Navigation öffnen

10 Dinge, die an der Fußball- Europameisterschaft nerven..

Lifestyle

Veröffentlicht am 08.06.2016

Diesen Sommer ist es wieder so weit. Die Fußball Europameisterschaft 2016 findet statt. Gar nicht mal so weit entfernt in Frankreich, begegnen sich in diesem Jahr 24 Mannschaften aus Europa. Hier sind für euch 10 Dinge, die mich an der Fußball EM nerven.

Platz 10: Die Europameisterschaft ist nur der kleine Bruder der WM

Public Viewing, Fußballfieber und überall Gesprächsthema Nr.1. Dieses Ausmaß an Begeisterung gibt es bei der Fußball Europameisterschaft zwar auch, aber nicht ganz so groß, wie bei der WM. 24 Mannschaften, darunter Teams, wie Nordirland, Albanien und Island, spielen ein großes Turnier. Der Europameister darf sich zwar freuen auf dem wohl fußballbegeistersten Kontinent der Welt Meister zu sein, der wahre Fußballchampion ist und bleibt aber der Weltmeister. Gut für uns, denn falls wir nicht die Europameisterschaft gewinnen, sind wir immerhin noch Weltmeister. Wer braucht schon Europa, wenn er die Welt haben kann?

 

Platz 9: Korruption im Fußball

Ob UEFA oder FIFA. Ob DFB oder DFL. Überall sitzen Menschen, die für wenig Arbeit viel Geld bekommen. Eine WM in Katar? Zufall? Der Fußball ist das lukrativste Geschäft auf diesem Kontinent. Mit Markenrechten und offiziellen UEFA Produkten verdient sich der Verband Geld ohne Ende. Und wer hat etwas davon? Niemand. Die Gelder kommen nicht bei den regionalen Verbänden an. Die Führungskräfte verdienen mehr, als das, was ein normaler Mensch im Leben verdient an dieser EM. Innerhalb von 90 Minuten fließen hier Werbesummen, mit denen viele Probleme in Europa gelöst werden könnten. Tja, Fußball ist eben hochwertig.

 

Platz 8: Randsportarten verkommen

Basketball, Handball, Eishockey? Jede Randsportart taucht nicht mal ansatzweise in der Sportberichterstattung so oft auf, wie Fußball. Eine Europameisterschaft im Basketball bringt nun mal nicht so viele Werbeeinahmen. Danach richten sich die Sender. 10 Stunden Fußball EM am Tag während des Turniers. Nicht, dass in ARD, ZDF oder Sat1 dafür sinnvolle Sendungen wegfallen, darum braucht man nicht trauern, denn wirklich gutes Fernsehen ist in Deutschland mittlerweile selten bis gar nicht vorhanden. Allerdings sinkt die Aufmerksamkeit für andere Sportarten in den letzten Jahren noch mehr. Und das ist sehr schade für alle, die für diese Sportarten leben.

 

Platz 7: Kommerzialisierung eines Sportevents

4-2-3-1 oder doch das klassische 4-4-2? Darum geht es schon lange nicht mehr. Spielanalysen und Moderation richten sich schon lange nicht mehr an den wirklichen Fußballfan. Möglichst emotionale Kommentare, traurige und überweltigende Geschichten und für jedermann etwas dabei. Welche Spielerfrau trägt das schönste Kleid? Wer spricht mit wem und bei wem krieselt es? Dazu noch lächerliche Werbespots, wie zum Beispiel "Allez zusammen", das mit wohl schlechteste Wortspiel des Jahres 2016, von einem Hautpuddinghersteller, sind nur der Anfang. Überall hängen neben den Fernsehsendern noch jede Menge kleine Unternehmen mit im Europameisterschaft - Rausch. EM-Song im Radio, Fanartikel für jedermann und Liveübertragungen auf großen Plätzen. Um das Fußballspiel geht es den wenigsten. Das einzig gute an den 10 Stunden EM-Übertragungen ist, dass man immerhin die Möglichkeit hat, auch unbekannte Spieler aus anderen Ländern spielen zu sehen. Das wird wohl aber kaum der Grund für die Sender sein, diese Spiele auszustrahlen. Denn auch hier lässt sich super Werbung unterbringen.

 

Platz 6: Eintönige Gespräche über die Europameisterschaft

Fußballabstiegsdrama in der 2. Bundesliga? Regionalligarelegation abschaffen? Das sind Themen, die wichtig für den Fußball in Deutschland sind. Darüber reden Fußballfans. Gespräche von fußballfernen Menschen über das letzte Deutschlandspiel sind dabei ungefähr so hilfreich und offenbarend, wie ein Gespräch mit einem Maulwurf über das Leben eines Adlers. Von Leuten auf Fußball angesprochen zu werden, die keine Ahnung von der Bundesliga und den anderen europäischen Ligen zu haben ist schlechter Smalltalk. Wirklich nervend.

