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Let’s make a game!

Reportagen

Veröffentlicht am 02.09.2010

Ganz nach dem Motto "mittendrin statt nur dabei" bietet die Ausbildung zum Game Designer den optimalen Start in die Entwicklungsbranche der Spielewelt.

Denn wer sich in der Welt der Games wie zu Hause fühlt und regelmäßig zum Suchtmittel Computer- bzw. Videospiel greift, hat bestimmt schon mal überlegt, wie es denn wohl hinter den Kulissen aussieht und wie man in die Branche der Spieleentwicklung eintauchen kann.

Einen kurzen Einblick in das Leben eines zukünftigen Spieleentwicklers gewehrte mit Björn Zschaler, einem Schüler im ersten Jahr, der sich für den Weg des Spielentwicklers, an der im Jahr 2000 gegründeten Games Academy, der ältesten Spezialschule in Deutschland für eine Ausbildung in der Spiele-Branche entschieden hat.

Sandra: Wie bist du auf die Ausbildung gekommen?

Björn: Ich habe mir überlegt was ich mein Leben lang machen möchte und die Antwort lag ziemlich nahe... Ich möchte Spiele entwickeln!

S: Wie lief die Bewerbung an der Games Academy ab?

B: Um sich als Game Designer zu bewerben muss man verschiedene Voraussetzungen erfüllen. Eine davon war die Arbeitsprobe welche ich vorlegen musste. Bei mir handelte es sich um ein Spiel-Konzept mit Story. Nachdem ich offenbar durch meine Bewerbung überzeugt habe, wurde ich zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen wo mir verschiedene Fragen zum Aufgabenbereich eines Game Designers gestellt wurden. Unter anderem ging es auch um Branchenwissen d.h. wie genau kenne ich mich aus. Kenne ich deutsche Studios, Spiele? Habe ich die richtigen Vorstellungen eines Game Designers?

S: Hast du dich irgendwie auf die Ausbildung vorbereitet?

B: Ja. Nachdem ich angenommen wurde habe ich mir zwei Bücher über C++ Programmierung gekauft und angefangen zu lernen. Wenigstens ein grundlegendes Verständnis wollte ich aufbauen! Desweiteren hatte ich in meiner Wartezeit ein Nebenjob, um mir einen finanziellen Puffer aufzubauen.

S: Kannst du kurz erläutern, was im ersten Monat so gemacht wurde?

B: "Kurz" ist das nicht leicht. Grundlegend fand eine Teambildung für die Projekte statt. Es wurden in den ersten Dozenturen "Team Skills" gefördert. Wir haben viel gelernt über Projektmanagement, Game Design Documents und grundlegende Spielmechaniken.

Ein großes Event war dann natürlich auch die Quo Vadis (Entwicklerkonferenz) Ende April! Hier konnten wir erste "Branchenluft" schnuppern und uns mit Vertretern von verschiedenen Studios unterhalten.

Die Quo Vadis Entwicklerkonferenz ist eine Veranstaltung, die jährlich unter Anderem auf die Trends der Spieleentwicklung eingeht. Im Jahr 2010 fand sie bereits zum 8. Mal statt

S: Wo siehst du dich nach der Ausbildung? Was sind deine Pläne für die Zukunft?

B: Ich denke gerade nach der Quo Vadis, dass die unmittelbare Zukunft im Bereich Browser- und Onlinegames liegt. Obwohl ich gerne nach jetzigem Status Level Designer werden möchte. Aber auch eine Lead Position (Teamleitung) würde mich interessieren. Langfristig möchte ich aber trotzdem gerne an Triple A Retail Games als Senior Level oder Game Designer arbeiten.

Tripel A bezeichnet die Qualität bzw. das Budget des Titels wieder. Triple A steht für große Qualitätsproduktionen.

Retail Games (aus dem englischen = „Einzelhandel“) sind Spiele die einfach frei im Laden erhältlich sind.

S: Hast du in der Branche irgendwelche Vorbilder?

B: Chris Taylor und Peter Molyneux

Chris Taylor ist ein kanadischer Spieleentwickler, hat unter anderem an der Dungeon Siege-Serie mitgewirkt und wurde 2002 auf Platz 30 auf der GameSpy-Liste der „Einflussreichsten Leute in der Spieleindustrie" gewählt.

Peter Molyneux ist der Erfinder der so genannten Göttersimulationen. (Hauptsächlich Spiele im Genre Strategie oder Wirtschaftsimulation)

S: Gibt es ein Spiel, bei dem du gern mitarbeiten würdest?

B: Klar :). Sonst wär es ja nicht mein Berufswunsch. Aktuell wär es sehr cool am aktuellen Titel der Firma YAGER mitzuarbeiten „Spec Ops“ (deutsche Triple A Hoffnung). Ansonsten würde ich sehr gerne bei Bioware arbeiten am aktuellen Titel „Old Republic“.

S: Wie finanzierst du die Ausbildung?

B: Ein kleiner Teil von mir selbst und der Rest von Verwandten. Laufende Kosten über das Kindergeld und meinen Vater. Schüler Bafög oder ähnliches bekomme ich leider nicht. Ursprünglich wollte ich nebenbei auch einen Nebenjob ausüben, aber dafür reicht die Zeit nicht.

Der Weg zum Game Designer ist nicht nur per Ausbildung erreichbar, mittlerweile gibt es zahlreiche Angebote per Studium die Richtung des Spieleentwicklers einzuschlagen, wie beispielsweise die Mediadesign Hochschule in Berlin, an der man als Bachelor of Science den Studiengang des Game Designer abschließen kann.