Zum Mitschreiben - Der Sprung zum Studium: Wie überwindest du die N.c.-Hürde?

Zum Thema Studium und Numerus clausus findest du hier in unserem Artikel. Hole dir Informationen, die du vielleicht noch nicht wusstet.
Frau mit Kopfhörern am PC

Ein berühmt berüchtigtes Wort, bei dem vielen ganz anders wird. Gänsehaut breitet sich über deinen Körper aus, deine Hände werden kalt und du fängst an zu schwitzen – auch bekannt unter Leistungsdruck. Vielen graut es, vor dem wohl gängigsten Auswahlverfahren bei der Vergabe von Studienplätzen.
Wir zeigen, was in Wahrheit dahintersteckt und geben dir Tipps, wie du entspannt bleiben kannst.

Was steckt hinter N.c.?

Diese Abkürzung wird für das Wort „Numerus clausus“ verwendet. Vom Lateinischen ins Deutsche übersetzt, heißt es „geschlossene Anzahl“. Im Kontext bedeutet das, dass es eine „begrenzte Zahl“ von Studienplätzen pro Semester gibt.
Umgangssprachlich wird die Abiturnote, die den Notendurchschnitt auf deinem Abschlusszeugnis entspricht, mit dem N.c. gleichgesetzt. Sie bildet oftmals das wichtigste Zulassungskriterium. Dieses Verfahren wird oft dort eingesetzt, wo die Nachfrage größer als das Angebot an Studienplätzen ist. Man spricht auch von einem (örtlich) beschränkten Studiengang.

Wie wird der N.c. festgelegt?

Vor dem Bewerbungsstart wird von dem jeweiligen Institut, das den Studiengang anbietet, die Anzahl der zur Verfügung stehenden Studienplätze festgelegt.
Das ist vergleichbar mit einem Konzert. Dort gibt es genauso nur eine begrenzte Anzahl an Sitzplätzen, die im Vorfeld feststehen. Sind alle Sitzplatzkarten vergriffen, kannst du leider nicht das Konzert besuchen. Der N.c. ergibt sich in jedem Semester neu.
Der angebende N.c. ist somit das Ergebnis eines abgeschlossenen Auswahlverfahrens aus dem vorherigen Semester bzw. dem letzten Zeitpunkt, an welchem Erstsemester zugelassen wurden (Anmeldung: Bei den meisten Studiengängen kann man sich nur im Wintersemester). Es ist die Abiturnote der Person, an die das letzte verfügbare Zulassungsangebot vergeben wurde.Zum Beispiel hat Marie 2021 mit einem Abiturschnitt von 1,7 den letzten freien Studienplatz im Bereich Medienmanagement an ihrer Uni bekommen. Das heißt, der N.c. für das neue Jahr 2022 liegt bei 1,7. Torben hat sich 2022 auch für diesen Studiengang beworben und wurde mit seinem Schnitt von 1,9 angenommen. Der Grund dafür war, es gab noch ausreichend freie Plätze.
Somit ist der Numerus Clausus lediglich ein Anhaltspunkt für deine Zulassungschance. Aufgrund der sich ändernden Bewerbungs- und Studienplatzzahlen hat er jedoch keine verlässliche Aussagekraft.

Was passiert, wenn die Abi-Note nicht dem N.c.-Wert entspricht?

Keinesfalls solltest du auf deine Bewerbung verzichten, wenn deine Durchschnittsnote nicht den N.c.-Wert des vergangenen Vergabeverfahrens erreichen sollte. Fällt die Differenz zwischen dem N.c.-Wert und deiner Abiturleistung sehr groß aus, musst du dich evtl. darauf einstellen, mit deiner Bewerbung keinen Erfolg zu haben.
Das bedeutet nicht, dass es keine Alternativen gibt:

1. Andere Uni / private Hochschule


Der NC ist weder bundesweit noch innerhalb eines Bundeslandes einheitlich. Bist du örtlich flexibel und mobil, kannst du dich bei anderen Universitäten umschauen. (kleiner Tipp: kleinere Hochschulen sind oft nicht überfüllt)

Bei privaten Hochschulen liegen ebenfalls die Bewerberzahlen deutlich niedriger. Dies ist oftmals den hohen Studiengebühren geschuldet. Wenn dich das nicht abschreckt, hast du auch hier höhere Chancen einen Studienplatz zu bekommen.

2. Andere Studienfächer


So unterschiedlich die Studiengänge klingen, die Inhalte sind oft vergleichbar. Wer also zum Beispiel bei Wirtschaftsinformatiknicht unterkommt, könnte es auch mit Business Intelligence

3. Fernstudium

Beim Fernstudium gibt es keine begrenzten Raummöglichkeiten und die Variante ist „relativ unbekannt“, entsprechend höher sind hier deine Chancen.

4. Wartesemester


Abitur und danach gleich studieren, ist kein Muss! Du kannst Praktika absolvieren oder ins Ausland gehen, eine zertifizierte Weiterbildung machen, jobben oder erstmal eine Ausbildung absolvieren. Somit kannst du wertvolle Erfahrungen sammeln. Unter Umständen werden dir Wartesemester auf den N.c. angerechnet. Mit der Zeit zwischen Abitur und Studienstart steigen auch die Chancen auf den Studienplatz.

5. Gibt es eine 2. Chance ohne den passenden N.c.?

Es gibt zahlreiche Hochschulen, die die Studienplatzvergabe auch anhand anderer Kriterien bzw. nur anteilig vom Numerus clausus abhängig vergeben. (z.B. 30 Prozent der Studienplätze werden nach dem N.c. verteilt und die restlichen 70 Prozent entscheiden andere Verfahren) Je nach Hochschule oder Universität gibt es folgende Möglichkeiten:

Das Nachrückverfahren

Sich an mehreren Institutionen gleichzeitig zu bewerben, ist eine gute Variante seine eigenen Chancen zu vergrößern. Die Glückpilze darunter werden bei mehreren Plätzen zugelassen. Sie können jedoch nur einen Platz in Anspruch nehmen. Durch die Ablehnungen der bereits vergebenen Studienplätze, werden wieder neue Plätze frei. Diese wiederum können neu verteilt werden. Das ist deine Chance!

Das Losverfahren

Sind trotz verschiedener Auswahlverfahren noch Plätze frei, werden diese in der Regel verlost. Die Restplätze werden von den Instituten selbst verlost. Deshalb ist es ratsam auf der jeweiligen Uniwebsite nach den Bedingungen und Anforderungen nachzulesen.

Weitere Auswahlverfahren

Über eine Zulassung kann auch ein Eignungstest oder Arbeitsproben wie eine Kunstmappe entscheiden. (Schaue dir hierzu unseren Blogeintrag zum Thema Kunstmappe an, um die Insider-Tipps zu erfahren)
Genauso gut können dir auch ein Motivationsschreiben, Auswahlgespräche oder fachspezifische Tests einen Studienplatz beschaffen.
Du merkst, es gibt zahlreiche Möglichkeiten auch durch andere Auswahlverfahren zugelassen zu werden. Wir können dir nur raten: Bewirb dich! Denn Probieren geht über Studieren ;)
Hast du weitere Fragen zum Numerus clausus oder zu anderen Themen rund um Ausbildung, Studium oder Schule, dann schreib uns einfach über Instagram @planbar_magazin.