Berufsausbildungsbeihilfe (BAB): Höhe, Antrag und Voraussetzungen im Überblick
Was ist die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)?
Die Berufsausbildungsbeihilfe ist ein monatlicher Zuschuss, den Auszubildende bei der Agentur für Arbeit beantragen können. Die Beihilfe soll Azubis dabei unterstützen, ihre Ausbildung ohne finanzielle Sorgen abzuschließen. Das ist besonders für alle Auszubildenden hilfreich, die nicht mehr bei ihren Eltern wohnen und ihre Lebenshaltungskosten, inklusive Miete, nicht durch die Ausbildungsvergütung decken können.
Der große Vorteil der Berufsausbildungsbeihilfe ist, dass sie nicht zurückgezahlt werden muss. Der Nachteil: BAB ist nicht elternunabhängig, das bedeutet, das Einkommen deiner Eltern wird bei der Berechnung deines Anspruchs berücksichtigt.
Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) beantragen
Um die Berufsausbildungsbeihilfe zu beantragen, musst du zuerst einige Unterlagen zusammenstellen:
Ausbildungsvertrag
Mietvertrag
Nachweis über die Höhe deiner monatlichen Ausbildungsvergütung
Nachweis über die Höhe des Einkommens deiner Eltern und evtl. deines/deiner Ehe- oder Lebenspartner/-in
Dein Ausbildungsbetrieb kann dich hierbei unterstützen und eine Bescheinigung über die Höhe deiner Ausbildungsvergütung ausstellen. Um das Einkommen deiner Eltern oder deines/deiner Partner/-in nachzuweisen, kannst du den Steuerbescheid oder die Jahreslohnbescheinigung des vorletzten Kalenderjahres einreichen.
Übrigens: Den Antrag auf Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) kannst du unkompliziert online bei der Agentur für Arbeit stellen. Ob dein Antrag erfolgreich war, erfährst du in einem Bescheid, der per Post zugestellt wird.
Sollten deine Eltern dich bei der Antragstellung nicht unterstützen und Angaben zu ihrem Einkommen verweigern, besteht eventuell die Möglichkeit, BAB ohne deine Eltern zu beantragen. Nach § 68 SGB III kann in diesem Fall ein Antrag auf Vorausleistung von Berufsausbildungsbeihilfe gestellt werden.
Berufsausbildungsbeihilfe (BAB): Voraussetzungen
Bevor du deinen Antrag einreichst, solltest du prüfen, ob du alle Voraussetzungen zur Förderung erfüllst. Die Berufsausbildungsbeihilfe ist nämlich an bestimmte Bedingungen geknüpft und wird nicht an alle Azubis ausgezahlt. Folgende Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit du für die Förderung durch BAB in Frage kommst:
Du befindest dich in einer betrieblichen oder außerbetrieblichen Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf oder nimmst an einer berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme teil.
Dabei ist dein Ausbildungsbetrieb zu weit vom Wohnsitz deiner Eltern entfernt, d.h. es ist für dich nicht mehr möglich, bei deinen Eltern zu wohnen.
Wenn du über 18 Jahre alt oder verheiratet bist und mit deiner/deinem (Ehe-)Partner/-in zusammenlebst, erwirbst du ebenfalls Anspruch auf BAB.
Auch falls du bereits ein Kind hast und nicht mehr bei deinen Eltern wohnst, kannst du BAB beantragen.
Befindest du dich in der vorbereitenden Phase einer assistierten Ausbildung, kannst du auch BAB beantragen.
Du besitzt die deutsche Staatsbürgerschaft oder die Staatsbürgerschaft eines EU-Mitgliedstaates.
Falls du eine Behinderung hast, gelten für dich unter Umständen andere Regeln und Voraussetzungen zur Förderung durch BAB. Informiere dich in diesem Fall am besten direkt bei der Agentur für Arbeit über deine Möglichkeiten.
Wichtig: Falls du eine schulische Ausbildung machst oder bereits Förderungen erhältst,
die vergleichbar mit BAB sind, kommst du für eine Förderung leider nicht in Frage. Außerdem wird in der Regel nur deine erste Ausbildung gefördert, nur in Ausnahmefällen erhältst du auch während deiner zweiten Ausbildung BAB.
BAB und Wohngeld – geht das?
Erhältst du Berufsausbildungsbeihilfe, steht dir keine Unterstützung in Form von Wohngeld zu. Aber: In Ausnahmefällen kann trotz BAB Wohngeld beantragt werden. Wohnt in deinem Haushalt beispielsweise noch jemand, der nicht Azubi ist, könnte die Person Anspruch auf Wohngeld haben. Dies gilt auch für deine Kinder, solltest du bereits Mutter oder Vater sein.
Berufsausbildungsbeihilfe (BAB): Anspruch & Dauer der Unterstützung
Solltest du die genannten Voraussetzungen erfüllen, steht dir die Berufsausbildungsbeihilfe für die gesamte Dauer deiner Ausbildung zu. Am besten stellst du den Antrag auf BAB noch vor Beginn deiner Ausbildung, sobald du den unterschriebenen Ausbildungsvertrag in der Tasche hast. Stellst du den Antrag während einer laufenden Ausbildung, wird diese rückwirkend nur bis zum Monat der Antragstellung ausgezahlt. Du solltest damit rechnen, dass es mindestens einen Monat dauert, bis dein Antrag bearbeitet werden kann. Deshalb solltest du den Antrag so früh wie möglich stellen.
Außerdem solltest du unbedingt beachten, dass sich dein Gehalt in der Ausbildung eventuell pro Lehrjahr erhöht. In dem Fall kann dein Anspruch auf BAB eventuell erlöschen.
