Der Einstieg ins Berufsleben - Nach der Ausbildung

Frisch ausgelernt oder sogar verkürzt und jetzt soll das ernste Leben wirklich losgehen? PLANBAR hat für dich mal genau nachgesehen. #ZukunftPLANBAR
junge Menschen am Laptop

Bald seid auch Ihr soweit. Ihr befindet Euch im letzten Lehrjahr Eurer Ausbildung. Bald geht der sogenannte „Ernst des Lebens“ los. Doch wie geht es dann überhaupt weiter? Da gibt es einige Möglichkeiten.
Zum Beispiel könnte man studieren oder eine weitere Ausbildung starten, sein Abitur nachholen oder was auch immer man gern möchte. Eine weitere Möglichkeit wäre natürlich auch der große Einstieg ins Berufsleben. Solltet Ihr noch keinen Plan haben, wie es nach der Ausbildung weitergeht, dann empfiehlt es sich, mit dem Ausbilder zu sprechen, besonders über Zukunftsperspektiven im Ausbildungsunternehmen. Das könnt Ihr natürlich auch bereits im ersten oder zweiten Lehrjahr machen, allerdings kann euch Euer Ausbilder spätestens ab dem 1. Halbjahr des dritten Lehrjahres vielleicht schon eine ungefähre Richtung vorgeben oder Ihr habt bereits ein paar Vorstellungen. Hier kann Euch Euer Ausbilder mit Rat und Tat zur Seite stehen, denn dieser kann Euch mittlerweile gut einschätzen und weiß um Eure Stärken und Schwächen.
Sobald Ihr einen ungefähren Plan habt, geht es weiter. Denn wenn Ihr zwar einen Plan habt und dieser könnte Euren Ausbildungsbetrieb zu Eurem Arbeitgeber werden lassen, dann ist es dennoch immer gut einen Plan B zu haben. Manchmal auch einen Plan C oder D. Daher ist es ratsam, sich nicht nur auf eine Stelle festzubeißen, sondern auch alle Möglichkeiten außerhalb des Ausbildungsbetriebes auszuschöpfen. Denn wer sagt, dass zum Beispiel der eine Arbeitgeber nicht sogar mehr Gehalt zahlen würde, als der andere? Also, schaut, was auf dem Arbeitsmarkt los ist und bewerbt Euch bei mehreren Unternehmen, sowas schadet nie und sei es nur, dass Ihr bei den bevorstehenden Bewerbungsgesprächen für Euch herausfindet, was Euch an einem Arbeitgeber überhaupt gar nicht gefallen würde oder was Ihr schätzen würdet. So werdet Ihr erfahrener, besonders im Umgang mit Vorstellungsgesprächen.


Habt Ihr Euren zukünftigen Job in der Tasche heißt es erstmal – aufatmen. Das nächste Ziel ist das Bestehen der Prüfung am Ende der Ausbildung, aber das schafft man locker – die Motivation ist nämlich umso größer, wenn man weiß, was danach auf einen zukommt und worauf man sich freuen kann!

Das Berufsleben kann beginnen!

Sobald Ihr Eure Prüfungen alle abgelegt und bestanden habt, gibt es nur noch einige Dinge zu beachten, u.a.:


  • Habt Ihr während Eurer Ausbildung Hilfen vom Staat erhalten? Darunter zählen zum Beispiel BAB (Berufsausbildungsbeihilfe), BAföG, Wohngeld oder Kindergeld. Beachtet hier unbedingt Eure Meldepflicht! Sobald Ihr ausgelernt habt, müssen die Förderungen eingestellt werden, denn wenn zum Beispiel das Kindergeld weiterhin bezogen wird, kann Euch eine hohe Nachzahlung erreichen, teilweise wird dies auch als Straftat geahndet.


  • Bekommt Ihr von einem oder beiden Elternteilen Unterhaltszahlungen? Dann gilt hier ebenfalls die Meldepflicht.


  • Seid Ihr noch bei Euren Eltern krankenversichert? Dann ändert auch dies. Manchmal kann es sein, dass Ihr bereits ab der Ausbildung nicht zwingend familienversichert seid. Klärt das aber am besten mit Euren Eltern oder Eurer Krankenkasse ab.


  • Solltet Ihr für Euren (neuen) Beruf bestimmte Arbeitskleidung tragen, die der Arbeitgeber vorgibt? Sei es besondere Uniformen oder Sicherheitskleidung, fragt bei Eurem Arbeitgeber nach, ob er dies für Euch zur Verfügung stellt. Wenn Ihr die Kleidung (oder auch Arbeitsmaterialien, wie Bücher) selbst kaufen müsst, gibt es hier die Möglichkeit, die Kosten erstattet zu bekommen, und zwar bekommt Ihr einige Beträge mit Eurer Steuererklärung wieder. Ihr habt noch nie eine Steuererklärung gemacht? Hier findet Ihr viele Tipps zur Steuererklärung: https://www.liqid.de/de/magazin/politik/tipps-fuer-die-steuererklaerung



(Tipp: Habt Ihr einen langen Fahrweg zur Arbeitsstelle? Selbst die Fahrkosten können über die Steuererklärung abgesetzt werden!)
Außerdem könnt Ihr bereits als Auszubildender (m/w/d) eine Steuererklärung machen. Hier zählen Dinge wie der lange Fahrweg zur Arbeitsstelle dazu oder die Kosten für notwendige Arbeitsmaterialen, wie Laptops oder die Kosten für die Unterkunft, sollte Eure Berufsschule nicht in der Nähe sein und Ihr nächtigt in einem Internat oder in WG’s für diese Zeit.

