Der coolste Job der Welt
Reportagen
Moderator Michael Heger über seinen Job bei Radio Cottbus / PLANBAR-Magazin verlost Praktikumstag
Im Studio stehen, coole Musik hören und ab und zu ein bisschen quatschen – in der Liste der Traumjobs steht die Arbeit im Radio sicher ganz weit oben. Doch für den Job als Moderator braucht es mehr.
PLANBAR, das Ausbildungsmagazin der RUNDSCHAU, hat mit Michael Heger, Moderator und Programmdirektor bei Radio Cottbus, über seinen Arbeitsalltag gesprochen. Außerdem verlost das Magazin einen Arbeitstag bei dem Sender.
Praktikanten müssen nur Kaffee kochen? Bei Radio Cottbus sieht die Wahrheit anders aus. Hier steht der Programmdirektor an der Kaffeemaschine. Kaffee muss sein, wenn man morgens bereits um 4 Uhr aufgestanden ist. Um pünktlich zum Start der Morgensendung ab 6 Uhr „on air“ zu gehen, muss Michael Heger ab 5 Uhr die Sendung vorbereiten, die Nachrichten der Nacht aufarbeiten und letzte Beiträge fertigstellen. Kein Job für Morgenmuffel! „Aber im Sommer mit der Sonne aufzustehen, über die Dächer von Cottbus zu blicken und zu wissen, man weckt die ganze Stadt – das ist ein tolles Gefühl“, sagt der Moderator. Und weil nach der Sendung bereits vor der nächsten Sendung ist, gibt es nach 10 Uhr noch jede Menge Aufgaben für ihn. Zur Vorbereitung für den nächsten Tag müssen zum Beispiel Texte geschrieben, Beiträge eingesprochen und geschnitten, Interviews und Gewinnspiele vorbereitet werden. Darüber hinaus hat jeder Moderator bei Radio Cottbus noch andere Aufgaben, zum Beispiel die Betreuung der Online-Seite, Programmdirektion oder das Sprechen von Nachrichten. „Das ist der Vorteil an diesem Job: die Vielfalt. Das ist spannend. Radio ist schnelllebig, es ist live, das macht Spaß.“
Diese Begeisterung für das Radiogeschäft will Michael Heger auch den Praktikanten mitgeben und sie davon überzeugen, dass Radiomoderator der coolste Job der Welt ist. Das lernt man aber nicht in zwei Wochen, räumt er ein. Für ein Praktikum bei Radio Cottbus sollte man mindestens drei bis sechs Monate einplanen, um den Job richtig kennenzulernen. Nach der ersten Woche „Schnupperzeit“ wird man voll mit eingebunden, schreibt Online-Artikel, führt Interviews, schneidet Beiträge und spricht auch mal etwas ein. Das kann auch Felix bestätigen, der derzeit ein Praktikum bei Radio Cottbus macht: „Ich erlebe die redaktionellen Tätigkeiten hautnah! Ich bin am aktuellen Geschehen so nah dran, wie es ein normaler Redakteur auch ist und beschäftige mich mit den ganzen Themen wie ein vollwertiger Redakteur. Als Praktikant erlebt man hier das Radiogeschäft so, wie man es sich vorgestellt hat.“
Ein Praktikum ist ideal, um auszuprobieren, ob der Job beim Radio das Richtige ist. „Aber erst einmal die Schule fertig machen, wenn's geht mit Abi“, rät Michael Heger. Und wer nach dem Praktikum erst richtig Feuer und Flamme für das Radiogeschäft ist, macht nach dem Studium am besten ein Volontariat. „Das Volontariat ist der klassische Einstieg in die Branche, und danach stehen viele Wege offen“, erklärt der Moderator. Dabei muss es nicht immer ein Journalismus-Studium sein. Auch Studierende aus anderen Bereichen sind durchaus willkommen. Wer aber einen Interessenschwerpunkt zum Beispiel im Bereich Sport oder Politik hat, kann gezielt in solchen Bereichen eingesetzt werden. Unabhängig von der Interessenlage ist aber eine gute Allgemeinbildung wichtig: „Morgens die Zeitung lesen oder Radio hören, um auf dem aktuellen Stand zu sein und zu wissen, was in der Welt passiert, ist sehr wichtig. Auch Klatsch und Tratsch gehören dazu. Ich muss das Dschungelcamp nicht gucken, aber als Moderator muss ich wissen, was da passiert ist.“ Welche Voraussetzungen muss man noch mitbringen, um beim Radio Fuß fassen zu können? „Natürlich Deutsch können, sich ausdrücken können! Beim Sprechen ist Hochdeutsch gefragt. Es darf aber ruhig der lokale Einschlag zu hören sein“, erklärt der gebürtige Hesse. Außerdem sollte man sich in der Region ein bisschen auskennen und keine Scheu haben, auf Leute zuzugehen. Auch Einfühlungsvermögen und schauspielerisches Talent können nicht schaden, denn egal wie schlecht man drauf ist und egal wie schlecht das Wetter ist, der Stimme aus dem Radio sollte man das nicht anhören. Dass ein Profi wie Michael Heger auch bei nasskaltem Nieselwetter für sonnige Stimmung sorgt, davon können sich die Hörer nicht nur bei der „Perfekt geweckt – Morningshow“ überzeugen. Alle zwei Wochen wechselt er mit Alex Pop die Schicht, moderiert dann ab 14 Uhr den Nachmittag – und darf in der Zeit auch mal länger schlafen.