Ein Tag als Anlagenmechaniker/in (m/w/d)

PLANBAR durfte einen Tag lang Erik und Carl bei der Arbeit mit der wohl wichtigsten Ressource auf der Erde begleiten. Mehr erfahrt ihr hier!
Anlagenmechaniker auf Arbeit

Was fällt euch wohl alles zum Thema „Wasser“ ein? Also es ist die wohl wichtigste Ressource auf unserem Planeten und dieser besteht sogar zu 2/3 aus Wasser, doch nur ein Bruchteil davon können wir überhaupt als Trinkwasser nutzen. Zum Glück gibt es Menschen, die Wasser zu ihrem Beruf gemacht haben! … oder noch auf dem Weg dorthin sind.
Eric Matzke (20) und Carl Wandke (21) sind Auszubildende Anlagenmechaniker bei der LWG Lausitzer Wasser GmbH & Co. KG und besitzen fachliche Expertise rund um Trink- und Abwasser. Wir durften die beiden einen Tag lang bei ihrer Arbeit am Standort Cottbus begleiten.

Die Kleidung macht hier den Unterschied

Sieben Uhr am Morgen beginnt die Arbeit der beiden Auszubildenden Anlagenmechaniker in der Lehrwerkstatt der LWG. Nach einem negativen Schnelltest auf Covid-19 stoßen wir von PLANBAR dazu.
Zuerst ziehen wir wie die Jungs eine orangefarbene Latzhose und ein grünes T-Shirt an, in denen man bei der Abwasserreinigung tätig ist. Generell werden hier strikt die verschiedenfarbigen Latzhosen und T-Shirts gewechselt, damit man keine Keime oder Bakterien aus dem Abwasser ins Trinkwasser verschleppt. Mit den unterschiedlichen Latzhosen passt man sich also an die jeweiligen Einsatzbereiche an. Sie erfüllen außerdem verschiedene Aufgaben des Arbeitsschutzes, weil sie für die Baustelleneinsätze beispielsweise reflektierende Einsätze haben müssen, um stets gut sichtbar zu sein. Anschließend bekommen wir eine kurze Einweisung zum Arbeitsschutz und zum Ablauf des heutigen Tages.

Kanalreinigung mit dem HDSG

Da die Fahrzeuge von den Kollegen gebraucht werden, zeigen uns Eric und Carl draußen die Kanalreinigung mithilfe des Hochdruckspülgerätes (kurz: HDSG). Ein großes Fahrzeug mit vielen Knöpfen zur Bedienung der Maschinerie, die die beiden schon gut beherrschen. Mit ein wenig Hilfe eines erfahrenen Kollegen lassen sie den Schlauch mit dem Spülkopf am Ende in den von Carl geöffneten Schacht. „Diese Reinigungen werden regelmäßig durchgeführt, um Ablagerungen zu beseitigen, aber auch um fiese Gerüche zu vermeiden. Sie ist also auch vor jeder Kanalinspektion dringend erforderlich“, erzählt uns Eric. Und wer von euch selbst schon daheim die Wasserrohre gereinigt hat, kann sich das Ausmaß bei den großen Kanälen ungefähr vorstellen. Ist der Spülkopf in der gewünschten Position angekommen, heißt es: Wasser marsch!
Es wird hier mit Hochdruck bis zu 180 bar gereinigt. Zum Vergleich: Würde man 40 Meter tief tauchen, so herrschen da unten „lediglich“ 4 bar Wasserdruck, obwohl man bereits beim Eintauchen den erhöhten Umgebungsdruck spüren kann. Das Spannende daran ist, dass das kombinierte Spül- und Saugfahrzeug das verschmutzte Reinigungswasser wieder ansaugt und aufbereitet. Somit kann es wieder zum Spülen benutzt werden!

Auf die Technik kommt es an

Zur Ausbildung eines Anlagenmechanikers (m/w/d) gehören außerdem verschiedene Schulungen und Weiterbildungen, z. B. ein Schweißer- und ein Elektrolehrgang oder auch eine Schulung für das Bedienen von Gabelstaplern. Bei Eric und Carl heißt das: Schweißermaske auf und beim Schweißen möglichst wenig bzw. gleichmäßige Funken zu erzeugen. Sie zeigen uns außerdem die Grundlagen der maschinellen Metallbearbeitung, die sie in der Lehrwerkstatt lernen. Dabei ist ebenfalls äußerste Vorsicht geboten und deshalb setzen wir uns alle eine Schutzbrille auf.