Übrigens: Eine Altersgrenze für den Antrag auf Berufsausbildungsbehilfe gibt es nicht.
Berufsausbildungsbeihilfe (BAB): Höhe berechnen
Der BAB-Höchstsatz liegt aktuell bei 781 € pro Monat. Der Betrag setzt sich wie folgt zusammen:
Art | maximale Förderung (monatlich) |
---|---|
Grundbedarf | 421 € |
Mietzuschuss | 360 € |
BAB-Höchstsatz | 781 € |
Wie hoch dein Anspruch auf BAB konkret ist, hängt von vielen Faktoren ab, wie beispielsweise dem Einkommen deiner Eltern. Zuerst wird ermittelt, wie hoch deine monatlichen Kosten während der Ausbildung ausfallen, d.h. wie viel Geld du benötigst, um deinen Lebensunterhalt zu bestreiten.
Du möchtest berechnen, wie viel BAB dir voraussichtlich zusteht? Kein Problem: Mit dem BAB-Rechner der Bundesagentur für Arbeit kannst du die Höhe der BAB berechnen, die dir möglicherweise während deiner Ausbildung zusteht.
Muss man die BAB zurückzahlen?
Keine Sorge: Im Vergleich zu anderen finanziellen Unterstützungen, wie zum Beispiel dem BAföG, muss die Berufsausbildungsbeihilfe nicht zurückgezahlt werden. Selbst wenn du deine Ausbildung abbrichst, musst du BAB nicht zurückzahlen.
Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) abgelehnt – was jetzt?
Wurde dein Antrag auf BAB abgelehnt, weil du nicht alle notwendigen Voraussetzungen erfüllst und deshalb nicht für die Förderung in Frage kommst, hast du alternative Möglichkeiten, um finanzielle Unterstützung zu erhalten.
Wurde dein Antrag abgelehnt, weil du dich z. B. in deiner zweiten Ausbildung befindest, kannst du Wohngeld beantragen. Steht dir jedoch keine BAB zu, da du oder deine Eltern zu viel verdienen, hast du auch keinen Anspruch auf Wohngeld. In jedem Fall empfiehlt sich eine Beratung bei der Agentur für Arbeit, um herauszufinden, welche Möglichkeiten du hast.
BAB oder BAföG – was kann ich beantragen?
Die Berufsausbildungsbeihilfe unterstützt Azubis, die sich in einer betrieblichen Ausbildung befinden. BAföG hingegen können Azubis beantragen, wenn sie sich in einer schulischen Ausbildung befinden.
Häufig gestellte Fragen zur Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)
Wo kann ich den BAB-Antrag downloaden?
Alle Infos zum Antrag auf Berufsausbildungsbeihilfe sowie die Möglichkeit, den Antrag direkt online einzureichen, findest du bei der Agentur für Arbeit.
Wie viel BAB bekommt man?
Wie viel BAB du bekommst hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. deinem Gehalt, deiner Miete oder dem Gehalt deiner Eltern. Der Höchstsatz beträgt aktuell 781 €.
Wer bekommt BAB?
Azubis, die sich in einer betrieblichen Berufsausbildung befinden, haben Anspruch auf BAB. Anspruch erwerben sie jedoch nur, wenn der Ausbildungsbetrieb zu weit vom Wohnsitz der Eltern entfernt ist. Alle Voraussetzungen für BAB findest du in unserem Ratgeber.
Wo beantrage ich die BAB?
Du kannst BAB online bei der Agentur für Arbeit beantragen oder dich an deine/n Berater/-in vor Ort wenden.
Wann bekommt man die BAB?
Du erhältst BAB, wenn
du dich in einer betrieblichen Ausbildung befindest,
dein Ausbildungsbetrieb zu weit vom Wohnsitz deiner Eltern entfernt ist,
du die deutsche Staatsbürgerschaft oder die Staatsbürgerschaft eines anderen EU-Mitgliedstaates besitzt.
Alle weiteren Voraussetzungen für BAB findest du in unserem Ratgeber.
Wie hoch ist die BAB?
Wie hoch die BAB ausfällt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. deinem Gehalt, deiner Miete oder dem Gehalt deiner Eltern. Der Höchstsatz beträgt aktuell 781 €.
Wann wird BAB ausgezahlt?
Nach erfolgreicher Bewilligung der BAB erhältst du monatlich eine Auszahlung.
Wann kann man BAB beantragen?
Sobald du deinen unterschriebenen Ausbildungsvertrag in der Tasche hast, kannst du Berufsausbildungsbeihilfe beantragen.
Wie beantrage ich die BAB?
Du kannst BAB unkompliziert online bei der Agentur für Arbeit beantragen,
Wie lange dauert ein BAB-Antrag?
Die Dauer des BAB-Antrags kann unterschiedlich ausfallen. Du solltest mindestens mit einem Monat Bearbeitungszeit rechnen, eventuell geht es schneller oder dauert länger.
Wie wird BAB berechnet?
Die Höhe der Berufsausbildungsbeihilfe wird berechnet, in dem dein monatlicher Gesamtbedarf während der Ausbildung ermittelt wird und deinem Einkommen sowie dem Einkommen deiner Eltern (unter Berücksichtigung des Freibetrags) gegenübergestellt wird
Inhaltsverzeichnis
- Was ist die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)?
- Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) beantragen
- Berufsausbildungsbeihilfe (BAB): Voraussetzungen
- Berufsausbildungsbeihilfe (BAB): Anspruch & Dauer der Unterstützung
- Berufsausbildungsbeihilfe (BAB): Höhe berechnen
- Muss man die BAB zurückzahlen?
- Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) abgelehnt – was jetzt?
- BAB oder BAföG – was kann ich beantragen?
- Häufig gestellte Fragen zur Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)