Das Handwerk hat Zukunft
News rund um die Ausbildung
Was fällt dir als erstes ein, wenn du das Wort Handwerk hörst? Wahrscheinlich Berufe
wie Schmied, Schreiner oder Schuhmacher. Hört sich auf den ersten Blick vielleicht nicht
so zauberhaft an, aber es gibt ja zum Glück noch zahlreiche andere Beispiele: zum Beispiel den Beruf des Modisten, des Technischen Produktdesigners oder die Fachkraft für Speiseeis. Das klingt natürlich schon attraktiver – eins haben diese Berufe gemeinsam: sie alle erschaffen, kreieren und bauen.
Das Handwerk wird immer beliebter: Hier wurden im Ausbildungsjahr 2015 knapp 2.400 Ausbildungsplätze mehr (das ist ein Plus von 1,6 Prozent) als im Vorjahr angeboten. Auch die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge hat sich erstmals seit 2007 erhöht. Das Handwerk liegt also im Trend. Das Handwerk eröffnet dir vielfältige Karrierewege und Entwicklungsmöglichkeiten. Die Digitalisierung und
ständig neue Technologien – wie zum Beispiel Smart Home und Elektromobilität
– machen das Handwerk auch immer attraktiver. Aber was genau macht die handwerklichen Berufe so attraktiv?
Du siehst, was du geleistet hast
Es zeichnet sich dadurch aus, dass man sehr engen Kontakt mit dem Endkunden
hat. Wer also gern mit Menschen zu tun hat, ist in diesem Berufszweig gut
aufgehoben. Es gibt viele verschiedene Bereiche, die dem Handwerk zugeordnet
sind. Neben den klassischen Gebieten wie Holz- und Baugewerbe, gibt es
auch vielfältige Ausbildungsmöglichkeiten in den Bereichen Bekleidungs-,
Elektro- oder Gesundheitsgewerbe. Aber auch das Lebensmittelhandwerk
(Stichwort: Fachkraft für Speiseeis) bietet interessante Berufsausbildungen an.
Außerdem ist der Handwerker näher dran am Produkt, denn er stellt es ja
selbst her. Das ist hoch kreativ und kann pures Glück vermitteln. Oder anders
gesagt: Am Ende des Tages kannst du sehen und anfassen, was du geleistet
hast. Und da die Handwerkskonjunktur sehr gut ist, besteht auch eine große
Nachfrage nach Handwerkern. Insgesamt 160 Lehrberufe bietet das Handwerk,
da sollte sich also für jeden, der seine Stärke im praktischen Arbeiten sieht, etwas finden. Handwerkliche Berufe erfordern aber nicht nur Ausdauer und Muskelkraft. Logisches Denken, Kreativität und Fingerspitzengefühl sind ebenso wichtig, wie die Leidenschaft mit seinen eigenen Händen Dinge zu erschaffen.
Die vielfältigen Möglichkeiten im Handwerk
Bei vielen handwerklichen Berufen bedienst du große oder kleine Maschinen, die verschiedenste Produkte herstellen oder Bauteile fertigen. Wenn ausdauernde Aufmerksamkeit zu deinen Stärken zählen und du gerne einen Schraubenschlüssel in der Hand hältst, sind Berufe wie Mechaniker, Metallbauer oder Maschinenführer etwas für dich. Bastelst du gerne an kleinen Dingen? Augenmaß und Fingerfertigkeit sind bei Berufen wie Graveur, Uhrmacher oder Goldschmied gefragt! Hier kannst du deine handwerkliche Begabung in Form von Kreativität und Ideenreichtum ausleben. Außerdem verrichtest du dabei weniger harte Arbeit als bei anderen Handwerkerberufen.

Weiterbildung? Kein Problem!
Auch die Weiterbildungschancen stehen gut im Handwerk. Nach einer erfolgreichen Ausbildung gibt es verschiedene Möglichkeiten, dich weiterzubilden. Zum einem gibt es die Weiterbildung zum Techniker. Im Gegensatz zur Meisterprüfung musst du hier keine praktische Prüfung ablegen, sondern dich in theoretischen Prüfungen beweisen. Später arbeiten Techniker eher in den Bereichen Planung und Konstruktion. Der Klassiker unter den Weiterbildungen im handwerklichen Bereich ist natürlich der Handwerksmeister. Neben praktischen und theoretischen Fachwissen, häufst du auch betriebswirtschaftliches, kaufmännisches und rechtliches Wissen an, damit kannst du dich später selbständig machen und selber junge Handwerker ausbilden. Zu guter Letzt gibt es noch die Weiterbildung zum Fachwirt. Bei erfolgreichem Bestehen kannst du später leitende Positionen besetzen.
Handwerk studieren
Auch wenn du studieren möchtest, bietet dir das Handwerk vielfältige Möglichkeiten.
Mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung und entsprechender Berufserfahrung kannst du auch ohne Abitur studieren. Es ist aber auch möglich, eine Ausbildung und ein Studium zu kombinieren. Duale Studiengänge bieten dir eine Reihe von Chancen. Ihr spart wertvolle Zeit, denn die Ausbildungsgänge dauern in der Regel vier bis viereinhalb Jahre, sind also deutlich kürzer, als wenn du beide Ausbildungen hintereinander absolvierst. Am Ende hat man neben dem Bachelor auch die Gesellenprüfung in der Tasche. Wer sich näher über das Handwerk, die angebotenen Berufe und offene Ausbildungsplätze informieren will, kann sich auf der Homepage der Handwerkskammer informieren. Neben aktuellen Informationen kannst du Erfahrungsberichte von Auszubildenden im Handwerk lesen, mit dem Lehrstellen- Radar freie Ausbildungsplätze in deiner Nähe suchen und du erfährst, wie du dich bewirbst und wie deine Ausbildung abläuft.
Die Vorteile im Handwerk
Egal für welchen handwerklichen Beruf du dich entscheidest: langweilige
Büroarbeiten bleiben dir erspart. Stattdessen bist du mit deinem Körper und Geist immer voll im Einsatz und verrichtest deine Arbeit mit Leib und Seele. So sparst du dir nebenbei auch noch das Geld für`s Fitnesstudio. Und außerdem bringt dir ein erlerntes Handwerk auch für zu Hause einen Vorteil. Denn statt den nächsten Handwerker zu rufen und auf ihn warten zu müssen, bist du als helfende Hand zur Stelle und kannst sofort loslegen – oder wie ein berühmter deutscher Dichter sagen würde: „Die Axt im Haus erspart den Zimmermann“