 

Platz 5: Europameisterschaft - Streitauslöser

Alkohol und verschiedene Nationalitäten? Verträgt sich in der Regel nicht. Verwirrte Menschen aus vielen Ländern nutzen solche Events um sich gegenseitig eins auf die Rübe zu hauen. Wenn Unbeteiligte mit reingezogen werden, kann das Ganze gefährliche Züge annehmen. Nicht nur nervig sondern auch unnötig, wenn so etwas in der Öffentlichkeit ausgetragen wird. Auf dem Feld im Niemandsland können die das von mir aus machen.

 

Platz 4: Heuchlerische Fußball-Event-Fans

Zwar habe ich sie schon angedeutet, aber sie sind eine eigene Rubrik wert. "Ja also eigentlich interessiere ich mich nicht für Fußball, aber WM oder Europameisterschaft gucke ich mir dann manchmal an. Aber nur die Spiele der Deutschen." Jeder kennt sie, diese Event-Fußball-Fans. Ich habe mich mittlerweile ja mit ihnen abgefunden, solange sie keine Kommentare loslassen, ist die Welt ja auch in Ordnung. Aber irgendwie passen sie nicht in mein Weltbild der Fußballromantik. Zwangsweise muss man mit ihnen leben, mit den Snapchat Bildern vom EM gucken, mit den Facebook-Posts und den Instagram Bildern im Deutschland-Dress. Überflüssig, wie eine Sprinkleranlage im Ozean. Was genau diese Wesen im Sport zu suchen haben weiß ich auch nicht. Aber es hat vermutlich etwas mit Selbstdarstellung und Trend zu tun. Lieber Gott, bitte lass die EM schnell vorbei sein und die Bundesliga beginnen. Obwohl RB spielt Bundesliga.. Dann lieber nur die 2. und dritte Liga.

 

Platz 3: Nationalstolz für 30 Tage

Deutschlandfahne am Auto, auf dem Balkon und Trikot. Für 30 Tage sind wir alle gemeinsam ein Team und stehen füreinander ein. Das Nationalstolz in Deutschland ein heikles Thema ist, ist kein Geheimnis. Dennoch verwundert es mich immer wieder, wie manche Menschen während der EM nicht müde werden "Deutschlaaaaaand" zu brüllen und im schnöden Nationalismus zu versinken. Um anschließend den Rest des Jahres jeden zu verurteilen, der sich auch nur ein bisschen positiv gegenüber Deutschland äußert. Klar ist Fußball ein großes Event und wird von dem Gefühl der Zusammengehörigkeit getragen, aber manche Menschen übertreiben. Deutschland-Schminke und lächerliche Outfits kann ich nicht mehr sehen. Die wenigsten würden so zu einem normalen Ligaspiel gehen. Häufig sind das auch genau die Personen, die mit Fußball nichts am Hut haben. Im schlimmsten Fall sogar RB Leipzig-Fans.

 

Platz 2: Fußballsachverstand für jedermann

"Deutschland hat gut gespielt, wah?" "Oh die werden ja nie Europameister." "Wechselt den aus." Mehr Experten gibt es wohl nicht. Und mehr Erfolgsfans auch nicht. Das Interesse bei 90% der Event-Fußball-Fans an der EM sinkt drastisch, wenn die deutsche Mannschaft aus dem Turnier ausscheidet. Trotzdem gibt natürlich jeder schon im Vorfeld seine Kommentare zur Aufstellung und zum Kader ab. Dass diese 80 Millionen Menschen weder Ahnung vom Fußballtraining im Profibereich haben, noch die nötige Fußballkompetenz besitzen ist egal. Jeder kann beurteilen wer schlecht und wer gut spielt. Ohren zuhalten ist angesagt!

 

 

Platz 1: Großes Event, keine Stimmung

"Deutschlaaaaand, Deutschlaaaaand, Deutschlaaaaaaand" und ähnlich kreative Fangesänge haben sich nach der WM 2006 in Deutschland etabliert.

Viele "Fans" schwärmen von der guten Stimmung. Die meisten waren wahrscheinlich noch nie beim BVB, auf Schalke, in Dresden, in Magdeburg oder Köln im Stadion. Gute Stimmung im Stadion erlebt man nicht bei der Nationalmannschaft. Zumindest nicht bei der Deutschen.

 

Schottische Fans, die Iren und selbst die Engländer sind uns Deutschen um längen voraus. Während im Vereinsfußball deutsche Fans den Engländern regelmäßig in der Champions League den Schneid abkaufen, in dem sie englische Stadien in Grund und Boden singen, kriegen wir die geballte Ladung bei der Nationalmannschaft wieder zurück. Keine kreativen Gesänge, keine Gruppierungen und keine Emotionen.

Der Grund: DieMannschaft. Diese schnöde und langweilige Marketingstrategie der Nationalelf hat dafür gesorgt, das sämtliche ultraorientierte Fans die Nationalmannschaft meiden.  Ein Grund mehr für den Vereinsfussball.