Tür zu – es SEEED !
Afterwork
Eine „Augenbling“-Aufnahme aus der ausverkauften Max-Schmeling Halle am 9. Dezember 2012.
Lange habe ich auf diesen Abend gewartet – am 09. Dezember war es dann endlich soweit, das zweite von fünf geplanten Seeed-Konzerten in Berlin fand endlich statt. Schon vor 18 Uhr standen sich die Fans in klirrender Kälte und bei Schneefall die Füße platt, um die begehrten Plätze ganz vorne an der Bühne zu ergattern.
Trotz ausverkaufter Halle fanden auch wir noch Platz vor der Bühne und warteten sehnsüchtig auf die „Musik Monks“ aus Berlin. Um 20.00 Uhr begann der Newcomer MC Theophilis London dem Publikum einzuheizen. Der Electro Shootingstar schaffte es die Menge mit einem Mix aus 80es Rap, New Wave Beats und Freestyle Noise bereits zum beben zu bringen. Wer den etwas anderen Rap-Sound mag wird an dem Album „Timez Are Weird These Days“ seine Freude finden.
Nach vielen Pfiffen und Rufen nach Seeed kamen die 11 Musiker um 21:15 endlich auf die Bühne. Die Menge tobte und die Band schaffte es mit einer etwas anderen Version von „Wir sind Seeed“ die Stimmung noch zu steigern. Alteingesessene Fans, die befürchten, dass Songs des neuen Albums die Show dominieren würde, wurden nicht enttäuscht. Die Klassiker wie „Release“, „Respektness“ oder „Schwinger“ wurden von älteren wie jüngeren Fans ebenso gefeiert wie „Molotov“ oder „Augenbling“. Zur Freude der Menge wurden auch die Songs von Peter Fox performt. „Alles neu“, „Schwarz zu blau“ oder „Schüttel deinen Speck“ brachten nicht nur Peter-Fox-Anhänger zum mitgrölen und Hüften schwingen.
Die Bühne leuchtete mit einer riesigen Sonne (vielleicht sollte es auch der Mond gewesen sein) und vielzähligen Strahlern auf die dreistöckige Bühne mit den Musikern. Die drei Frontmänner Pierre Baigorry (alias Peter Fox), Demba Nabé und Frank A. Dellé trugen edle schwarze Anzüge und überzeugten die Menge mit den typischen Seed-Moves und ihrer Power, so dass keine weiteren Backgroundtänzer/innen notwendig waren.
Um den letzten Zug nach Cottbus nicht zu verpassen, mussten wir leider gehen, bevor nach gefeierter Zugabe aus 3 Mädels aus dem Publikum die „Dance-Hall-Queen“ gekürt wurde. Alles in allem war es ein gelungener Abend, obwohl ich von dem wortkargen Trio am Mikrofon etwas mehr persönliche Worte ans Berliner Publikum erwartet hätte, wo sich doch so viele ihrer Songs um die Wahlheimat drehen.