Wenn es nicht das Richtige ist… Abbruch des Studiums

Du überlegst dein Studium abzubrechen? Das ist keine leichte Entscheidung. Aber PLANBAR unterstützt dich dabei.
Frau zeigt Stopp und hält ein Gehirn in der Hand

In deinem Kopf kreisen die Gedanken nur um: „Ich bin schon so alt und habe so viel Zeit verloren. Nun ist meine Karriere ruiniert“. Das kann zu einer echten Belastung werden. PLANBAR hat einen Plan, wie du weitermachst, wenn du dein Studium abgebrochen hast.
Zu aller Erst: Respekt! Du hast eine mutige Entscheidung getroffen. Gerade in Deutschland wird der Studienabbruch als „gescheitert“ angesehen. Selbstverständlich ist das kompletter Unsinn.
Zweitens: Du bist nicht allein. Über 25% der Studierenden geht es jedes Jahr wie dir. Auch Mark Zuckerberg (Gründer von Facebook), Günther Jauch (Moderator von „Wer wird Millionär?“), Charles Darwin (Begründer der Evolutionstheorie) und wahnsinnig viele andere Menschen, brachen ihr Studium ab. Schau, was aus diesen Menschen geworden ist. Sie haben nicht den Kopf in den Sand gesteckt, sondern weitergemacht.

Überleg es dir lieber zweimal

Falls du noch mit dem Gedanken spielst, die Uni zu verlassen, gibt es bei uns einen Beitrag "Wenn das Studium zur Belastung wird".
Selbstredend solltest du nicht bei der ersten schlechten Klausur oder bei der ersten Antriebslosigkeit dein Studium hinschmeißen, denn vielleicht liegt dir das Semester einfach nicht bzw. hast du deine Prioritäten falsch gesetzt. Überlege dir diese Entscheidung genau. Wenn du dir unsicher bist, gibt es verschiedene Anlaufstellen, wie Eltern, Freunde, Dozenten oder die Studienberatung. Garantiert helfen dir auch das Studierendenwerk, die psychologische Beratung oder die Agentur für Arbeit. Aber vergiss nicht: Das sind nur Beratungsstellen. Die Entscheidung wird dir keiner abnehmen.

Woran hat’s gelegen?

Hast du beschlossen, dein Studium abzubrechen, benötigst du einen Plan B für deine Zukunft. Kein Geld oder keine Motivation? Die Gründe, warum du dein Studium abgebrochen hast, sind nicht vollkommen unbedeutend. Sie helfen dir, dich für den nächsten Schritt zu entscheiden. Deshalb werde dir über die Gründe klar. Merkst du, dass deine Erwartungen an den Inhalt des Studiums nicht erfüllt werden oder hast du deine Interessen falsch eingeschätzt, so hast du das falsche Fach gewählt. Oft verursachen private Probleme, dass dein Studium in den Hintergrund rutscht. Ein großes Thema ist ebenfalls Überforderung. Der neue Lebensabschnitt mit der neuen Stadt und den Menschen, zusätzlich das Studium, unterschätzen viele. Vielleicht merkst du auch, dass dir der praktische Anteil fehlt und du mit Praxisbezug leichter lernst. Es gibt viele weitere Gründe, die unvorhersehbar auftreten können.

Wage einen Neuanfang!

Dir stehen alle Möglichkeiten offen. Ein neues Fach oder ein Duales Studium. Habe auch keine Angst vor einer Ausbildung. Falls du eine längere Auszeit benötigst, ist das Gap Year eine Überlegung wert. Wenn du im Ausland arbeitest, verbesserst du nicht nur deine Sprachkenntnisse, sondern du erschließt dir ganz neue Möglichkeiten. Du kannst dich auch im Freiwilligendienst engagieren. Wichtig ist, dass du dich an Einrichtungen wendest, die deinen Interessen entsprechen. Ein direkter Berufseinstieg ist zwar etwas riskant, aber es ist auch ein verlockendes Angebot. Um deinen Traumjob leichter zu finden, sammelst du am besten erste Berufserfahrungen durch Praktika. Die genauen Bedeutungen von Praktika haben wir dir unter dem Beitrag "Welchen Nutzen haben Praktika" zusammengestellt.

Wie geht es weiter?

Mit deinem Abbruch des Studiums wird sich vieles verändern…
Bist du beispielsweise als „wissenschaftliche Hilfskraft“ an der Hochschule tätig, ist es unwahrscheinlich, dass du deinen Job behältst. Du bist nach deinem Abbruch kein Mitglied der Hochschule mehr und so nicht berechtigt, dort zu arbeiten. Befindest du dich in einer Werkstudententätigkeit, verfällt dein Status als Werksstudent. Hier solltest du einen Blick in deinen Arbeitsvertrag werfen und mit deinem Arbeitgeber sprechen. Wenn du auf einer 450€-Basis eingestellt bist, gibt es keine Auswirkungen auf das Arbeitsverhältnis. Auch bei deiner Krankenkasse kann es zu Veränderungen kommen. Hier wird jedoch unterschieden in privater oder gesetzlicher Versicherung. In den seltensten Fällen wird sich für dich etwas ändern, wenn du zu den privat Versicherten zählst. Natürlich solltest du die Veränderung mitteilen und nach Konsequenzen fragen. Jedoch kommt es grundsätzlich zu Beitragsveränderungen, wenn du gesetzlich versichert bist.
Beachte auch, dass du langfristig nicht in deinem Studentenwohnheim als „Ex-Student“ wohnen kannst. Genauere Angaben findest du in deinen Vertragsunterlagen.
Mit dem Entschluss erlischt der Anspruch auf BAföG. Zurückzahlen musst du nur einen Darlehensanteil (i.d.R. 50%) von der erhaltenen Bafög- Summe. Desweitern, kannst du aber auch andere Hilfen beantragen. Die erste soziale Hilfe ist das Wohngeld. Falls dies noch nicht ausreicht, kannst du Arbeitslosengeld (ALG) II beantragen. Sobald du aber eine schulische Ausbildung beginnst, hast du wieder Anspruch auf BAföG oder auf die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB). Das Kindergeld bleibt bestehen, wenn du noch jünger als 25 Jahre bist und eine andere Ausbildung beginnst. Beträgt deine Übergangszeit nicht länger als 4 Monate, hast du auch in dieser Zeit Anspruch auf Kindergeld. Hinzufügend muss man sagen, dass es hierbei nur um eine Zusammenfassung handelt und es Sonderfälle gibt.
In der Überbrückungszeit, also in der Zeit zwischen dem Abbruch und deiner neuen Tätigkeit, kannst du bereits dein Budget aufbessern, indem du Nebenjobs, wie Mini- oder Teilzeitjobs, annimmst. Auch hier kannst du reichlich an Erfahrung sammeln und Beziehungen knüpfen.
Wir wünschen dir viel Erfolg auf deinem neuen Weg. Wie dieser jedoch aussehen wird, entscheidest du ganz alleine.


PS: Auch der Lebenslauf verkraftet einen Studienabbruch. Wenn du dem Personaler deine Entscheidung ehrlich erklärst, sieht er, wie gut du mit Rückschlägen umgehen kannst.