bisschen gespannt ist sie schon, was sie gleich erwartet. Trotz ihres jungen Alters beobachtet die Cottbuserin die Politik bereits ziemlich genau: „Ich bin mit manchem nicht zufrieden, was so entschieden wird. Deshalb möchte ich mich selbst engagieren. Die FDP entspricht oft meiner Meinung“, erzählt Noreen. Die FDP, das ist die Freie Demokratische Partei in Deutschland. Sie ist so etwas wie die „Mutter“ der Jungen Liberalen, die sich als der FDP nahe stehende Jugendgruppe sehen. „Liberal bedeutet ‚die Freiheit betreffend‘. Das Thema Freiheit leitet uns bei allen Diskussionen“, erzählt Laura Schieritz (20). Sie hält die zehn bis zwanzig Lausitzer JuLis – so nennt sich die Gruppe – zusammen. Vor kurzem wurde Laura sogar in den Bundesvorstand der Jungen Liberalen gewählt.

Mehr Freiheit und mehr Eigenverantwortung

Die JuLis setzen sich also für Freiheit ein. Aber sind wir in Deutschland nicht sowieso alle frei? „Nicht unbedingt“, meint Laura Schieritz und erklärt: „In Deutschland gibt es jede Menge Vorschriften und Verbote. Der Staat greift in viele Lebensbereiche ein. Wir setzen auf mehr Eigenverantwortung.“ Zum Beispiel beim Thema Cannabis: Die Jungen Liberalen fordern, dass es nicht mehr strafbar sein soll, Cannabis zu kaufen. Sie meinen, die Droge sei nicht so schädlich wie Alkohol oder Tabak. Mit den Steuereinnahmen könnte man dann die Suchtvorbeugung unterstützen.  Außerdem wollen die Jungen Liberalen abschaffen, dass Läden sonntags geschlossen sein müssen. Und sie möchten Unternehmensgründer fördern, indem sie ihnen im ersten Jahr alle Gebühren für Anträge erlassen. Mehr Eigenverantwortung bedeutet aber auch: Jeder Mensch soll durch seine eigene Leistung vorankommen. Den gesetzlichen Mindestlohn sehen die JuLis deshalb skeptisch. „Der Staat soll sich nur einmischen, wenn sich die Bürger gegenseitig beeinträchtigen“, fasst Laura Schieritz zusammen.

Viele Diskussionen für den gemeinsamen Erfolg

Nicht bei allen Wünschen sind sich die JuLis in Cottbus einig. Viel diskutiert wird am Stammtisch zum Beispiel, ob es sinnvoll ist, Wirtschaft als Unterrichtsfach zu stärken. „Was soll denn da vermittelt werden?“, fragt einer in der Gruppe. Schließlich könne nicht jeder Schüler später Unternehmer werden. Und ein anderer findet, dass viele Wirtschaftsthemen auch schon in Geschichte, Politischer Bildung und LER eine Rolle spielen. „Mir gefällt, dass hier über wichtige Dinge diskutiert wird. Damit setzen wir uns für die Jugend ein und lernen nebenbei noch neue Freunde kennen“, sagt Paul Samelke (20), der wie Jeff Staudacher (30) und Hannes Bähr (17) schon seit Längerem bei den Jungen Liberalen dabei ist.

Künftig wollen die JuLis noch mehr für die Region erreichen: So soll es an der BTU Cottbus-Senftenberg mehr Institute geben, zum Beispiel für das Berufsschul-Lehramt. Es sollen in der Lausitz erneuerbare Energien und ihre Speicherung erforscht werden. Zudem setzen sich die JuLis zusammen mit der FDP dafür ein, dass das Stadion am Wasserturm in Forst modernisiert wird. „Jeder hat sein Herzensthema, bei dem er oder sie sich gern einbringt“, sagt Laura Schieritz. Überhaupt sei es bei den JuLis eher wie in einem Sportverein: „Man erlebt zusammen viele tolle Dinge und kämpft für den gemeinsamen Erfolg.“