BA, FH oder Uni – Was ist das Richtige für mich?

Ohne praktische Erfahrungen neben dem Studium haben es Uni-Absolventen meist schwieriger als FH- oder BA-ler.
Frau mit ganz vielen Fragezeichen über dem Kopf

Der Abi-Stress nimmt zu und die Eltern fragen ständig: "Weißt du schon, was du studieren willst? Wo gibt es denn den Studiengang?" Jeder von uns kennt diese quälenden Fragen. Um die Studien- und Hochschulwahl ein wenig zu erleichtern, haben wir eine Übersicht für dich erstellt.

BA (Berufsakademie)

Definition


Die BA ist eine recht verschulte und äußerst praxisorientierte Einrichtung, verleiht aber keine akademischen Grade, da es sich um keine Hochschule handelt. Das BA-Studium ist dual, das heißt Theorie und Praxis sind im 3-monatigen Wechsel.

Voraussetzungen


BAs unterscheiden sich in den Voraussetzungen. Für die meisten benötigst du die allgemeine Hochschulreife, bei anderen genügt die Fachhochschulreife. Allerdings musst du dann eine Aufnahmeprüfung bestehen. Um ein BA-Studium zu machen, brauchst du einen Ausbildungsvertrag in einem Unternehmen, das dir die praktischen Inhalte vermittelt. Entweder schaust du auf den Internetseiten der entsprechenden BA nach Informationen zu möglichen Praxispartnern oder du begibst dich selbst auf die Suche. Auch wenn dein Wunschunternehmen noch nicht mit einer Berufsakademie kooperiert, ist ein duales Studium nicht ausgeschlossen. Du kannst das Unternehmen bei der BA akkreditieren, also prüfen und genehmigen lassen.

Abschluss


Der Abschluss einer Berufsakademie (BA) wurde bisher mit dem Kürzel BA versehen, z.B. Diplom-Betriebswirt (BA), sodass aus der Bezeichnung hervorgeht, dass die Absolventen an einer BA studiert haben. Durch die Einführung des Bachelors ändert sich das. Das BA in Klammern entfällt beim Bachelor-Abschluss.

Zukunft


Die Unternehmen übernehmen oft ihre sorgfältig ausgewählten BA-Studenten. Der Einstieg in Führungspositionen wird durch den starken Praxisbezug erleichtert.
Wer die Wahl hat, hat die Qual: Die Vielfalt der Hochschulen lässt viel Raum für individuelle Entscheidungen - die nicht immer leicht zu fällen sind.

FH (Fachhochschule)

Definition


Ein Fachhochschulstudium soll dich praxisorientiert auf die Arbeitswelt vorbereiten. Das Studium ist im Vergleich zur universitären Ausbildungen meist straffer organisiert.

Voraussetzungen



Um einen Platz an einer Fachhochschule zu bekommen, brauchst du entweder die Fachhochschulreife oder mindestens einen Realschulabschluss mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung. Oftmals ist ein fachbezogenes Praktikum sehr nützlich.

Abschluss


Wie beim BA-Studium erhielten die Absolventen bisher ein Kürzel, z.B. Diplom-Betriebswirt (FH). Durch die Bachelor-Umstellung werden die Abschlüsse der verschiedenen Hochschuleinrichtungen jedoch angeglichen.

Zukunft


Die Fachhochschule ist wie die BA sehr praxisorientiert. Der Fokus liegt auf der Anwendung von Wissen. Starke Projektorientierung oder duale FH-Studiengänge in Zusammenarbeit mit Unternehmen sorgen für den praktischen Schwerpunkt. Diese erworbene Erfahrung zahlt sich im Berufsleben oft aus.

Universität

Definition


Unis sind Hochschulen mit Promotionsrecht. Sie sind deutlich wissenschaftlicher und forschungsorientierter ausgerichtet. Ein Studium an einer Uni verlangt viel Selbstdisziplin und lässt viel Freiraum bei der Studienplanung.

Voraussetzungen


Für ein Uni-Studium benötigst du die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife. Ist der Studiengang zulassungsbeschränkt, musst du meist einen bestimmten Notendurchschnitt aufweisen, der sich nach dem jeweiligen NC (Numerus Clausus) richtet. Wenn die Nachfrage nach dem Studiengang die Kapazitäten der Uni übertrifft (und das ist meist so), wird ein NC auf Grundlage der Bewerber und der freien Plätze berechnet.

Abschluss


Mit einem Universitätsabschluss erlangst du einen akademischen Grad, der zumeist besser bezahlt wird als der BA- oder FH-Abschluss. Doch auch hier gibt es Veränderungen durch die Bachelor-Einführung.

Zukunft


Das fundierte, oft sehr theoretische Wissen, das sich die Absolventen innerhalb des Studiums angeeignet haben, muss Anwendung finden. Ohne praktische Erfahrungen neben dem Studium haben es Uni-Absolventen meist schwieriger als FH- oder BA-ler. Um den Berufseinstieg optimal zu gestalten, wurden so genannte Trainee-Programme (1-2 Jahre "Training-on-the-job") entwickelt. Als Trainee werden die Absolventen auf Führungspositionen vorbereitet und lernen in längeren Phasen verschiedene Bereiche des Unternehmens kennen. Oft muss sich der Bewerber gegen eine Vielzahl von Konkurrenten durchsetzen, um eine Trainee-Stelle zu ergattern.
Am wichtigsten bei der Studienwahl ist natürlich dein Berufswunsch. Willst du Arzt oder Psychologe werden, wird dir die Entscheidung der Hochschulwahl abgenommen. In diesem Fall musst du ein Uni-Studium abschließen. Andere, insbesondere betriebswirtschaftliche Berufe kannst du auch ausüben, wenn du z.B. an einer FH BWL studiert hast. Du solltest bei der Wahl der Hochschule berücksichtigen, ob du eher der Praktiker oder der Theoretiker bist.

Unser Tipp für dich:


Neben der Möglichkeit, einen Studienberatungstermin bei der Agentur für Arbeit wahrzunehmen, kannst du dir deine Fragen auch direkt von Studenten beantworten lassen. Entweder sprichst du einfach auf dem Campus Studierende an oder du kontaktierst welche übers Internet. Bei studiVZ kannst du nach Studiengängen und Hochschulen Leute suchen. Wenn du dich im Selbstversuch von deinem Wunschstudiengang an deiner Traumhochschule überzeugen willst, informiere dich über mögliche Schnupperkurse. Die bieten fast alle Hochschulen an.