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Das Beste aus beiden Welten: Handwerk und Studium vereint

Ausbildungsfinder

Veröffentlicht am 23.09.2022

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Wusstest du schon, dass man auch im Handwerk dual studieren kann? Wir fanden das äußerst spannend und haben Julien Thinius (22) aus Herzberg gefragt, wie genau diese Symbiose aus Handwerk und Studium funktioniert.

Nach der Schule hatte Julien die Qual der Wahl: Informatik studieren oder ins Handwerk gehen? Er entschied sich für das Studium, merkte aber schnell, dass ihm das nicht ausreichte. Ihm fehlte die Arbeit mit den Händen. Nach einem Semester beendete er sein Studium und suchte nach einer Ausbildung im Handwerk.

Und dann kam der Glückstreffer: Julien half bei Bekannten im Garten aus, direkt neben der Kramer Bauunternehmung GmbH. So entstand schnell der Kontakt und Geschäftsführer Thomas Wilkert bot Julien die Möglichkeit, Studium und Handwerk miteinander zu verbinden. An der BTU Cottbus-Senftenberg studiert er nun Bauingenieurwesen und und im Unternehmen wird er als Maurer ausgebildet.

Dem Turnus von 15 Wochen Studienzeit folgen acht Wochen Ausbildung. In nur 4,5 Jahren erlangt er damit zwei Abschlüsse. Den Bachelor- als auch den Gesellenabschluss.

Du wusstest nicht, dass man auch im Handwerk dual studieren
kann? Wir fanden das genauso spannend und haben uns von Julien von seiner Ausbildung erzählen lassen.

Foto: Isabell Schoerner

Studium und Handwerk – ist das nicht voll der krasse Unterschied?

Natürlich ist das schon ein Unterschied. Das geht schon beim alltäglichen Werkzeug los: Im Studium ist ein Tablet Juliens treuester Begleiter, um alles fleißig mitzuschreiben. Auf dem Bau arbeitet er dagegen vor allem mit dem Bohrhammer. Das zeugt von einer starken Abwechslung in dieser Ausbildung. Und trotzdem verbinden sich die Inhalte seines Studiums mit der Ausbildung sehr gut. Ein großer Teil des Studiums ist Statik. Welche Kräfte wirken auf ein Gebäude? Was muss dabei berechnet und was bei der Planung beachtet werden? Alles Themen, die er beim Erbauen von Gebäuden benötigt. Und doch ist es weniger so, dass Julien die Theorie in der Praxis umsetzen kann. Vielmehr ist es andersrum: “Was man in der Praxis lernt, ist schon hilfreich, um Themen im Studium besser zu verstehen. Das ist ein Gewinn.“

Foto: Isabell Schoerner

Besonderer Vorteil des dualen Studiums im Handwerk

Wer Interesse daran hat, später mal eine leitende Position im Baugewerbe einzunehmen, hat mit dem dualen Studium die besten Voraussetzungen dafür. „Klar, kann man nach der Ausbildung auch seinen Meister ranhängen, aber Studium geht schneller und man lernt noch viele andere interessante Themen“, erzählt Julien uns.

 

Schlag auf Schlag – Lernen wie Arbeiten

Ein duales Studium hat durch die Kombination aus Studium und Ausbildung allgemein den Ruf der etwas stressigeren Ausbildung. Julien sieht das aber ganz entspannt: „Es ist auf jeden Fall machbar. Klar, es ist schon etwas härter, wenn man in den Semesterferien arbeiten gehen muss. Aber während meines Informatikstudiums hatte ich so viel Zeit, ich wusste gar nicht, was ich mit mir anfangen soll.“ Und da Julien bereits vorher in seiner Freizeit gerne handwerklich tätig war, passt diese Verbindung.

Foto: Isabell Schoerner

Braucht man dafür bestimmte Voraussetzungen?

Wie für jedes Studium benötigst du einen Schulabschluss mit allgemeiner Hochschulreife, also ein (Fach-)Abitur. Du kannst in Brandenburg aber ebenfalls studieren, wenn du nach der 10. Klasse eine Ausbildung in dem Bereich machst und anschließend noch zwei (in Sachsen drei) Jahre Berufserfahrungen sammelst.

Die jedoch wichtigsten Voraussetzungen: „Spaß an der Arbeit, Motivation und du solltest etwas handwerkliches Geschick haben“, betont Julien. Da kann man schon mal stolz drauf sein! „Am meisten stolz ist man, wenn man an Projekten mitgewirkt hat und sagen kann, ‘Guck mal, hier war ich mit dabei’. Weil es halt einfach für die Ewigkeit steht“, erzählt Julien und nennt uns dabei einige Beispiele. Eins seiner ersten Gebäude war der Kindergarten in Kolochau, an dem er jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit vorbeifährt.
So wird er täglich daran erinnert, was er mit seiner Arbeit Großartiges leistet.

Am 27. Juli 2022 wurde Julien von der Handwerkskammer Cottbus und dem Versorgungswerk zum „Lehrling des Monats” gekürt. Der junge Herzberger überzeugt mit seinen guten Leistungen und zeigt mit seinem Engagement, wie abwechslungsreich eine Ausbildung in unserer Region sein kann.

Wir wünschen Julien weiterhin viel Erfolg auf seinem Berufsweg!