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Fotografie – vom Hobby zum Traumberuf

Leben

Veröffentlicht am 13.05.2016

Die Kamera ist dein ständiger Begleiter und nicht nur das Motiv macht für dich ein Foto aus. Ein Beruf ohne den direkten Einfluss deiner Kreativität? Undenkbar!

Frieder ist Abiturient an einem Cottbuser Gymnasium und beschäftigt sich leidenschaftlich mit der Fotografie. Unter seinem Projektnamen „Leuchttturm“ mit 3 T veröffentlicht er nicht nur Fotos, sondern auch Kurzfilme. Rund um sein Logo entwickelt sich zunehmend ein junges Team aus kreativen Köpfen mit tollen Ideen. Wir haben Frieder zu seinem Hobby befragt und wollten wissen wie er sich seine Zukunft vorstellt. 

PLANBAR: Erzähl mal Frieder, wie bist du zur Fotografie gekommen? Hattest du eine besondere Inspirationsquelle?

Frieder: Meine Mutter hatte noch eine alte AnalogkamerFUnselta zu Hause rumliegen, die ich eher aus Langeweile mal ausprobiert habe. Ich habe mich dann mehr und mehr damit beschäftigt und Gefallen daran gefunden. Zu Weihnachten 2013 habe ich mir dann eine Kamera geholt und angefangen digital zu fotografieren. Seitdem mache ich Porträts, also auch Shootings, Konzertfotos und nebenbei fotografiere ich Landschaften. Ich habe mir vorgenommen mehr Analog zu fotografieren. Das ist aber auf die Dauer sehr Kosten- und Zeitaufwendig.

PLANBAR: Wo veröffentlichst du deine Fotos?

Frieder: Auf Facebook, wobei ich mittlerweile mehr auf Instagram veröffentliche.  Instagram ist einfach direkter und  an die Leute gerichtet, die sich wirklich dafür interessieren. Ansonsten habe ich noch ein paar Fotoplattformen wie Flickr und meine Homepage halt.

PLANBAR: Hast du mit der Fotografie auch eine kleine Geldeinnahme?  

Frieder: Da ich noch zur Schule gehe habe ich natürlich keine regelmäßige Geldeinnahme aber ich verdiene mir damit ein wenig Taschengeld dazu, womit ich mir neues Equipment für die Fotografie kaufe. Fotografiere ich bei Konzerten, bekomme ich als Entlohnung beispielsweise auch mal eine Konzertkarte geschenkt.

PLANBAR: Was macht dir besonders viel Spaß am FGitarristotografieren?

Frieder: Konzerte finde ich richtig spannend. Für mich ist das schon ein gewisser Nervenkitzel. Denn du als Fotograf darfst, insofern vorhanden, die ersten 3 Songs in den Bühnengraben und ganz vorn fotografieren. Die Musik im Saal geht aus, die Stimmung im Publikum steigt und wenn die Band auf die Bühne kommt, geht es los und ich schieße meine Fotos.Bei Konzerten ist es immer eine kleine Überraschung, was aus den Fotos wird, weil du natürlich nicht voraussehen kannst, wie sich die Band auf der Bühne bewegt und wie das Publikum darauf reagiert.

PLANBAR: Ein besonders gutes Bild entsteht eher zufällig oder muss das sorgfältig geplant sein?

Frieder: Hängt davon ab in welcherIsland
Kategorie. Bei der Landschaft kommt es ganz auf das Motiv, den Spot, an. Es ist schon ein
Stück weit Zufall, weil das Wetter ja auch eine Rolle spielt. Dabei ist es aber nicht immer entscheidend ob der Himmel klar und blau ist, denn das kann auch schnell mal langweilig wirken. Porträ
t-aufnahmen sollten schon geplant sein. Gerade wenn es vielleicht auch innen stattfindet. Da kann man viel mit der Location und dem Licht arbeiten und sich mit dem Model verständigen, um alles perfekt in Szene zu setzen.

