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Kampf der Titanen: Normales Studium vs. Duales Studium

Rund um's Studium

Veröffentlicht am 05.06.2018

Wer die Wahl hat, hat die Qual: lieber das stinknormale Studium an einer staatlichen Hochschule oder doch das Duale Studium bei einem Unternehmen? Wofür du dich auch entscheidest, beide haben Vor- und Nachteile. Welche das sind, erfährst du hier.

Frühe Spezialisierung

Deine Ausbildungszeit im Dualen Studium teilt sich auf in theoretisches Studium und praktisches Arbeiten in einer Firma. Du wirst von den jeweiligen Unternehmen in einem bestimmten Bereich ausgebildet und durch deine Einschreibung an der Hochschule legst du meist direkt auch deinen Studienschwerpunkt fest. Der Vorteil am Dualen Studium ist, dass du dich auf einen Themenbereich spezialisiert und während deines Studiums zahllose praktische Erfahrungen machen wirst, die Arbeitgebern heute immer wichtiger werden.

Der Nachteil an der frühen Spezialisierung kann aber auch sein, dass du irgendwann merkst, dass du dir alles ganz anders vorgestellt hast. In einem Dualen Studium schaust du relativ wenig über den Tellerrand und kannst so nur schwer entdecken, dass dir ein anderer Bereich innerhalb deines Berufsfeldes vielleicht doch besser liegt. Im normalen Vollzeitstudium hingegen hast du immer wieder die Möglichkeit verschiedene Schwerpunkte zu testen. Das normale Studium ist breiter gefächert, erst im Master, also nach drei Jahren Studium und Bachelorabschluss kannst du dich in einer Fachrichtung spezialisieren – wenn du das willst.

Zeitaufwand

Während des dualen Studiums wechselt du, je nach Studienmodell, immer wieder zwischen Arbeitsphasen im Unternehmen und Studienphasen an der Hochschule. Mehrere Wochen und Monate Semesterferien, wie es bei einem normalen Studium der Fall ist, hast du nicht. Du hast einen ganz normalen Urlaubsanspruch, der sich je nach Unternehmen und Branche unterscheidet. Laut Bundesurlaubsgesetz stehen dir bei einer Sechs-Tage-Woche insgesamt 24 Tage Urlaub zu. Das heißt also, dass du dich während deiner Arbeitszeit parallel auf Prüfungen vorbereiten oder Hausarbeiten schreiben musst. Das klingt zwar nach Stress, hat aber auch den Vorteil, dass du früh lernst, dich und dein Leben zu organisieren. Und glaub mir: In normalen Berufsalltag wird dein Leben nicht weniger stressig sein.

In einem normalen Studium hast du meist im Frühjahr und Sommer mehrere Wochen Vorlesungsfreie Zeit. Häufig musst du diese Zeit aber nutzen, um dich auf Prüfungen oder andere Studiumsleistungen vorzubereiten oder ein Praktikum zu absolvieren. In den Semesterferien kannst du also auch nicht nur auf der faulen Haut liegen.

Auslandserfahrung

Wenn du immer davon geträumt hast, einen Teil deines Lebens im Ausland zu verbringen, neue Leute und fremde Kulturen kennenzulernen, dann kannst du deinen Wunsch während eines normalen Studiums endlich verwirklichen. Für viele Unis und Hochschulen ist es mittlerweile selbstverständlich, dass ihre Studenten für ein oder zwei Semester ins Ausland gehen und dort weiterlernen, an Vorlesungen teilnehmen, Prüfungen schreiben und nebenbei Kulturen kennenlernen.

Im Dualen Studium ist das allerdings nicht ganz so leicht, denn dein Studium teilt sich nicht in Semester, sondern in Praxis- und Theorie-Phasen auf. Und die können nicht problemlos von einem Unternehmen im Ausland übernommen werden. Was allerdings möglich sein sollte, ist es ein Auslandspraktikum zu machen. Denn Praktika wirst du in deinem Dualen Studium vermutlich eine ganze Menge machen.

Finanzierung

Hier kann das Duale Studium ganz klar punkten, denn du wirst nicht nur von deinem Betrieb vergütet, viele Unternehmen übernehmen auch anteilig Studiengebühren und weitere Kosten. So kannst du nach deinem Studium schuldenfrei ins Berufsleben starten.

Bei einem normalen Studium hingegen brauchst du eigene Finanzierungsmöglichkeiten. An staatlichen Universitäten können sich die Semesterbeiträge auf alles zwischen 50 und 500 Euro belaufen. Damit bezahlst du den Studierendenausschuss, das Studentenwerk und vieles mehr – manchmal sogar das Semesterticket des ÖPNV. Wie du das finanzierst, ist deine Sache. Möglichkeiten gibt es viele, für einige musst du aber Schulden aufnehmen, die du einige Zeit nach deinem Studium zurückzahlen musst. Einige Alternativen sind Bafög oder andere Kredite, Hilfe aus der Familie, Studentenjobs und Ersparnisse.