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5 unterschätzte Berufe – Über Vorurteile und Schubladendenken

News rund um die Ausbildung

Veröffentlicht am 28.01.2016

"Toiletten säubert die Putzfrau und ein Bäcker arbeitet nur nachts - das ist nichts für mich". Diese Sätze hören sich furchtbar an. Nicht nur du, sondern auch viele andere Jugendliche schließen deshalb eine Ausbildung in solchen Berufsgruppen bestimmt aus. Stimmen diese Vorurteile und rettet ein Bademeister wirklich nur Leute vor dem Ertrinken? PLANBAR hat sich da mal informiert.

1. Unterschätzter Beruf: Gebäudereiniger

Das Putzen gehört sicher nicht zu deiner Lieblingsbeschäftigung, stimmt’s? Deshalb kämpft der Gebäudereiniger mit vielen Vorurteilen und wird oft mit der klassischen Putzfrau in Verbindung gebracht. Aber anders als viele denken, rennt der Gebäudereiniger eben nicht nur mit Wischmopp und Besen durch den Flur. Putzen ist ein Handwerk. Und beim Handwerk arbeitet man mit Maschinen, wie Hebebühnen oder Strahlgeräte, um auch die hartnäckigsten Flecken an ungewöhnlichen Stellen zu entfernen. Angehende Azubis schätzen vor allem die Vielseitigkeit in ihrem Job. Ob Fußböden schleifen oder Glasfassaden von Hochhäusern säubern - die Einsatzorte und Tätigkeiten in diesem Beruf sind jeden Tag anders.

2. Unterschätzter Beruf: Erzieher

Auch der Erzieher findet sich in unserer Liste wieder, denn Anerkennung findet dieser Beruf kaum. Was ist auch schon dabei? Mit ein paar Kindern zu spielen und diese im Auge behalten - das kann doch jeder. Schließlich sind alle Eltern in gewisser Weise auch Erzieher. Das mag sein. Jedoch ist der Erzieher den ganzen Tag von mehreren Kindern umgeben und trägt dabei eine große Verantwortung. Bei einem hohen Lärmpegel müssen sie sich um die Sorgen der Kleinen kümmern, Konflikte lösen, die Entwicklung des Kindes fördern und sogar dokumentieren. Das kann auf Dauer zu Stress führen, den nicht jedermann bewältigen kann. Desweiteren sind Erzieher nicht nur im Kindergarten tätig. Sie werden sowohl in Schulen, Kinder- und Jugendheimen, als auch in der Behindertenbetreuung und Erwachsenenbildung gebraucht.

3. Unterschätzter Beruf: Fachangestellter für Bäderbetriebe

Besser bekannt als: der Bademeister. Sportlich und durchtrainiert sitzt er auf seinem Hochstuhl, trällert ab und an in seine Pfeife oder ermahnt Kinder, nicht ins Wasserbecken zu springen. So stellt sich wohl jeder einen Bademeister - pardon - den Fachangestellten für Bäderbetriebe vor. Denn die richtige Bezeichnung ändert bereits die Sichtweise auf diesen Beruf. Ein "Bademeister" hat neben der Aufsichtspflicht viele weitere Aufgaben zu erfüllen. Er kümmert sich z.B. um die Instandhaltung der Geräte im Schwimmbad. Ist eine Rutsche beschädigt oder funktioniert der Filter nicht mehr, muss der Bademeister das Problem beheben.  Weiterhin muss die Wasserqualität stimmen, die Sanitäranlagen sollten hygienisch sein.  Ein Fachangestellter für Bäderbetriebe glänzt deshalb nicht nur mit körperlicher Fitness, sondern kennt sich auch bestens in Chemie und Technik aus. Ein echter Allrounder.

4. Unterschätzter Beruf: Bestattungsfachkraft

Den ganzen Tag mit Toten arbeiten? Viele finden das unmoralisch und abstoßend. Deshalb hat der Bestatter mit vielen Vorurteilen zu kämpfen. Fest steht, dass es ein sehr emotionaler Beruf ist. Denn als Bestatter hat man täglich mit trauernden Menschen zu tun. Das kann einem selbst schon mal Nahe gehen. Es ist extrem wichtig, in solchen Situationen Verständnis für die Hinterbliebenen aufzubringen, ohne sich von deren Gefühlen zu sehr anstecken zu lassen. Eine echte Herausforderung. Eine Bestattungsfachkraft plant die Organisation für die Beisetzung des Verstorbenen, berät und betreut die Angehörigen. Dabei kommen auch kaufmännische Tätigkeiten nicht zu kurz. Ein Bestatter ermittelt Kosten für die Beerdigung, erstellt Rechnungen und schließt Verträge ab.

5. Unterschätzter Beruf: Bäcker

Kaum ein anderer Beruf leidet so sehr unter dem Fachkräftemangel wie der des Bäckers. Für junge Menschen kommt dieser Job nicht infrage. Wer möchte schon bei nachtschlafender Zeit aufstehen und Brötchen backen? Die Arbeit des Bäckers wird heute kaum noch geschätzt. Aber ohne Brötchen und anderem Gebäck wäre unser Frühstück auch nur halb so lecker. Arbeitsabläufe werden in einer Bäckerei als Team bewältigt. Auch Kreativität ist gefragt, denn das Auge isst ja bekanntlich mit. So werden Torten und Desserts von einem Bäcker höchstpersönlich geplant. Und wenn andere Mittagspause machen, hat der Bäcker schon Feierabend und kann sich nachmittags bei Sonnenschein an den Strand legen. Das hört sich nun auch nicht so schlecht an.