  • Ein Tipp am Rande: Möchtet Ihr bereits zum Berufseinstieg Geld fürs Alter wegsparen? Dann gibt es viele Möglichkeiten, u.a. die vermögenswirksamen Leistungen, die Eurer Arbeitgeber zahlt. Hier wird ein bestimmter Betrag von Eurem Arbeitgeber in eine Kasse monatlich eingezahlt und Ihr zahlt ebenfalls einen kleinen Betrag ein. Nicht jeder Arbeitgeber zahlt solche Leistungen, aber fragen schadet ja nicht.

Unterschiede zwischen Ausbildung und Berufsleben

Fragt Ihr Euch, wie es wohl sein wird, wenn Ihr vom Auszubildenden zum gleichrangigen Mitarbeitenden werdet? Das sind vermutlich unterschiedliche Empfindungen. Man hat als erstes wesentlich mehr Verantwortung als ein Auszubildender (m/w/d). Allerdings hat man am Anfang meist trotzdem einen kleinen Welpenschutz. Man muss außerdem einige Entscheidungen selbst treffen und sich einige Vorgänge selbst erarbeiten und natürlich arbeitet man auch selbständiger. Hier hilft es auf jeden Fall, eine kleine Arbeitsorganisation zu haben. Zum Beispiel könnte man sich in seinem digitalen Kalender verschiedene Termine einstellen, um auch keine Aufgaben zu vergessen und ein gutes Zeitmanagement zu haben.
Natürlich könnt Ihr Euch auch immer die einzelnen Wochentage ausdrucken und Eure Termine händisch einarbeiten. Bei langfristigen Aufgaben oder Aufgaben, die bereits geplant sind und vielleicht erst in der nächsten Woche oder später erarbeitet werden sollen, empfiehlt es sich auch, sich einen Wochenplan am Ende einer Woche zu erstellen oder am Anfang der Woche. Seid Ihr noch unsicher, könnt Ihr natürlich Euren Vorgesetzten um Rat fragen, denn dieser hat im Zeitmanagement bereits viel Erfahrung. Hier kann es auch hilfreich sein, einen wöchentlichen Jour Fixe zu vereinbaren. In diesem Termin werden aktuelle Themen besprochen, die Ihr gerade bearbeitet, es können Fragen gestellt werden und Ihr habt immer direkt ein Feedback zu Eurer Arbeit.
Neben den ganzen neuen Aufgaben und Herausforderungen steht Ihr sehr wahrscheinlich auch Euren Arbeitskollegen (m/w/d) anders gegenüber, vor allem wenn Ihr in Eurem Ausbildungsbetrieb bleibt. Hier kann es in der Anfangszeit hin und wieder immer noch dazu kommen, dass man Euch in anderen Abteilungen weiterhin als Auszubildenden sieht. Es ist wichtig, dass Euch keine Aufgaben auferlegt werden, die der Kollege (m/w/d) vielleicht auch selbst machen könnte, er es aber euch aufträgt, weil er denkt, Ihr sagt eh nicht Nein. Aber genau in dem Punkt müsst Ihr besonderes Selbstvertrauen beweisen. Lasst Euch nicht unterkriegen und sagt nicht immer Ja. Denn die Aufgaben der Anderen würden nur Eure eigene Arbeit aufhalten und das würde Euren Vorgesetzten vermutlich nicht gefallen. Seid dennoch immer höflich und sucht Euch ggf. Rat bei Euren Kollegen (m/w/d) oder Vorgesetzten. Gerade am Anfang ist es schwer, sich einzugliedern. Das gilt natürlich auch für Eure Abteilungskollegen.
Man muss sich erst einmal kennenlernen und vielleicht ergeben sich aus Gesprächen gemeinsame Interessen. So etwas unterstützt ungemein das gute Arbeitsklima und vor allem habt Ihr immer ein Gesprächsthema, lockert die Stimmung und man hat bei seiner Arbeit noch mehr Spaß – zum Beispiel wenn Ihr mit Eurem Bürokollegen den gleichen Musikgeschmack teilt, er nur ein Lied ansummt, du einspringst und Ihr gemeinsam ein kurzes Vergnügen habt!
Für alle die ihre Ausbildung vorzeitig beenden wollen und gerne verkürzen würden: Schaut doch mal HIER vorbei.
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