PLANBAR: Ich sehe, du bist auch an Kurzfilmen beteiligt. Wie bist du dazu gekommen?

Frieder: Wir haben im Herbst 2014 einen Kurzfilm als Leistungsnachweis im Abi gedreht. Das hat uns sehr viel Spaß gemacht auch wenn es viel Arbeit gekostet hat. Dann haben wir im letzten Sommer gesagt, wir machen wieder einen Kurzfilm, „Jenny“.

PLANBAR: Wie lange habt ihr gebraucht den Film abzudrehen?

Frieder: Wir haben 2 Tage hintereinander gedreht für den Film. Das war wirklich anstrengend, aber so ist es halt. Und am Ende freut man sich natürlich darüber. Mit der Aufnahme allein ist es ja auch noch nicht getan. Der Schnitt beansprucht natürlich auch nochmal einige Zeit.

PLANBAR: Ihr habt den Film ja vor Publikum im Weltspiegel vorgestellt, zu welchem Anlass ist das geschehen?

Frieder: Das war zum Festival des Osteuropäischen Films. Da haben wir den Kurzfilm bei der Filmshow eingereicht.  Das ist quasi so ein Pre-Festival, bevor es richtig los geht und da wurde er dann auch gezeigt.

PLANBAR: Dazu hattet ihr auch ein Interview beim RBB. Wie habt ihr euch dabei gefühlt?

Frieder: Der Witz war, dass ich bis kurz davor nicht wusste, dass die RBB Sendung eine Fernsehsendung ist. Ich bin die ganze Zeit vom RBB Radio ausgegangen, weil wir kurz davor bei Radio Cottbus waren. Da waren wir dann schon sehr aufgeregt. Es ist schon ein bisschen anders, aber es war auch spannend, das alles einmal hinter den Kulissen zu sehen und in der Maske zu sitzen.

PLANBAR: Wie bringst du Schule und Leidenschaft unter einen Hut? Inwiefern musst du dort Abstriche machen?

Frieder: Ich hatte das Glück, dass ich nach meinem Auslandsaufenthalt viel Zeit zum Fotografieren hatte. Dadurch hatte ich auch eine dauerhafte Resonanz im Internet, weil ich viel Fotos zum veröffentlichen hatte. Aber natürlich ist das nicht die Regel. Gerade durch das Abitur musste ich dann doch ein wenig zurückfahren. Man muss halt einfach Abstriche machen. Nach dem ich jetzt meine Prüfungen geschrieben habe, genieße ich einfach die kreative Freiheit und fahre auch mal nach Berlin, um ein paar Fotos zu machen.

PLANBAR: Möchtest du dein Hobby später richtig zum Beruf machen? Frieder: Fotografie nicht direkt, aber Ich möchte gern in Richtung Film gehen. Ich bin mir aber noch nicht ganz sicher ob Produktion oder Kameraarbeit. Ich denke, dass die Herausforderung und das Interesse am bewegten Bild für mich persönlich einfach größer ist.

PLANBAR: Gibt es einen Geheimtipp oder Rat, den du gern an den „Nachwuchs“ weitergeben würdest?

Frieder: Was ein großes Problem in Social Networks ist, ist die schwankende Aufmerksamkeit, die man durch „Likes“, zum Beispiel bei Facebook, bekommt. Viele fragen sich: „Warum ist das jetzt so?“, und versuchen zwanghaft darüber nachzudenken:„Was wollen die Leute jetzt von mir sehen?“ Ich finde es wichtig, dass man zwischen den Leuten, die einfach nur einen „geilen“ Kommentar darunter schreiben und denen, die sich wirklich kritisch und respektvoll mit deiner Arbeit auseinandersetzen, unterscheiden sollte. Da muss man einfach hinter seiner Arbeit stehen und sagen: „Ich probiere mich aus und mach das, was ich für gut empfinde.“ Letztendlich ist es ja meine Arbeit und ich mache das für mich.