«Handschuhe wären hier fatal, weil sie durch die Maschine eingezogen werden könnten und eine Quetschung hierbei ein noch glimpflicher Unfallausgang wäre» antwortet Carl auf unsere Frage hin. Das zeigt uns wieder: Sicherheit geht vor!

Kläranlagen: Eine saubere Sache!

Die beiden führen uns über das erstaunlich riesige Gelände der Kläranlage am großen Spreewehr in Cottbus. Dort angekommen landen wir erstmal in der Schaltwarte, in der die technischen Prozesse der Abwasserreinigung überwacht werden. An der Wand hängen mehrere große Bildschirme und gegenüber befindet sich ein großer Schreibtisch. Dieser besitzt ebenfalls viele Bildschirme und auf jedem wird etwas Anderes angezeigt. „Hier müssen auch in der Nacht die Abläufe überwacht werden, damit im Fall einer Havarie oder einer Störung jemand vor Ort eine Reparatur schnellstmöglich in die Wege leitet. Wir aber nicht, wir arbeiten hier während der Ausbildung in der Tagesschicht“, sagt Eric lachend.
Wir gehen vorbei an den Belebungsbecken, in denen spannende biologische Prozesse
ablaufen, um das Abwasser zu reinigen. Danach fließt es noch zu den Nachklärbecken, bevor es gereinigt wieder in die Spree eingeleitet wird, "Auch, wenn das Abwasser jetzt wieder sauber ist, wird daraus kein Trinkwasser", erklärt uns Eric. Das wird nämlich aus Rohwasser gemacht und zwar im Wasserwerk.

Ein Beruf mit Aussicht vom Wasserturm

Und genau dorthin fahren wir jetzt in den Süden von Cottbus, nach Sachsendorf. Auch im Wasserwerk gibt es einen Maschinenraum sowie eine Schaltwarte ähnlich der auf der Kläranlage. Zuerst zeigen uns Eric und Carl die Filterhalle mit Rohren in verschiedenen Farben, je nachdem ob Roh-, Spül- oder Reinwasser durch sie fließt. Es gibt mehrere „Zapfhähne“, an denen dann das fertig gefilterte Trinkwasser entnommen werden kann. Das demonstrieren die beiden uns auch einmal, während sie uns das Filtermodell mit den verschiedenen Schichten anhand einer Zeichnung einmal erklären.

„Das ist das Ergebnis der ganzen Prozesse zur Reinigung, Filterung und Rückführung des Wassers, die bei uns durchlaufen werden. Wenn man einmal alle Stationen gesehen hat und dann das Resultat erhält, können wir schon stolz auf uns sein. Die meisten wissen nämlich gar nicht, wie viel Arbeit dahintersteckt, bis solch tolles Trinkwasser aus der Leitung fließen kann“

Zum krönenden Abschluss des Tages begleiten wir die beiden mit auf den Wasserturm Der ist schon über 120 Jahre alt und immer noch in Betrieb! Wir erklimmen die nicht zu enden scheinende Wendeltreppe bis ganz nach oben auf die schmale Aussichtsplattform. Dort verbringen die beiden gerne mal ihre Pausen. Wohl eine der aussichtsreichsten Mittagspausen, denn an guten Tagen kann man sogar das Tropical Islands erblicken!
[embed]https://www.youtube.com/watch?v=0Iy4legCiL4[/embed]

Dem kann man nicht das Wasser reichen

Es war ein Riesenspaß, die Ausbildung zum Anlagenmechaniker/in (m/w/d) bei der LWG mal einen Tag lang zu begleiten. Sie machen einen wirklich bedeutsamen und hervorragenden Job und wir bedanken uns sehr für diese umfangreichen Einblicke bei Erik, Carl und ihren Ausbildern und wünschen ihnen viel Erfolg für den Abschluss im nächsten Jahr!

Externer Inhalt

An dieser Stelle soll externer Inhalt angezeigt werden. Um den Inhalt anzeigen zu können, müssen sie jedoch die Cookie-Einstellungen anpassen.


Melanie Girke & Dennis Kipsch
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Text verallgemeinernd das generische Maskulinum verwendet. Diese Formulierungen umfassen gleichermaßen Personen jedes Geschlechts; alle sind damit selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen und mitgemeint.