Die Wahrheit über Silvester
Afterwork
Jedes Jahr schießen wir Raketen , Böller und Sonstiges in die Luft. Aber warum heißt Silvester eigentlich Silvester und warum kaufen sich plötzlich alle Sprengstoff? Wir haben für euch 5 Fakten über die Silvesternacht.
Silvester - Wo kommt dieser Name her?
Wie wir alle wissen steckt hinter dem Wort Silvester ein lateinischer Begriff. "Silva" bedeutet bekanntlich Wald und Silvester im Ganzen heißt Waldmann. Wir feiern am 31.12 also den Waldmann. Den Cousin vom Weihnachtsmann und Nikolaus? Nein, nicht ganz. Eigentlich feiern wir den Namenstag vom Papst Silvester I. Der ist nämlich am 31. Dezember 335 gestorben. Im Jahr 1582 legte der gregorianische Kalender das Jahresende auf den 31.12. Zuvor war das Jahresende der 24.12, also Heiligabend gewesen. Das Kirchenjahr endet komischerweise am 1. Advent.
Der Heilige hat angeblich Kaiser Konstantin den Großen geheilt. Wobei man sich da heute auch nicht mehr so sicher ist. Im Gegensatz zu Weihnachten ist Silvester also anscheinend ein christliches Fest. Denn hier wird der Namenstag eines heiliggesprochenen gefeiert. Weihnachten existiert, wie wir alle wissen, bloß am 24.12, weil die Christen versucht haben Mitmenschen germanischen und römischen Glaubens davon zu überzeugen, dass sie an diesem Tag auch in ihrer Religion feiern dürfen. Denn der 24.12 ist eigentlich ein römisches bzw. germanisches Fest.
Aber auch Silvester als Fest an sich gab es natürlich schon vorher bei den Römern. Die legten einige Jahre vor den Katholiken ihren Jahresanfang vom 1. März auf den 1. Januar zurück. Allerdings schon im Jahr 153 v. Chr. Der Jahreswechsel ist also auch irgendwie von den Römern geklaut. Und die Chinesen, ja die feiern bekanntlich irgendwann Mitten im Jahr den Jahreswechsel.
Wir halten Fest: Der Name stammt von irgendeinem Papst, der am 31.12 gestorben ist und weil einigen Leuten danach war Neujahr auf den 01. Januar zu legen, heißt der Tag davor Silvester.
Böller, Raketen und Feuer
Ja, aber das vertreiben der bösen Geister an Silvester mit Raketen, das hört sich ja wieder christlich an. Falsch, die Germanen veranstalteten zum Jahresbeginn ein so genanntes Feuerfest. Die glaubten nämlich, dass ihr gefürchteter Kriegs-Gott Wotan vor allem in der dunkelsten Jahreszeit sein Unwesen treibt. Der 31. Dezember liegt genau in der Mitte von den so genannten "Rauhnächten", weil es da besonders kalt und lange dunkel ist. Dieser Kriegsgott zieht jedes Jahr an diesem Tag mit seinem wilden Gespenster-Heer durch die Lüfte. Auf dieses Spektakel freue ich mich auch wieder dieses Jahr!
Die Germanen fürchteten diese Nacht und veranstalteten deshalb selbst ein "Höllenspektakel". Jeder machte so viel Krach, wie möglich. Sie zündeten Räder an und ließen diese dann ins Tal rollen, um die bösen Geister zu vertreiben. Von diesem Volk stammt die heutige Tradition, in der Silvesternacht Böller und Feuerwerkskörper zu zünden.
Wie legal sind Böller und Co.?
In Deutschland darf man Feuerwerkskörper der Klasse II als Privatperson über 18 am 31.12 und 01.01 abbrennen. An allen anderen Tagen braucht man Genehmigungen dafür. Die Polizei hat allerdings das Recht an bestimmten Orten das Abbrennen zu verbieten. Der Verkauf ist in den letzten drei Tagen des Jahres gestattet. Feuerwerkskörper der Kategorie I, für gewöhnlich Jugendfeuerwerk, sind ab 12 Jahren im Laden zu kaufen. Es steht außerdem das ganze Jahr zur Verfügung. In Österreich ist Feuerwerk der Klasse 2 aber auch an Silvester verboten. Die einzelnen Gemeinden müssen Ausnahmen beim Staat beantragen.
Was ist denn mit den Norddeutschen los?
Ein Brauch von dem ich noch nie etwas gehört habe ist der Rummelpott. In einigen norddeutschen Gegenden in Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen verkleiden sich die Kinder und laufen am Silvesterabend den Rummelpott. Sie klingeln an Haustüren der Nachbarschaft und singen die äußerst bekannten plattdeutschen Rummelpottlieder wie Fru mok de Dör op. Das traditionell inzwischen sehr selten eingesetzte Instrument Rummelpott (auch Brummtopf) ist ein mit einer Schweinsblase überspannter Topf, der durch Reiben am Schilfrohr in dessen Mitte quäkende Klänge entstehen lässt. Die Erwachsenen bekommen an der Haustür Süßigkeiten und Geld, Kinder mitunter auch alkoholische Getränke. Ach ne, anders rum.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Rummelpottlaufen
Die Russen kriegen nicht genug
In Russland ist Silvester das wichtigste Fest überhaupt. Denn seitdem christliche Feste schon in der Oktoberrevolution 1917 verboten worden waren, beschenken sich die Menschen in Russland an Silvester. Das heißt hier wird gleichzeitig die Nächstenliebe mit Geschenken von "Großväterchen Frost" gefeiert und dann natürlich in das neue Jahr geböllert. Deswegen sind die Tage vom 01. Januar bis einschließlich 08. Januar auch alle offizielle Feiertage. Da muss man den Rausch erst einmal ordentlich ausschlafen. Aber vorher gibt es auch eine lange Durststrecke: Vom 12. Juni an bis 01. November gibt es keine offiziellen Feiertage in Russland. Da kann man schon mal gerne 8 am Stück haben.