Nur für starke Nerven - schaurige Berufe

Der Tod als ständiger Begleiter! Sind eure Nerven stark genug, um in diesen Berufen zu arbeiten? Passend zu Halloween stellen wir euch schaurige Berufe vor.
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Füße von einem Toten

Der Tod als ständiger Begleiter! Bei diesen Berufen läuft es uns eiskalt den Rücken runter und bei dem Anblick einer echten Leiche würden wir wohl aus den Latschen kippen! Sind eure Nerven stark genug, um in solch einem Beruf zu arbeiten?

Tatortreiniger

Wer gerne Krimis schaut, sieht es oft: Ein Tatort, eine Leiche und überall Blut. Der Kommissar ermittelt, die Spurensicherung in ihren weißen Overalls sucht nach Beweismitteln und dann – ja, was dann? Ist der Kommissar und die Spurensicherung fertig, folgt der Auftritt des Tatortreinigers. Starke Nerven, körperliche Fitness und ein starker Magen sind Voraussetzung für diesen Beruf, denn was die Tatortreiniger sehen und entfernen müssen, ist meist nicht so harmlos wie im Fernsehen dargestellt. Zu sehen gibt es schockierende Bilder von Blut und Körperflüssigkeiten, manchmal auch verwesende Leichen und den dazugehörigen strengen Geruch. Während manch einer ohnmächtig werden würde, muss ein Tatortreiniger jeglichen Anblick Stand halten. Von Erlebnissen die im Gedächtnis bleiben berichtet uns Tatortreiniger Christian Heistermann.
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Thanatologe

Auf Tuchfühlung - So nah wie ein Thanatologe kommen nur Wenige den Leichen. Hauptaufgabe ist es, den Leichnam für den Abschied bei der Trauerfeier optisch aufzubereiten bzw. herzurichten. Häufig ist das notwendig, da die Todesursache (z.B. durch einen Unfall) zu starken Verletzungen führte und Veränderungen der äußerlichen Erscheinung des Toten hervorrufen. Wünschen die Angehörigen eine offene Aufbahrung, d.h., dass der Sarg bei der Trauerfeier geöffnet ist und der Tote ein letztes Mal angesehen werden kann, so kann Ihnen die Leiche nicht wie zum Zeitpunkt des Todes präsentiert werden (z.B. mit großen offenen Wunden). An dieser Stelle folgt der Einsatz des Thanatologen: Um die Verwesung der Leiche hinauszuzögern, wird der Leichnam einbalsamiert und Körperflüssigkeiten (z.B. Blut und Urin) durch Chemikalien ersetzt. Um dem Leichnam ein "lebendiges" Aussehen zu verleihen, wird spezielles Make-up aufgetragen und Kleidung angezogen.
Quellen:

Rechtsmediziner

Auch der Rechtsmediziner ist in Krimis kein Unbekannter - doch sehen seine Aufgaben im realen Leben auch so aus?
Gibt es bei einer Leiche Zweifel an einem natürlichen Tot, dann wird die Unterstützung des Rechtsmediziners benötigt. Dazu betrachtet er zuerst die Leiche. Gibt es Wunden, blaue Flecke, Verbrennungen? - Alle Details werden aufgenommen. Reichen die Befunde noch nicht aus, dann kommt es zur Obduktion. Bei der Obduktion werden Bauch-, Brust- und/oder Schädelhöhle geöffnet. Nun kann untersucht werden, ob z.B. Knochenbrüche oder Verletzungen der inneren Organe vorlagen. So kann manch ein gut vertuschter Mord, der wie ein Selbstmord aussehen sollte, aufgedeckt werden. Nach der Obduktion muss die Leiche wieder geschlossen werden, damit sie für die Beerdigung und die Herrichtung durch Thanatologen verwendet werden kann. Doch wer glaubt, dass Rechtsmediziner sich nur mit der Untersuchung von Toten befassen, irrt sich. Auch bei der Erstellung von medizinischen Gutachten in Missbrauchsfällen von Lebenden werden sie hinzugezogen. Ihr Wissen hilft bei der Feststellung, ob auch wirklich ein Missbrauch vorlag.
Quelle:http://www.planet-wissen.de/politik_geschichte/verbrechen/rechtsmedizin/index.jsp

Plastinator

Leichen zum bestaunen- das macht der Plastinator möglich, denn nach getaner Arbeit werden diese nicht begraben oder eingeäschert, sondern ausgestellt! Doch bis es soweit ist, sind mehrere komplexe Schritte notwendig. Zuerst wird das Blut durch Formalin ausgetauscht, indem es in die Arterien gepumpt wird. Dann beginnt die Arbeit mit Schere, Skalpell und Pinzette. Haut, Fett und Bindegewebe müssen entfernt werden, um Muskeln, Sehnen und Organe freizulegen. Danach wird die Leiche oder das Präparat in ein Azetonbad gelegt, um die Körperflüssigkeit herauszuziehen. Nach Abschluss dieses Schritts wird das Azeton gegen Kunststoff ausgewechselt. Dazu wird in einer Vakuumkammer das Azeton aus dem Präparat gezogen und durch den entstandenen Unterdruck flüssiger Kunststoff "hineingepumpt". Somit ist das Präparat flexibel genug für den nächsten Schritt: die Positionierung. Mithilfe von Drähten, Klammern, Nägeln und Schaumstoffblöcken wird das Präparat nun in die richtige Position gebracht. Doch so einfach ist das gar nicht! Man muss über jede Menge anatomisches Wissen verfügen, denn die Gewebe müssen sich zum Schluss auch wieder an der richtigen Stelle befinden! In einem letzten Schritt wird je nach verwendeten Kunststoff Gas, Licht oder Wärme zur Härtung verwendet. Durch die Härtung kann die Leiche auch nicht mehr verwesen...zum Glück! Sonst wäre der Besuch einer solchen Ausstellung gewiss kein großes Vergnügen.