Die Vogue ruft nicht an
Lifestyle
Das PLANBAR-Team war für euch bei der Fashion Show von THE SHIT, dem Label von Bonnie Strange, und hatte ein Exklusiv-Interview mit Geschäftsführerin Lena Nussbaum. Welche Eigenschaften man für einen Job im Modebusiness mitbringen sollte und welche Klamotten unbedingt in eurem Schrank hängen sollten, erfahrt ihr hier!
Wie haben Sie und Bonnie sich denn eigentlich kennengelernt?
Ich habe Bonnie vor gut zwei Jahren bei meinem alten Arbeitgeber - 7trends, einem Onlineshop - kennengelernt. Dort habe ich sie als Modell und Testimonial engagiert. Wir haben damals bestimmt sechs Monate ziemlich gut und intensiv zusammen gearbeitet und jeden Monat ein Shooting gehabt.
Und wie sind Sie auf die Idee vom THE SHIT SHOP gekommen?
Bonnie und ich haben immer schon gedacht, dass wir uns mal selbständig machen, ein eigenes Label und alles Drumherum – das ist halt der Traum. Dadurch entstand eigentlich auch relativ schnell die Idee – nicht sofort von THE SHIT oder THE SHIT SHOP, aber wir wollten mal irgendwann etwas zusammen aufbauen. Laura Cherrygrove kam dann durch Bonnie mit ins Boot, die zwei kannten sich schon vorher. Und dann, eigentlich genau vor einem Jahr zur Fashion Week im Juli 2012, haben wir uns entschlossen, mehr oder weniger von heut auf morgen: "Okey, let‘s do it! Machen wir!" Und wir haben ganz schnell das Label gegründet und den Shop.
War Mode schon immer Ihr Traum?
Eigentlich wusste ich schon relativ früh, was ich machen will. In der elften Klasse war für mich klar: Mode ist mein Ding und das will ich machen. Ich habe dann Modejournalismus und Medienkommunikation an der Akademie für Mode und Design in Düsseldorf studiert.
... also kein direktes Designstudium?
Ja, genau. Also klar, ich bin natürlich schon kreativ, aber ich mochte auch nicht diese ganzen Zeichenkurse und Textiltechnologie – das war alles nicht so meins. Aber eben immer der Bezug zur Mode, aber eher in Richtung Management.
Ist man denn mit einem Studium in Modejournalismus gut gerüstet für die Selbständigkeit?
Naja, mir war ja immer schon klar, dass ich mich mal selbstständig machen wollte, deswegen habe ich noch ein Wirtschaftsstudium drangehängt. Man sollte schon ein Bilanz lesen können, sich mit dem ganzen Finanziellen auskennen und natürlich wissen worum es geht. Dann kann man auch irgendwann etwas Eigenes machen.
Sie sind mit Ihrem Wirtschaftsstudium bei THE SHIT also für das Finanzielle zuständig?
Ja, bei uns ist es so, dass die Sachen getrennt sind: Bonnie macht das Kreative - das ist auch gut so. Ich mach eher den Businesspart - das ist auch gut so. Ich weiß aber, ich verstehe sie, und sie versteht mich auch. Sie lässt mich machen, ich lass sie machen.
Wie sieht es mit Auslandserfahrung aus: haben Ihnen die Praktika im Ausland sehr geholfen?
Absolut, total, ja! Und das empfehle ich auch jedem: immer rausgehen, Praktika machen, ins Ausland gehen! Natürlich habe ich am Anfang auch Angst gehabt, als ich das erste Mal neu angekommen bin, ich glaube in San Diego war das. Meine Gastfamilie war natürlich im Endeffekt Zucker, ganz süß. Aber klar, wenn man ankommt so als junges Ding und alleine ist, die Eltern ganz weit weg – das war schon hart! Aber einfach machen, egal. Man kann schließlich immer wieder nach Hause zurück und einfach weiter machen.
Und nutzt Ihnen das jetzt auch im Job etwas?
Auf jeden Fall! Ich hab so viele Kontakte dadurch gesammelt und mir fallen so viele Sachen leichter und einfacher, weil man eben viele verschiedene Leute kennt. Man muss dann vielleicht gar nicht so viel zahlen für irgendwas, sondern man kennt dann den und den und den, und dann kriegst du was umsonst. Ein gutes Netzwerk ist wirklich das A und O. Das Know how natürlich auch, aber vor allem das Netzwerk!
Auch wenn man es sich sehr wünscht, ist der Schritt in die Selbstständigkeit doch ein großer, gewagter. Hat man da nicht auch ein bisschen Angst?
Natürlich hat man am Anfang ein bisschen Bammel, aber wenn man zu zweit ist oder zu dritt, dann geht’s. Angst ist auch jetzt immer noch da. Jeden Tag geht es auf und ab. Es gibt Momente, wo alles super ist und man sich denk: "Och, easy!", und dann gibt es wieder Momente wo man einfach nur noch denkt: "Oh Gott, was hast du da gemacht?!" [lacht]
Welches ist denn der beste Weg, um im Modegeschäft Fuß zu fassen?
Naja, ohne Weiteres geht das natürlich nicht. Man sollte schon mit einem Studium anfangen und dann sofort Praktika machen, und dann rutscht man da rein. Wenn man also anfängt, bei einem Magazin ein Praktikum zu machen, und dann nochmal bei einem anderen und dann beim nächsten... Aber vor allem: Raus in die Welt gehen und einfach machen! Wirklich was machen und nicht da sitzen und warten, dass die Vogue anruft, denn sie ruft eh nicht an. [lacht]
Und haben Sie denn noch ein paar Tipps was in den Schränken auf keinen Fall fehlen darf?
Ich trag eigentlich fast immer nur schwarz. Aber es wird ja auch immer bunter! Ihr werdet ja heute Abend auch einiges sehen bei der Show von THE SHIT, und sonst eigentlich immer ein Klassiker: Jeans.
Cool. Alles klar. Dann Dankeschön!
Danke und viel Spaß bei der Show!
Hier geht’s lang zu den Bildern von der Show!