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Goodbye Deutschland: Auslandssemester in Südafrika

Rund um's Studium

Veröffentlicht am 14.09.2015

Es ist grün, es ist trocken, es ist hügelig, es ist flach. Nach den Bergen folgt die Küste. Südafrika hat neben seiner gigantischen Tierwelt, die von Wildkatze bis Flusspferd reicht, auch ein abwechslungsreiches Landschaftsbild zu bieten. Neben Flora und Fauna treffen in Südafrika auch zahlreiche Kulturen aufeinander.

Mein Name ist Maxi und zusammen mit meiner Kollegin Maxi habe ich im Rahmen meines dualen Studiums im Medienhaus Lausitzer Rundschau ein Auslandssemester im südafrikanischen Durban gemacht. Neben multikulturellen Großstädten und imposanten Safaris haben wir auch die andere Seite von Afrika kennengelernt. Arm und Reich leben dicht beieinander. Nicht weit von schönen Häusersiedlungen sind Townships und Bettler an jeder Straßenecke zu finden, Warnungen über Kriminalität sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Das Leben in Afrika ist anders

Im Gegensatz zu Kapstadt wird in Durban der „schwarze Kontinent“ sichtbar. 63,8 Prozent der Bevölkerung sind schwarz. Asiaten, welche hauptsächlich indischer Abstammung sind, nehmen fast 20 Prozent der Bevölkerung ein. Gerade einmal neun Prozent sind weiß, die restlichen rund drei Prozent können als Mischlinge bezeichnet werden. Die Afrikaner an sich sind im Gegensatz zum stets „unter Strom“ stehenden Deutschen ein sehr ruhiges und entspanntes Volk. Ob im Einkauf an der Kasse, bei der Post oder auf der Polizeiwache – die Afrikaner scheinen stets viel Zeit zu haben, für alles was sie tun.

Manchen fällt es schwer, sich an das Leben in Afrika zu gewöhnen. Die lockeren Afrikaner treiben manchen disziplinierten Deutschen schon einmal zur Weißglut. Bequemlichkeit findet man auch im Polizeisektor wieder. Bei kriminellen Vorfällen kann man nicht auf polizeiliche Hilfe hoffen, und die ohnehin schon hohe Kriminalität wird nicht eingedämmt. So ist es uns passiert, dass uns die Hilfe nach einem bewaffneten Überfall verweigert wurde, bis wir ein paar Beziehungen spielen lassen und signalisiert haben, dass wir aus Deutschland kommen.

Goodbye Deutschland

Studieren in Durban

Zunächst haben wir uns beim International Office unserer Hochschule auf einen Semesterplatz beworben. Um Credit Points und die Anrechnung bestimmter Kurse zu sichern, haben wir zuvor in einem Learning Agreement, festgelegt welche Kurse wir belegen werden. Die Organisation rund um das Visum, Auslandskrankenversicherung, Impfungen oder Unterkunft und Flug mussten wir selbst übernehmen. Da Maxi und ich den durchstrukturierten Unialltag und Stundenplan unserer Dualen Hochschule in Deutschland gewöhnt sind, waren wir verblüfft über das Chaos, welches wir an der Durban University of Technology vorfinden mussten. Zusammen mit 20.000 weiteren Studenten mussten wir uns unsere Kurse zusammensuchen und mit etwas Glück haben wir die zuständigen Professoren auch auf Anhieb getroffen. Bei anderen dauerte es einige Zeit länger. Die Dozenten nehmen den Umgang mit den Studenten eher locker hin. Als Mailing-Anrede gilt meist nur der Vorname oder gar keine. Die meisten Professoren sind unter ihrem Vornamen bekannt und werden auch so angesprochen. Allgemein sind sie sehr interessiert an deutschen Austauschstudenten, deren Kultur und Wirtschaft und sind bestrebt, ihnen auch Zeit für die Erkundung des Landes zu geben.

Was hat sich gelohnt?

Südafrika glänzt mit der atemberaubenden Schönheit des Landes. Besonders das Reisen ist ein Vergnügen im Süden des „Schwarzen Kontinents“. Es ist günstig und vielseitig. Viele Erfahrungen haben unseren Horizont erweitert und das Auge für einen anderen Blickwinkel geöffnet.  Man ist ruhiger und gelassener geworden. Denn so sehr man sich über Banalitäten ärgert, kann man sie doch  nicht beschleunigen oder gar beseitigen. Viel mehr schätzt man aber nun die kleinen Dinge im Leben, die einem in Deutschland geboten werden. Sicherheit, Stabilität und Zuverlässigkeit.