Cybermobbing – Wenn das Internet dein größter Feind wird
Afterwork
Wir alle haben das Wort und alles, was damit zusammensteht, in irgendeiner Weise bereits gehört oder mitbekommen. Egal, ob in den Medien oder persönlich im Familien-, Freundeskreis oder an einem selbst. Mobbing, sowohl im realen Leben als auch im Internet, ist leider keine Seltenheit. Ganz im Gegenteil. Zahlen und Studien zeigen auf, dass es von Jahr zu Jahr immer schlimmer wird.
Cybermobing, Cyber-Bullying, etc…
Aber was genau versteht man unter Cybermobbing? Eine richtige Definition gibt es leider nicht. Im Groben kann man aber Folgendes deuten: Unter Cybermobbing versteht man so viel wie Formen der Verleumdung, Belästigung, Bedrängung oder Nötigung über elektronische Hilfsmittel. Der Grat zwischen „Mobbing“ und „Cybermobbing“ ist hier aber sehr schmal, da oftmals beides miteinander zusammenhängt. Nicht nur Schüler*innen können betroffen sein, Mobbing kann überall auftreten. Am Arbeitsplatz, in der Schule, im Sportverein. Tätergründe
Mobbing wird immer präsenter – Studien zeigen, wieso!
Laut der Organisation „SCHAU HIN!“ wurden bei einer Studie rund 2.000 Schüler*innen im Alter von 10–21 Jahren befragt. Hier gaben rund 13 % an, bereits Erfahrungen mit Cybermobbing gehabt zu haben. Beim Altersdurchschnitt zwischen 14–16 Jahren waren es knappe 16 %. Beim „Bündnis gegen Cybermobbing“ sprechen ebenfalls die Zahlen für sich. Der Verein veröffentlichte seine Ergebnisse der dritten Studie zum Thema Cybermobbing im Jahr 2020. Hier gaben 40 % der 6–12-Jährigen an, auf Social Media unterwegs zu sein. Darunter litten wohl bereits 37,5 % unter Mobbing. Unter den Berufsschülern waren es knapp 53 %. Laut „Bündnis gegen Cybermobbing“ ist jeder 8. Jugendliche betroffen. Auch der „Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest“ arbeitet bereits seit 1998 an der JIMStudie und aktualisiert die Zahlen jährlich. Diese geben folgende Ergebnisse an: Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 12 und 19 Jahren leiden unter Mobbing jeglicher Art. Hier sind bereits 37 % betroffen. Darunter zeigt sich, dass Mädchen mehr unter der Thematik „Mobbing“ leiden, als Jungs.
Außerdem weist die Studie eine Präferenz zu „Je älter die Person, desto eher betroffen“ hin. In der Studie wird auch das soziale Umfeld beobachtet. Hier zeigen sich ebenfalls Unterschiede. An Real-, Förder- und Oberschulen tritt Cybermobbing eher auf, als an Gymnasien. Das schließt Cybermobbing bzw. Mobbing aber nicht gleich aus.
Wenn du Hilfe oder einfach nur jemandem zum Reden brauchst oder jemanden kennst, der betroffen ist, kannst du dich an folgende Seiten und Hilfsorganisationen wenden:
Wieso mobben Kinder, Jugendliche oder auch Erwachsene?
Laut Studien sind es oft Angst, Anerkennung, interkulturelle Konflikte oder einfach Langeweile. Aber auch Machtdemonstration, Minderwertigkeitskomplexe oder persönliche Krisen können ausschlaggebende Gründe sein, wieso jemand zum Täter wird.
Was tun?
Cybermobbing und Mobbing im generellen verbieten, wird wohl kaum zu erreichen sein. Wichtig ist hier ganz klar: Aufklärung, Einschreiten und Beobachten. Über Organisationen, Krankenkassen oder auch Vereine gibt es eine Menge Angebote, die helfen sollen, das Problem des Cybermobbings einzudämmen und aufzuklären. Diese gelten nicht nur für Lehrer*innen, Schüler*innen und deren Eltern. Hilfsangebote sind für jedermann gedacht. Es gilt ebenfalls für Erwachsene oder Studierende, die sich an ihrem Arbeitsplatz oder der Uni damit befassen müssen. Genau diese Projekte, Unterrichtsstunden oder auch Maßnahmen sollen den Betroffenen, Tätern und deren Umfeld ganz klar aufzeigen, welches Ausmaß das Ganze annehmen kann. Vorbeugende oder auch schützende Maßnahmen können psychologische Hilfe/ Unterstützung, der Sozialdienst, Sozialarbeiter, Lehrer oder auch Eltern selbst, Aktionen und Projekte und Ansprechpartner aus den jeweiligen Bundesländern sein. Alles Möglichkeiten, das Thema Cybermobbing zu verstehen und dagegen anzukämpfen.
Wenn du dich in einer Krisensituation befindest und nicht mehr weiterweißt, kannst du auch hier um Hilfe bitten, oder einfach über deine Sorgen sprechen:
- Kinder- und Jugendtelefon: 116 111
Nummer gegen Kummer: 0800 111 0 550
Hilfetelefon sexueller Missbrauch: 0800 22 55 530
Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen: 08000 116 016
Kinderschutzhotline: 0800 19 210 00
Polizeinotruf: 110
Folgen
Was Cybermobbing für schlimme Folgen haben kann, zeigen viele Beispiele von Schüler*innen, für die es nur einen Ausweg gab. Der bekannteste Fall ist hier Amanda Todd, welche durch die Veröffentlichung eines Nacktbildes an ihrer Schule gehänselt, gedemütigt und im Internet öffentlich fertiggemacht wurde. Auch nach verschiedenen Schulwechsel sah sie keinen anderen Ausweg, als sich das Leben zu nehmen. DAS sollte aber niemals der Ausweg sein!
PLANBAR möchte euch aufklären, euch zeigen, was Cybermobbing oder auch Mobbing im generellen für Folgen haben kann. Wir Menschen sind ganz unterschiedlich. Jeder geht mit gewissen Dingen auf unterschiedlichste Weise um. Du solltest immer einmal mehr darüber nachdenken, was deine Tat oder dein Handeln für Folgen haben kann. Wie würdest du dich an deren Stelle fühlen? Wie wird dein Gegenüber sich vielleicht fühlen?
Wir fordern auf: Werde kein Täter! Sei du selbst, schreite ein, wenn andere dazu neigen zum Täter zu werden, oder gar schon Täter sind. Falls es dich selbst betrifft, nutze Hilfsangebote, suche dir eine vertraute Person und an alle: Beschützt eure Herzen!
Das PLANBAR-Team schickt euch ganz viel Liebe!