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Licht! Kamera! Action! – Klappe die erste für „Wie werde ich Filmemacher?“

Studium

Veröffentlicht am 16.10.2018

 

Filme schaffen es immer wieder uns zu berühren, uns zu schockieren und manchmal sogar unsere Sicht auf die Welt zu verändern. PLANBAR hat die 33-jährige Isa Micklitza zu Ihren Erfahrungen in der Filmbranche befragt. Die gebürtige Cottbuserin lebt inzwischen in München und arbeitet dort als Filmemacherin.

Jeder Film beginnt mit einer Idee.

Meistens ist es eine Figur, die einen ganz speziellen Charakter vorweist. „Ich liebe Geschichten über Außenseiter“, schwärmt Isa, „Sie finden für gewöhnliche Probleme, wie sie jeder kennt, ungewöhnliche Lösungen“. Manchmal ist es aber auch ein Ort oder eine bestimmte Musik, die Isa inspirieren und ihr den Anstoß zu einem neuen Film geben.  Zu dieser Idee schreibt Isa dann selbst das Drehbuch und inszeniert es als Regisseurin. Dabei hat sie in vielen Bereichen des Filmes das letzte Wort: Kamera, Kostüm, Maske, Schnitt, Schauspiel, Musik, Sounddesign. Bei Bildgestaltung und Lichtsetzung ist der Kameramann/die Kamerafrau der Chef. Die Verantwortlichen aus den jeweiligen Bereichen beraten Isa dabei, wie sie ihre Idee am besten umsetzen könnte und bringen auch eigene Ideen mit ein. „Am Ende geht es immer darum, in Teamarbeit die Geschichte bestmöglich zu realisieren.“

Lernen andere zu begeistern

Regie kannst du in Deutschland an mehreren Hochschulen studieren. Dabei lernst du das Handwerk: Wie bedient man eine Kamera? Worauf musst du bei der Arbeit mit Schauspielern achten? Wie schreibst du ein Drehbuch? Außerdem lernst du viele neue Leute durch das Studium kennen und knüpfst erste Kontakte in der Filmbranche. Was du dort nicht lernst, ist Kreativität und Leidenschaft. „Handwerk kann man lernen, Inspiration nicht“, betont Isa.

Harte Konkurrenz

„Die Jobs werden dir nach dem Studium nicht hinterher geworfen“, erzählt Isa aus eigener Erfahrung. „Die Konkurrenz ist sehr groß und der Filmmarkt völlig übersättigt. Jedes Jahr schließen neue Leute ihr Studium ab und wollen ihre Karriere als Filmschaffende starten. Ich habe meinen Abschluss erst letzten Februar gemacht und seitdem ein Serienkonzept geschrieben und verkauft, den Pilotfilm dafür gedreht, gebe momentan Trickfilm-Kurse für Kinder und arbeite nebenbei auch noch in einer Bar. Irgendwie muss man ja die Miete in München bezahlen.“

Ohne Kröten kein Kino

Sämtliche Leute, die am Dreh teilnehmen, müssen bezahlt werden. Außerdem müssen das Szenenbild, Kostüme, das technische Equipment wie Kamera- und Lichttechnik, das Catering und die Miete für Drehorte finanziert werden. Wer das alles nicht aus eigener Tasche bezahlen kann, muss auf Fördermittel zurückgreifen, wie z.B. Medienboard Berlin-Brandenburg. Bei dem staatlichen Förderprogramm kannst du dein fertiges Drehbuch einreichen und wenn sie in diesem Potenzial sehen, stellen sie dir als Filmemacher eine bestimmte Summe zur Verfügung. Oder du gehst zum Fernsehen und produzierst für einen Sender. Allerdings musst du da oft mit Redakteuren zusammenarbeiten und du bist als Regisseur in deiner kreativen Freiheit eingeschränkt. Du kannst auch Crowdfunding nutzen, für das du vorab ein paar Szenen drehst, sie auf eine spezielle Crowdfunding-Webseite stellst und auf die Spenden von Leuten hoffst, die dein Projekt gern unterstützen möchten.

Noch einen letzten Tipp?

„Du wirst nicht von heute auf Morgen berühmt“, warnt die junge Filmemacherin. „Es kann sehr viel Kraft und Nerven kosten, weil nicht immer alles auf Anhieb so funktioniert, wie man es sich vorstellt. Du benötigst viel Disziplin, Durchhaltevermögen und natürlich Leidenschaft und Begeisterung für deine Arbeit.“