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Hygiene ist niemals langweilig – der sauberste Beruf

Ausbildungsfinder

Veröffentlicht am 15.09.2014

Um mit dem Klischee aufzuräumen, „Hygienefachkräfte sind doch diejenigen, die hinterher putzen?“, sind wir ins Lausitzer Seenland Klinikum nach Hoyerswerda gefahren.
Dort haben wir uns vor Ort ein Bild gemacht und mit Sabine Hartmann gesprochen.

Welche Ausbildung haben Sie vorher abgeschlossen und wie sind Sie auf den Berufswunsch der Hygienefachkraft gekommen?

Ich bin gelernte Kinderkrankenschwester. Nach der Wende habe ich mich umorientiert. Meine Fachausbildung als Hygienefachkraft habe ich 1994 begonnen.
Da diese Ausbildung berufsbegleitend ist, trägt man natürlich eine Doppelbelastung. Heute unterrichte ich selbst stundenweise an der Medizinischen Berufsfachschule am Klinikum.

Wieso haben Sie sich für den Beruf der Hygienefachkraft entschieden? 

Eine Oberschwester sprach mich auf meine korrekte Arbeitsweise an und fragte mich, ob ich Interesse hätte. Mir gefiel
diese Idee und es ist für mich faszinierend, mit welchen kleinsten Mikroorganismen wie Bakterien, Viren und Sporen man in der Hygiene arbeitet. Wir wollen mit dem Klischee aufräumen, dass eine Hygienefachkraft mit einer Putzkraft gleichzusetzen ist:

Welche Aufgaben fallen in Ihren Bereich? Wie sieht ein Arbeitstag bei Ihnen üblicherweise aus?

Durch die Kanäle von technischen Geräten wird Patientenmaterial, wie z. B. Blut geführt. Da dort Bakterien verbleiben können, müssen die Geräte nach jeder Operation aufbereitet werden. Ich bin
dafür verantwortlich, dass regelmäßig mikrobiologische Kontrollen durchgeführt werden. Ich begleite auch Trinkwasserkontrollen, um die Sicherheit der Patienten und Mitarbeiter zu gewährleisten. Neben den Geräten werden die Krankenhausbetten, Dialysemaschinen, Wäsche oder Geschirrspüler kontrolliert.
Der technische Bereich ist also sehr vielfältig. Daneben plane ich die Hygienebegehungen in allen Bereichen des Krankenhauses. Die Dokumentation dieser Arbeit ist sehr wichtig und macht
einen großen Teil meiner Arbeit aus. Des Weiteren erstelle ich Arbeits- und Verfahrensanweisungen, damit auch die Kollegen wissen, wie sie sich hygienisch korrekt verhalten.
Die Hygienefachkraft ist also gleichzeitig eine Art Qualitätsmanager.

Welche Fähigkeiten sollte man mitbringen, wenn man die Weiterbildung zur Hygienefachkraft absolvieren möchte?

In meinem Beruf spielen Kooperationsund Teamfähigkeit sowie Sachlichkeit und Loyalität eine wichtige Rolle, da die Hygienefachkraft mit allen Hierarchien, vom Pflegepersonal bis zum Chefarzt,
zusammenarbeitet. Man muss sich selbstständig organisieren können und eine gewisse Kommunikationsfähigkeit und Taktgefühl mitbringen, wenn man Kollegen auf Fehler hinweist oder Verbesserungsvorschläge einbringt. Außerdem sollte man eine Bereitschaft für Büroarbeiten mitbringen, da eine Hygienefachkraft viel im Büro tätig ist.

Was begeistert Sie an Ihrer Tätigkeit?

Ich übe den Beruf sehr gern aus und habe das Tätigkeitsfeld der Hygienefachkraft hier am Lausitzer Seenland Klinikum mit aufgebaut. Ich bin tief verwurzelt in meiner Tätigkeit und mit diesem Klinikum, sodass ich mir gar nicht vorstellen kann, einen anderen Beruf auszuüben. Auch die Begleitung der Ausbildung meiner Kollegen macht mir Spaß. Manchmal fühle ich mich wie
Sherlock Holmes, da man sich immer wieder neuen Herausforderungen stellen muss. Und eines ist klar:
Hygiene ist niemals langweilig!